Sonntag, 27. März 2022

SC Wolfsthal - SV Hundsheim

Wolfsthal, Sportplatz
2. Klasse Ost, 250 Zuschauer, 1:0

Nach dem Derby in Edelstal geht es zurück nach Niederösterreich zum Spitzenspiel der 2. Klasse Ost: Tabellenführer Wolfsthal trifft auf den Dritten Hundsheim. Die beiden trennen 11 Kilometer und 2 Punkte. 250 Besucher lassen sich dieses tierische Duell nicht entgehen. Passend dazu sollte nun erwähnt werden, dass zwischen den Wölfen und Hundsheim ausgerechnet die Wilfleinsdorfer Frösche liegen.

Pünktlich um 18.00 Uhr pfeift Schiri Ramazan Ergin die Partie an. Während die Sonne stilvoll hinter dem Hainburger Schlossberg verschwindet, übernehmen die Gäste aus Hundsheim erstmal das Kommando. Man spielt sich auch einige gute Chancen heraus, doch der Wolfsthaler Goalie Javorsky scheint heute in großartiger Form zu sein. 

Ein Fan aus Hundsheim hadert mit den vergebenen Chancen: "I hoit des nimma aus, i glaub mir miassn uns a Seidl hoin!" Die Antwort seines Nebenmannes ist eindeutig: "Scheiss auf a Seidl, i brauch an Wodka!"

Die Situation der beiden sollte sich nicht bessern, denn in der 41. Minute sind es die Wolfsthaler, die dank eines perfekt vorgetragenen Konters durch Philipp Filipovic in Führung gehen. Gejubelt wird, als hätte man soeben die Meisterschaft gewonnen. Damit geht es auch in die Pause, in der ich mich mittels eines heißen Hundes stärke.

Auch nach der Pause zeigen die Akteure ein rassiges, Spiel, mit vielen Torchancen auf beiden. Für einen neutralen Besucher ist das schön anzusehen. Da hüben wie drüben sämtliche Chancen vergeigt werden, bleibt es beim knappen Sieg für den Tabellenführer. womit man nun bereits 5 Punkte vor Hundsheim liegt, die heute tatsächlich wie geprügelte Hunde vom Wolfsthaler Platz schleichen.
 

























 

Samstag, 26. März 2022

SC Edelstal - SV Prellenkirchen

Edelstal, Sportplatz
2. Klasse Ost, 60 Zuschauer, 1:8


Erfreulicherweise gibt es für mich heute die Möglichkeit, gleich 2 Derbys über die volle Distanz zu sehen. Beide Spiele  betreffen die niederösterreichische 2. Klasse Ost, wobei Derby #1 kurioserweise im Burgenland über die Bühne geht. Der SC Edelstal ist einer der Vereine, die aus reisetechnischen Gründen nicht im eigenen Bundesland um Punkte kämpfen. Der heutige niederösterreichische Gegner Prellenkirchen liegt gerade einmal 5 Kilometer entfernt.

Beim Betreten des Sportplatzes sind einige Besucher einem Infarkt nahe, da eine (blonde) Dame mit ihrem Auto direkt den Eingang ansteuert und dabei ihre Hupe durchdrückt. Lachend steigt sie aus und fragt "No? Hobts eich gschreckt?" Auch wenn man heute 60 Besucher angibt, sind es wohl doppelt so viele, die heute mit dabei sind. Ein älterer Herr dürfte schon länger nicht vor Ort gewesen sein, wie die Aussage: "Zwoa kenn i va unsara Monnschoft" beweist.

Unsa Monnschoft, der SC Edelstal liegt nach 13 Runden mit einem einzigen Zähler und einer Tordifferenz von -51 am Tabellenende. Alles andere als eine klare Niederlage gegen den Tabellenfünften Prellenkirchen wäre daher eine Überraschung. Diese Hoffnung lebt 9 Minuten, ehe Fabian Hruby erstmal für die Gäste einnetzt. Nach 3 Toren innerhalb von 8 Minuten steht es nach einer halben Stunde schon 0:4.

Trotz dieses klaren Spielstandes geht es sehr emotional her am trockenen Rasen. Auf Seiten von Edelstal ist man mit einigen Entscheidungen des Schiedsrichters nicht einverstanden, so dass der von Prellenkrichen abgestellte Linienrichter wütend "Wachlt da söba!" Richtung Schiri plärrt. Das dieses sogenannte Wachln aus sinnfreiem Herumstehen neben der Edelstaler Ersatzbank bestand, möchte ich hier nur nebenbei erwähnen.

Bei 0:4 werden die Seiten gewechselt, während ich mich um eine Käsleberkässemmel anstelle, meint ein Besucher: "Von 0 auf 22 Grad in a poor Stund! Des is a Waunsinn!" Dieser Wettergott, was dem immer einfällt...

Auch nach der Pause geht das muntere Toreschießen weiter. Richtig lauter Jubel brandet aber erst in der 89. Minute auf, in der Alexander Schmölzer den Ehrentreffer zum 1:8 erzielt. Aus diesem Grund können nach dem Schlusspfiff alle Besucher zufrieden Richtung Heimat - oder so wie ich - zum Ligaschlager ins 10 Kilometer entfernte Wolfsthal aufbrechen.