Samstag, 29. Juli 2023

UFC Ostermiething - SU St. Martin i. Mühlkreis

Ostermiething, Arena
OÖ Landescup, 210 Zuschauer, 1:0


In der 2. Runde des oberösterreichischen Landespokals treffen mit Ostermiething und St. Martin im Mühlkreis zwei Landesligisten aufeinander. Bei einem Wetter, welches Mitfahrer Andreas ("Unta da Wochn in da Hockn is es sonnig, oba am Wochenende regnets!") überhaupt nicht gefällt, sollte damit eine spannende Begegnung garantiert sein. 

Da ich mich in Fridolfing ausschließlich flüssig ernährte, suche ich in Ostermiething gleich mal die Kantine auf. Dort gibt es heute eine warme Leberkässemmel, die auf Wunsch mit Extragurkerl verfeinert wird. Da greift man gerne zu. Kurz nachdem ich das Semmerl verschlungen habe, kommen auch schon die beiden Teams samt Schiri Rothbauer aus ihren Kabinen.

Vor 210 Besuchern erwischen die Hausherren den besseren Start. Man erspielt sich mehrere gute Torchancen, die vorerst allesamt ungenützt bleiben. Andreas, der Fuchs, beobachtet nicht nur das Geschehen am Rasen, sondern auch eine Fotografin: "Nau, de hod oba a longes Rohr, i glaub oba ned, dass sie aus Longenrohr is!?" Was für ein Kalauer diesem Andreas immer einfallen.

St. Martin bringt langsam die lange Anreise aus den Beinen, man übernimmt langsam, aber sicher das Kommando. Aber auch den Gäste gelingt es vor der Pause nicht, das Runde ins Eckige unterzubringen, womit beim Stand von 0:0 die Seiten gewechselt werden.

Nach der Pause verläuft das Spiel völlig ausgeglichen. In der 66. Minute ist es Omerovic, der für die Hausherren einen Konter erfolgreich im Tor unterbringt. Es folgt ein vehementer Sturmlauf der Sankt Martiner, der trotz einer Vielzahl von Torchancen nicht von Erfolg gekrönt ist. Man scheitert wiederholt am Goalie, am Bein eines Abwehrspielers oder auch am Aluminium. 

Damit geht das Ostermiethinger Fußballmärchen, dass im Vorjahr mit dem Aufstieg in die OÖ-Liga seinen bisherigen Höhepunkt erlebte, vorerst weiter. Für uns geht es nach dem Abpfiff auch noch weitern, nämlich mit einer kleinen, aber feinen Kulturrunde.
































TSV Fridolfing - TSV Bad Reichenhall

Fridolfing, Niederaustadion
Kreisliga Inn/Salzach 2 (Bayern), 350 Zuschauer, 3:2


Mein heutiger Plan A sah ein Derby im Burgenland-Cup vor. Da man dort jedoch nichts kombinieren konnte, griff Plan B. Dieser beinhaltet den Kreisliga-Auftakt zwischen Fridolfing und Bad Reichenhall sowie das OÖ-Cup Duell zwischen Ostermiething und St. Martin. Die beiden Sportplätze trennen gerade einmal 4.8 Kilometer Luftlinie. Fahrtechnisch sind es etwas weiter, da man die Salzach - und damit auch die Grenze - nördlich von Fridolfing bei Tittmoning quert. 

Aufsteiger Fridolfing feiert heute nach 23 Jahren Abwesenheit die Rückkehr in die Kreisliga. Da verwundert es nicht, dass das Niederaustadion mit  350 Besucher sehr gut gefüllt ist. Darunter befindet sich neben meiner Wenigkeit auch Andreas, der während der Anfahrt mit Erzählungen über seine Probleme mit der Eisenbahn im In- und Ausland keine Langeweile aufkommen lässt.

Durch einen Spalier, der aus mit Fahnen ausgestatteten Nachwuchsspielern besteht, betreten die heutigen Hauptdarsteller den Rasen. Die Gastgeber wirken äußerst motiviert, die Führung in der 15. Minute durch Zeif geht in Ordnung. Während unserer Platzrunde geht es ständig hin und her, beide Mannschaften spielen sich Chancen heraus. Ein weiteres Tor gelingt beiden Teams vor der Pause nicht.  

Das gut der guten Stimmung keinen Abbruch, selbst der Besucher mit dem grantigen Pumuckl am Shirt macht einen zufriedenen Eindruck. Mehr als zufrieden bin ich auch mit meinem Pausengetränk, dem Hellen aus dem Hofbräuhaus Traunstein. Die Laune beim grantigen Pumuckl und dem Großteil der Besucher wird noch besser, da der TSV erhöht dank Tore von Alexander und Michael Auer auf 3:0 erhöht. Wider Erwarten sollte die Partie jedoch nochmal richtig spannend werden. Bad Reichenhall trifft nämlich bei einsetzendem Regen binnen 5 Minuten doppelt.

Die Schlussphase ist nichts für schwache Nerven. Als Schiri Gerber 5 Minuten Nachspielzeit anzeigt, meint ein entsetzter Besucher: "5 Minutn? Spinnst Du?" In der 1. Minute der Nachspielzeit klatscht ein Schuss eines Reichenhallers an die Stange. Der Besucher plärrt wieder: "Schiri, de 5 Minuten san umme!" 4 Minuten später pfeift Gerber das Spiel ab. Der Platzsprecher meldet sich euphorisch zu Wort: "Der 1. Kreisligasieg seit 23 Jahren ist perfekt!" Ein Auftakt, wie er besser nicht sein könnte.

Nach einer Kulturrunde inklusive eines Kurzbesuches des Fridolfinger Sees queren wir die Grenze nach Oberösterreich. Bayern hat - wie üblich - nicht enttäuscht.