Samstag, 27. Januar 2024

NK Istra 1961 - Dinamo Zagreb

Pula, Stadion Aldo Drosina
1. HNL (Kroatien), 3.891 Zuschauer, 0:1


Während der Durchschnittsösterreicher im Sommer nach Pula reist, schwimmen Alex und ich gegen den Strom. Für uns ist der 27. Jänner der perfekter Termin für einen Besuch der Hauptstadt Istriens. In der Kroatischen Liga empfängt heute nämlich der NK Istra 1961 den regierenden Meister GNK Dinamo aus der Hauptstadt. 

Gegen 14 Uhr erreichen wir den Parkplatz des Stadion Aldo Drosino. Die 3 Stunden bis zum Anpfiff wird mit Kultur & Genuss überbrückt. Bei frühlingshaften 15 Grad macht ein Spaziergang durch die Stadt noch mehr Spaß. Nach unserer Runde, die uns unter anderem zum Hafen führt, geht es in ein Restaurant, wo ich mich mit einer Pljeskavica stärke. Dazu wird ein Bier aus der Bujska Pivovara, der 1. Craft-Beer-Brauerei Istriens, serviert. So lässt es sich leben...

Beim Rückweg Richtung Stadion passieren wir mit dem Amphitheater auch das beeindruckende Wahrzeichen Pulas. 20 Minuten vor Spielbeginn erreichen wir schließlich wieder unseren Ausgangspunkt.. In der Warteschlange beim Stadion treffen wir auf einen Ranger namens Gustl sowie den Onkel namens Andy. Mit dem Onkel geht es gleich zum Bierstand, wo man ein Lager der Pivovara Medvedgrad ausschenkt. 

Mit einer 5minütigen Verspätung wird die Partie zwischen den heurigen Kontrahenten angepfiffen. Beide Vereine können mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden sein. Der 9. Platz Istras' in der Zehnerliga ist ähnlich enttäuschend wie Zwischenrang 3 für Rekordmeister Dinamo.

Vor knapp 4.000 Besuchern entwickelt sich ein ausgeglichenes Spiel auf bescheidenem Niveau. Man bekommt eine Ahnung, warum die Mannschaften in der Tabelle dort stehen, wo sie eben stehen. Dinamo kann vorerst gegen die von Dario Maresic gut organisierte Istra-Abwehr keine Akzente setzen. Gut, dass mich Onkel Andy mit den Geschichten seiner jüngsten Asien-Reise ablenkt. 

In der 38. Minute geht der Favorit doch in Führung. Vor dem eigenen Sektor verwertet Petkovic eine Flanke per Kopf. Erstmals steigt Rauch aus einem der Fansektoren auf. Bis dahin war vom Auswärtsblock wenig zu sehen, wobei der überdimensionale Bad Blue Boys-Fetzen alleine schon einen äußerst guten optischen Eindruck macht. Die Istra-Kurve stimmt immer wieder Gesänge an, aber auch hier hat man noch Luft nach oben.

Nach der Pause sollte sich das Geschehen am Feld nicht ändern, auch die Einwechslung des Ex-Rapidlers Robert Ljubicic bringt keine Besserung. Dafür steigern sich die Fankurven. Der Dinamo-Block erreicht mitunter eine beeindruckende Laustärke. Die Istra-Fans werfen aus dem Nichts Fackeln über Dinamo-Goalie Zagorac hinweg auf den Rasen. Der ist wenig beeindruckt und entsorgt diese persönlich.

Vom Remis sind die Gastgeber weit entfernt, kurz vor dem Abpfiff vergibt man eine Halbchance. Der letzte Abschlussversuch von Dinamo landet außerhalb des Stadions. Eine symptomatische Szene, 3 Punkte sind es dennoch. Man kann also zumindest im Gästesektor feiern. Istra hat in diesem Jahr das Glück, dass Aufsteiger Rudeš die 1. Liga eine Nummer zu groß ist.






































Samstag, 20. Januar 2024

1. FC Heidenheim - VfL Wolfsburg

Heidenheim, Voith-Arena
Bundesliga (D), 16.000 Zuschauer, 1:1

 
Seit dem letzten Besuch einer Begegnung der Deutschen Bundesliga sind bereits 4 Jahre ins Land gezogen. Es ist also an der Zeit wieder einmal in D1 anzuschreiben. Aus diesem Grund geht es heute mit Franz zum 1. FC Heidenheim, die heute den VfL Wolfsburg zu Gast haben. Die 5stündige Hinfahrt vergeht dank vieler Anekdoten wie im Fluge. Gegen halb 12 erreichen wir das knapp 50.000 Einwohner zählende Heidenheim. Diese Ankunftszeit wurde gewählt, um auch Kultur & Kulinarik unterzubringen.

Die Kulinarik führt uns in eine Gaststätte, die zu den angebotenen Schmankerl hiesiges Bier ausschenkt. Das Weizen der Ochsenhauser Brauerei enttäuscht nicht. Tagesziel #1 wäre damit abgehakt. Beim Verlassen des Lokals flirtet Franz mit der Kellnerin. Als diese wissen möchte, ob "es nun zum Fussball geht" mein Franz: "Natürlich, aber vorher schauen wir uns noch die Stadt an" Die Kellnerin ist antwortet lachend: "Da seids schnell fertig!"

Dementsprechend gemütlich gehen wir das Kulturprogramm an. Nachdem wir mit dem Zentrum, wie von der Dame prophezeit, rasch durch sind, überwinden wir etliche Höhenmeter zum Schloss Hellenstein. Belohnt werden wir mit einem grandiosen Ausblick auf die Stadt. Vom Schloss ist es nur noch ein Katzensprung zur Voith-Arena, der Heimstätte des 1. FC Heidenheim.

Nachdem wir im Fanshop eine Runde drehen geht es rein ins Stadion. Der für die Tickets zuständige Franz hat sich ob seines Grün-Weißen Herzens für den Sektor direkt neben dem Auswärtsblock entschieden. Gegenüber befindet sich die Ostkurve, wo die Heimischen heute einen soliden Auftritt hinlegen. Wie derzeit üblich in Deutschlands Profiligen gibt es bis zur 12. Minute aus Protest gegen den geplanten DFL-Investoreneinstieg keinen organsierten Support. 

Noch während des Protests bringt Václav Černý die Gäste in Führung. In der Folge ist Heidenheim vor ausverkauftem Haus die dominante Mannschaft, der vermeintliche Ausgleichstreffer wird nach VAR-Studium wegen Abseits wieder zurückgenommen. In der Nachspielzeit der 1. Hälfte können die Heidenheimer abermals jubeln, Jenz fälscht eine Flanke ins eigene Tor ab. Der VAR hat diesmal nichts zu beanstanden,

Halbzeit 2 beginnt überraschenderweise mit einer wilden Pyroshow der VfL-Fans, die neben grünem Rauch auch die eine oder andere Rakete beinhaltet. Das Spiel verläuft nun ausgeglichen, wobei sich Heidenheim die besseren Chancen herausspielt. Eine davon köpft Kleindienst zum verdienten 2:1 ins Tor. Doch auch hier sieht der VAR ein Abseits. Der Anhänger hinter uns plärrt nur "Meine Fresse!" 

Für die letzte nennenswerte Szene ist Franz zuständig. Bei der Einwechslung des Wolfsburgers Amoaki Kofi meint er nachdenklich: "Den kenn i ned, i kenn nur in Pocket Coffee!" Dieser Franz, was dem immer einfällt! Das Spiel endet etwas schmeichelhaft für Wolfsburg mit 1:1. Bei Heidenheim ist man aufgrund des sensationellen 9. Tabellenrangs trotzdem zufrieden, die Anhänger aus Wolfsburg verabschieden ihr Team hingegen mit einem Pfeifkonzert. Daran ändert auch die minutenlange Diskussion mit Kapitän Arnold nichts.

Nach dem halbstündigen Rückweg zum Auto geht es zu unserem letzten Tagesordnungspunkt: Zwecks Aufstockung des Biervorrats wird ein Getränkemarkt besucht. Hier finden wir die eine oder andere Spezialität aus BaWü. Damit wären alle Programmpunkte mit vollster Zufriedenheit erledigt. Dank der selbst gebrannten Spezial-CD von Franz sollte auch die Heimfahrt ähnlich rasch verfliegen wie die Anreise....