Schrick, Sportplatz
2. Klasse Weinviertel Süd, 95 Zuschauer, 1:3
20 Minuten vor Spielbeginn erreiche ich den schicken Schricker Sportplatz. Der Kassier begrüßt mich mit den Worten: "Heut darf man nur herein, wenn man vorher die Hände desinfiziert." Erst nach Betätigung des Spenders erhalte ich den grünen Kontrollkupon. Beim in der Zwischenzeit schon bestens bekannten Eintrag in die Liste meint ein weiterer Ordner lachend: "Damit ma di onfruafn kennan, wonnst 14 Tog in Kronkenstond geh'derfst"
Als weitere Corona-Maßnahme wurde der Stehplatzbereich auf der Längsseite heute mit Bänken ausgestattet, sodass auch hier alles den Richtlinien entsprechend über die Bühne gehen kann. Neben den Bierbänken gibt es weitere Blickfänge, wie den Hang hinter dem Tor oder auch die frisch in den Vereinsfarben gestrichene Abgrenzung zur Straße.
Bereits 10 Minuten (!) vor dem Anpfiff kommen die Gaweinstaler Kicker aus ihrer Kabine. Man ist heiß auf diese Spiel. Das beweist auch die Aussage von Lukas Eisenecker: "Burschen, Voigas von Beginn on! Gegen Schrick wüll i auf kan voi valiern, do konn sein wos wü!" Pünktlich um 16 Uhr pfeift Schiri Hertelt das Derby vor einer schönen Kulisse an.
Wie erwartet ist Gaweinstal die bessere Elf, Schrick versucht mit Einsatz und Härte dagegenzuhalten. Nach einer der vielen Fouls plärrt ein Fan der Gäste Richtung Schiri: "Schick eam ham, er hod eh ned weit!" Mitte der 1. Halbzeit plätschert das Spiel dahin, das bemerkt auch ein Herr ein meiner Nähe: "Des schaut aus wia in da Reserv!" Zu einem psychologisch guten Zeitpunkt, nämlich 5 Minuten vor der Pause, geht Gaweinstal dann doch in Führung.
Zu einem psychologisch ebenso guten Zeitpunkt, nämlich 5 Minuten nach der Pause erhöhen die Gäste auf 2:0 - und nach dem 3. Tor ist das Spiel endgültig gelaufen - denkt man. Doch Schrick ist nicht geschockt und verkürzt in der 65. Minute via Strafstoß. Von der Gaweinstaler Leichtigkeit ist nun nichts mehr zu sehen. Eine Viertel Stunde vor Schluss zeigt Hertelt abermals auf den Elfmeterpunkt. Diesmal jagt der Schrick-Spieler den Ball jedoch weit über das Tor. Die Nerven...
Frust ist die Folge. Die Rote Karte für Peter Kreidl in der 82. Minute ist fast logisch. Da Gaweinstal in der Folge zwei Hunderter auslässt bleibt es beim 1:3. Das Resumée überlasse ich einem älteren Herrn aus Schrick: "Es wor a guads Spü, oba de Ondan worn vü bessa!" Die Anderen liegen damit nach 5 Runden mit dem Punktemaximum nach wie vor an der Spitze. Aber auch Schrick braucht sich für die heutige Leistung nicht zu schämen.