Sonntag, 24. März 2019

Israel - Österreich

Haifa, Sammy Ofer Stadium
EM-Qualifikation, 16.180 Zuschauer, 4:2


Am 3. Tag des Israel-Ausfluges sollte der sportliche Höhepunkt am Programm stehen. Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Israel und Österreich, welches um 19.00 Uhr im Sammy Ofer Stadion in Haifa stattfinden sollte.

Mit den über dem Dreiländereck Österreich-Ukraine-Israel einreisenden Blauschi & Thomas hat sich unsere Reisegruppe in der Zwischenzeit verdoppelt. Nach dem Frühstück geht es mit dem Zug in die Stadt Akko, die sich auf einer Landzunge nördlich der Bucht von Haifa befindet. An die Maschinengewehre, welche die zahlreichen Soldaten in den Zügen umhertragen, gewöhnt man sich überraschend schnell.

In Akko besichtigen wir die Überreste der ehemaligen Kreuzfahrerfestung. Die überwiegend von israelischen Arabern besiedelte Altstadt bietet überdies hervorragende Ausblicke auf das Mittelmeer. In einem netten Restaurant verkosten wir Humus und Kawarma. Das sollte man sich in Israel nicht entgehen lassen.

Danach geht es retour nach Haifa. 2 km von der Bahnstation Hof Carmel befindet sich das im August 2014 eröffnete Sammy Ofer-Stadion. Dort sollte sich heute Österreich nach der Heimniederlage gegen Polen vor 4 Tagen rehabilitieren. Der Teamchef von Israel heißt übrigens Andi Herzog, der bekanntlich Österreichs Rekordnationalspieler ist. Dieser Andi Herzog war schon mehrmals als Teamchef Österreichs im Gespräch, zuletzt wurde ihm Franco Foda vorgezogen...

Österreich beginnt druckvoll - und geht durch Marco Arnautovic auch früh in Führung. Blauschi meint unmittelbar danach: "Vorm Tor is er koid wia a Bochforelle!" Dieser Blauschi, was dem immer einfällt! Österreich bleibt das dominante Team - und kassiert trotzdem den Ausgleich durch den in China tätigen Eran Zahavi. Anschließend vergibt Österreich 3 Topchancen, bevor Zahavi unmittelbar vor der Pause auf 2:1 stellt. Andi Herzog freut sich!

In der Halbzeit finde ich im Sektor einige bekannte Gesichter. Da wäre unter anderen der Josef aus Pöchlarn und auch der Mozart aus Hernals. Mit diesem Mozart mache ich nach der Pause Fotos aus den unterschiedlichsten Perspektiven unseres Auswärtssektors. Während dieser Zeit erhöht Israel auf 4:1. Unglaublich! Unser Team lässt sich in dieser Phase komplett hängen. Einige Kicker sind Totalausfälle.

Marco Arnautovic kann zwar noch verkürzen, Israel gewinnt mit 4:2! Und das nicht einmal unverdient. Gratulation an Andi Herzog & sein Team. Österreich steht damit nach 2 Spielen mit 0 Punkten da. Es braucht wohl eine Serie...

Kurz vor Mitternacht erreichen Hannes & ich unser Hotel. Wir kehren - wie die letzten Tage - in unser Pub ein, wo wir bereits per Handschlag begrüßt werden. Während draußen ein Gewitter niedergeht, genieße ich die 2 noch fehlenden israelischen Biere, die übrigens aus der Golan-Brewery stammen. Damit geht ein weiterer großartiger Ausflug in ein interessantes Land zu Ende. 3 Tage sind freilich viel zu wenig für Israel, aber ein erster Eindruck konnte zumindest gewonnen werden...











































Freitag, 22. März 2019

Hapoel Rishon LeZion - Hapoel Marmorek

Rishon LeZion, Haberfeld Stadium
Liga Leumit (Israel), 500 Zuschauer, 2:0


Nachdem bei der Auslosung zur EM-Qualifikation Israel in die Österreich-Gruppe gelost wurde, fragte mich Hannes, ob eine Reise nach Israel nicht etwas für uns wäre. Ja natürlich, den Länderpunkt Israel kann man schon mal machen. Gebucht wurde von Freitag-Montag. Neben dem Länderspiel und der Entdeckung des Landes sollte allerdings auch noch ein 2. Spiel mitgenommen werden.

4 Spiele der 2. israelischen Liga werden an unserem Anreisetag ausgetragen. In die engere Auswahl fallen der Tabellenführer Nazareth sowie das Derby zwischen Rishon LeZion und Hapoel Marmorek.  Diese Entscheidung, die wir erst vor Ort fällen wollten, wird uns abgenommen, da zwischen Landung und Übernahme des Mietwagens mühsame 2 Stunden vergehen. Da die Fahrzeit nach Nazareth rund 1 1/2 Stunden beträgt, wären wir hier nicht rechtzeitig zum Anpfiff eingetroffen.

Es geht also mit Herrn Haberl ins Haberfeld-Stadion nach Rishon LeZion - aber erst, nachdem wir uns mit einer köstlichen Mahlzeit und dem ersten israelischem Bier gestärkt haben. Da vor einer der beiden Tribünen gerade die Baufahrzeuge unterwegs sind, werden Heim- & Auswärtsfans heute auf derselben Tribüne untergebracht, wobei die Fangruppen jedoch streng getrennt sind. Da man  mich am Ticketschalter nicht kennt, werden mir Karten im Auswärtssektor verkauft.

Dieser Sektor gehört den Fans von Hapoel Marmorek aus dem 10 km entfernten Rehovot, die sich derzeit am vorletzten Rang der Liga Leumit befinden. Die Gastgeber, die sich 1997 als Cupfinalist für den Europacup qualifizieren konnten, befinden sich nur wenige Plätze vor Marmorek. Ein Auswärtssieg für "unser" Team wäre im Abstiegskampf sehr hilfreich. Vor der überraschend guten Kulisse von rund 500 Besuchern entwickelt sich ein ausgeglichenes, wenn auch schwaches Spiel. Hannes meint: "Wenn Krummnußbaum spielt, schaut es auch ned anders aus!"

Besser sind da schon unsere Sektorkollegen, die erfreulicherweise für eine tolle Stimmung sorgen. Da es keinen Vorsänger gibt, wird diese Aufgabe von unterschiedlichen Personen übernommen. Darunter befindet sich auch eine ältere, sehr motivierte Dame sowie ein als König verkleideter Anhänger. Die Gesänge sind Ohrwürmer und werden von uns im Laufe des Israels-Aufenthalts - unter anderem in der Hoteldusche - immer wieder nachgesungen.

Beim Pausenstand von 0:0 geht es zum Imbissstand, der, wie erwartet, kein Bier anbietet. Die 2. Halbzeit sollte um einiges unterhaltsamer werden. Unser Team erzeugt enormen Druck, vor dem Tor scheitert man jedoch auf peinlichste Art und Weise. Höhepunkt: Der Nigerianer Aliko Bala ballert den Ball aus 6 Metern über das leere Tor. Nach dieser Szene sage ich zu Hannes: "Wirst sehen, jetzt kommen die anderen amoi nach vor - und treffen! Des is gonz klor!"

Kurz darauf erzielt Itamar Shviro das 1:0. Marmorek verstärkt die Offensivbemühungen, doch Bala & Co scheitern wiederholt kläglich. In der 96. Minute schließt Rishon LeZion einen Konter zum 2:0 ab. Danach ist Schluß! Wie sehr die Gäste Hannes ans Herz gewachsen sind, beweist folgende Nachricht an einen Bekannten: "Hapoel Marmorek hat leider 0:2 verloren!"

Nach dieser Niederlage richten wir uns in einem ausgezeichnetem Bierpub, das sich in unmittelbarer Nähe unseres Hotels befindet, wieder auf. Meine Bier-App ist sehr erfreut über die israelischen Bierzugänge.

Der fußballfreie Samstag (=Sabbat) steht ganz im Zeichen von Kultur. Nach der Besichtigung des großartigen Jerusalem fahren wir durch das Westjordanland ans Tote Meer, in welchem wir klassisch im Meer liegend eine Zeitung lesen. Faszinierend!