SV Wildon - SV Tillmitsch

Wildon, Stadion
Landesliga Steiermark, 900 Zuschauer, 3:0

Nach dem Ausflug nach Franken geht es heute in die Steiermark, wo es in der vorletzten Runde der Steirerliga zum Duell zwischen dem Tabellenzweiten Wildon und Tabellenführer Tillmitsch kommt. Wildon hat auf den zuletzt etwas schwächelnden Tabellenführer einen Punkt Rückstand. Es ist  nachvollziehbar, dass bei dieser Konstellation trotz bescheidenem Wetter 900 Menschen den Weg ins Wildoner Stadion finden.

Der Regen hat ein Einsehen und sollte das Publikum und die Spieler zumindest für einen Großteil des Spiels verschonen. Um unnötiges Anstellen zu vermeiden, hole ich mir schon 25 Minuten vor dem Anpfiff eine Bratwurst. Anschließend wechsle ich auf die Gegengerade. Neben mir befindet sich zu dem Zeitpunkt nur ein weiterer (redseliger) Herr, der sich als ehemaliger Bundesligaschiri Gerad Adanitsch entpuppt.

Der verrät mir auch gleich, dass diese wichtige Partie von niemand geringeren als von Bundeliga-Schiri Christian-Petru Ciochirca geleitet wird. Adanitsch kennt ihn gut, denn "der Christian wor früher unter meine Fittiche!" Um es vorwegzunehmen: Ciochirca sollte heute eine souveräne Leistung abliefern. Der SV Wildon ist von Beginn an die überlegene Elf. Kancilija trifft nach 14 Minuten zum 1:0. 

Wildon macht nicht den Kardinalfehler, sich zurückzuziehen. Man bleibt tonangebend. Die Belohnung folgt 5 Minuten vor dem Pausenpfiff mit dem 2:0 durch Zorko Gal. Ein Teil des Publikums stimmt erstmals Gesänge an. In der Pause resümiert ein Besucher: "Mir spün heit sehr guad!" Seine Begleitung warnt dennoch: "Es is nu ned durch, des konn schnö gehn!"

Aber auch der einsetzende Regen in der 2. Halbzeit sollte heute keine Wende mehr bringen. Wildon hat alles im Griff, Tillmitsch kommt nur zu wenigen Möglichkeiten. Die Gesänge im Publikum werden häufiger, in der 88. Minute hört man erstmals: "Wir werden Meister!" Unmittelbar darauf trifft Hoic zum Endstand von 3:0.

Damit übernimmt  der SV Wildon eine Runde vor Schluss tatsächlich die Tabellenspitze der Steirerliga. Am kommenden Freitag kann man im Derby in Lebring den Sack zumachen. Aufsteiger Tillmitsch scheint am Ende einer überragenden Saison tatsächlich ein wenig die Luft auszugehen... 

Würzburger Kickers - Hannover 96 II

Würzburg, Stadion am Dallenberg
Relegation 3. Liga (D), Hinspiel, 10.452 Zuschauer, 1:0

Einem Tag nach dem Relegations-SpielRelegations-Spiel zur Regionalliga Bayern gibt es heute das nächste Relegationsduell. Diesmal geht es um den Einzug in die 3. Liga, in welcher die Meister der Regionalliga Bayern und der Regionalliga Nord aufeinandertreffen. Dies sind die Würzburger Kickers und die Amateure von Hannover 96. Heute steigt im Stadion am Dallenberg, der Heimstätte der Kickers, das Hinspiel.

Vorher gibt es auch heute noch eine ausführliche Runde durch das Zentrum der 130.000 Einwohner zählende Stadt Würzburg, wo es etliche schöne Gebäude zu entdecken zu gibt. Ich schließe die Runde mit einem dunklen Weißbier der Brauerei Keiler ab.

Mit noch immer genügend Zeitpolster im Gepäck geht es schließlich auf den Dallenberg, Dort ist zu dem Zeitpunkt noch nicht allzu viel los. Das ist gut, da ich jetzt ohne Wartezeit ein weiteres Bier ordern kann. Ein Pilsner vom Würzburger Hofbräu ist bei einem Würzburg-Aufenthalt schließlich Pflicht.

Das Stadion sollte sich schließlich rasch füllen. 10.452 Besucher bedeutet ausverkauftes Haus. Die Ultras aus Wüzburg, die heute allesamt mit weißen Shirts bekleidet sind, sorgen für äußerst gute Stimmung. Bei der Choreo zu Spielbeginn wird die komplette Haupttribüne mit einbezogen. Nachdem der Platzsprecher die Menschen auf der Stehtribüne enger zusammenrücken sollen, damit auch wirklich alle Besucher ihren Platz finden, kann es auch schon losgehen.

Die Hausherren erwischen den besseren Start und spielen sich rasch Chancen heraus. In der 22. Minute kommt es zu einem Freistoß an der Strafraumgrenze, der von Ivan Franjic erfolgreich ins lange Eck verwandelt wird. Erst jetzt kommen die Amateure von Hannover zur Freude des ebenfalls vollen Auswärtssektors, zu ihren 1. Torchancen. Große Gefahr strahl man jedoch nicht auf, wodurch die Kickers verdient mit einer 1:0-Führung in die Pause gehen. Der Herr neben mir meint: "Des schaut so schlecht nicht aus!"

Zwecks Perspektivenwechsel wechsle ich nach der Pause auf die Hintertortribüne. Dort sehe ich, wie die Kickers auch nach der Pause alles im Griff haben. Die ganz großen Chancen bleiben jedoch hüben wie drüben aus. Die auffälligste Szene in der 2. Halbzeit ist ein (Lager?)feuer im Gästeblock. Es bleibt schließlich beim knappen 1:0-Heimerfolg der Kickers. Die Anhänger sind noch etwas unsicher, was sie mit dem Ergebnis anfangen sollen, so meint eine Dame: "Ein 1:0 hast schnell verspielt!"

Ob das tatsächlich passiert, wird das Rückspiel am Sonntag in Hannover zeigen...