Freitag, 18. Mai 2018

FCU Neustadtl - TSV Grein

Neustadtl, Sportplatz
1. Klasse West, 500 Zuschauer, 2:1


Die Donau trennt die niederösterreichische Marktgemeinde Neustadtl von oberösterreichischen Stadtgemeinde Grein. Heute Abend treffen n der niederösterreichischen 1. Klasse West diese beiden aufeinander. Zusätzliche Brisanz verleiht dem Duell die Tatsache, dass hier der Zweite und den Tabellenführer trifft. Neustadtl liegt 4 Runden vor Schluss 5 Punkte hinter Grein. Keine schlechten Vorzeichen!

Ich erreiche den Sportplatz der idyllischen Gemeinde rund 15 Minuten vor Spielbeginn - und werde dort auf den Kunstrasenplatz verwiesen. Ich parke direkt auf der Mittelauflage. Somit feiert mein Auto nach über 600 besuchten Spielen heute seinen 1. Groundpunkt :-)

Dieser Parkplatz ist heute zwingend notwendig, im Endeffekt sollten 500 (!!) Besucher den kleinen Sportplatz heute förmlich überrennen. Ein Funktionär verrät mir im Laufe der 2. Halbzeit, das diese Anzahl den Rekordbesuch bis dato bedeutet.

Nach einer 10minütigen Wartezeit an der Kassa, finde ich unmittelbar vor Anpfiff einen der allerletzten Plätze, von dem man eine halbwegs gute Sicht auf das Spielgeschehen hat. Das Sicherheitsnetz ist für die Fotos zwar der Horror, aber Herausforderungen sind bekanntlich da, um gemeistert zu werden.

Natürlich ist die Besucherzahl Gesprächsthema Nummer 1 unter den Zusehern. Unter den vielen Meldungen diesbezüglich sticht jene einer jungen Dame aus der 2. Reihe hervor, die sich bei Ihrem Freund wahrscheinlich wegen Ihrer Sichteinschränkung beschwert: "I hob ma docht des is a gonz normales Spü mit normal vü Leit!"

Normal ist heute nichts, aus diesem Grund wirken die Teams in der 1. Halbzeit nervös. Dabei wäre es so leicht, wie eine weitere Dame verrät: "Afoch zack und eine!".  Die Gastgeber haben leichte Vorteile, aber sie halten sich nicht an das Motto der Dame! Somit geht es torlos in die Pause.

Nachdem die Sicht überall am Platz zu wünschen übrig lässt, gelange ich nach der Pause über den Eingang zum Beach-Volleyball-Platz zu einem wahren Panorama-Aussichts-Platzerl. Dort gesellt sich bald ein Funktionär der Gastgeber zu mir, der mich von nun an mit Infos über den FCU Neustadtl versorgt. Meine Frage, ob man überhaupt aufsteigen will wird mit "Die Trainer und die Spieler wollen's schon" beantwortet. Ich erfahre auch, dass ein Tribünenbau ein Thema ist.

Währenddessen erzielen die Neustadtler - sehr zur Freude meines Gesprächspartners - das 1:0. Nach rund 20 Minuten verabschiede ich mich, da ich noch ein Rendezvous mit dem Grillmeister habe. Während es kurzen Weges zurück zum Eingang erhöht Neustadtl auf 2:0! Die Überraschung liegt in der Luft.

Wie man in der Fotostrecke sieht, versteht der Grillmeister sein Fach. Es gibt Kotelett, Würstel oder auch ein Surbratensemmerl. Heute legen sich also nicht nur die Spieler ins Zeug. Da die Semmerl ausverkauft sind, wird improvisiert - und ein Kotelettbrot angeboten. So etwas gehört natürlich probiert. Premiere #2 an diesem Neustadtler Abend.

Ich verzehre diese Köstlichkeit wieder in der Menschenmenge, wo man schon in Euphorie verfällt: "Wenn ma aufsteign, miassma wirkli a Tribüne baun!". Mitten in die Euphoriewelle fällt in der 85. Minute der Greiner Anschlusstreffer. Die vielen Gästefans können nun endlich ihre Fahnen auspacken und auch die Höllenmaschine einsetzen. Zu meiner Freude wird da der Jingle schlechthin gespielt: Die Brücke vom Quai!

Der eine oder andere Neustadtler ist in den nächsten Minuten vermutlich einem Herzinfarkt nahe, da Grein nun alles nach vorne wirft, aber der 2:1 - Sieg wird ins Trockene gebraucht. Der Rückstand verringet sich somit auf 2 Punkte. Die Funktionäre, die dem Aufstieg skeptisch gegenüberstehen, beginnen scheinbar schon umzudenken. Ein Ordner meint: "Fürn Verein und die Spielder wärs schon toll, wenn ma eine Saison in da Gebietsliga spün würden! Des wär a schöne Belohnung". Eben!

Meine Befürchtung, dass die Abreise auf den schmalen Gassen rund um den Sporptlatz ein Chaos wird, bestätigt sich nicht. Da kann man die Organsisatoren gar nicht genug loben...































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