München, Olympiastadion
3. Liga (D), 1.000 Zuschauer, 0:0
1972 wurde das Münchener Olympiastadion eröffnet, 50 Jahre später feiere ich in dieser legendären Sportstätte den 1000er. Ein würdiger Platz für (m)ein Jubiläum. Mit dabei ist heute Andi, der vor kurzem - in meiner Anwesenheit - seinen Tausender gefeiert hat, womit sich wieder einmal ein Kreis schließt. Der vermeintliche Mitfahrer Nr. 2, Alex, hat kurzfristig seine Nennung zurückgezogen.
Wir erreichen die bayerische Hauptstadt 3 Stunden vor Spielbeginn. Zeit genug für einen Spaziergang durch den Olympiapark inklusive eines Mittagessens auf der Olympia-Alm, wo ich mir zum Weißbier Fleischpflänzchen bestelle. Gespeist wird stilgerecht im Freien, nicht schlecht für Mitte Februar. Im Zuge unserer Runde durch den Park wurde mit dem Olympiaberg auch der höchste Gipfel bezwungen, außerdem wurde eine arrogante Gans fotografiert.
Das im Olympiastadion überhaupt nach langer Pause wieder Fußballspiele stattfinden liegt an Türkgücü München, die nach ihrem Aufstieg in die 3. Liga zuerst im Grünwalder Stadion spielten, ehe sie 2020 erstmals im Olympiastadion antraten. Das Grünwalder Stadion war nämlich mit den den 60ern und den aufgestiegenen Bayern-Amateuren nun keine Ausweichoption mehr. Nach einigen Corona-Geisterspielen sind nun auch in Deutschland wieder Besucher erlaubt. Die aktuellen 15.000er-Beschränkung stellt Türkgücü vor keinen Problemen.
Beim Ticketschalter erleben wir kurioses. Gerade als Andi seine Karte kaufen möchte, drängelt sich ein älterer Herr dazwischen, der sein Ticket zurückgeben will: "Ich hab ja gar nicht gewusst, was ich da gekauft hab! Ich will mir ja nur den Park anschauen!" Mein gutgemeinter Vorschlag: "Na dann geht zum Match, vielleicht wird es ja spannend!" wird mit "Das kann schon sein, aber ich interessiere mich nicht für Fußball! Ich geh' ja auch nicht Tiefseetauchen, weil es mich nicht interessiert" beinhart abgeschmettert.
Anders als mein ungeimpfter Vordermann bestehen Andi & ich ich die strengen Einlasskontrollen, womit wir kurze Zeit später auf unseren zugewiesen Plätzen im 69.250 Besucher fassenden Olympiastadion Platz nehmen. Gegner der von Andi Heraf trainierten Türkgücüs' ist Waldhof Mannheim, die um den Aufstieg in die 2. Liga kämpfen - und damit auch als Favorit in die Partie gehen.
Es sind dann auch die Gäste, die in den Anfangsminuten gleich 3 "Hunderter" leichtfertig vergeben. In der Folge kommt Türkgücü besser ins Spiel und kann das Spiel zumindest halbwegs offen gestalten. Nachdem wir eine halbe Stunde lang mehr oder weniger fasziniert dem Fanclub der Heimischen beobachteten, beginnen wir mit der Umrundung des Stadions, so weit dies möglich ist. Dies macht hier wirklich Freude, auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Ich finde das Olympiastadion dank der einzigarten Konstruktion großartig.
Auch nach der Pause geht das muntere Vergeben von Großchancen auf Mannheimer Seite weiter, wobei man hier auch ein Lob an den Türkgücü-Goalie aussprechen muss, der heute in Überform agiert. Das das Chancenvernebeln nicht bestraft wird, liegt einzig und alleine daran, dass es auch die Heimischen nicht besser machen - und ihrerseits den Matchball in der 88. Minute verhauen. Unmittelbar vor dem Abpfiff spricht Andi (nicht Heraf, sondern mein Begleiter) vom Phrasenschwein und einem 0:0 der besseren Sorte, womit er völlig recht hat. Für Mannheim sind das definitiv 2 verlorene Punkte im Aufstiegskampf.
Nach erfolgreicher Suche unseres Autos in der Parkharfe geht es retour Richtung Heimat, die wir nach einem gelungenen Einkauf in einem Getränkemarkt sicher erreichen. Somit können nun die nächsten 1000 in Angriff genommen werden. 😁
Habe dich leider "dank" der Masken nicht erkannt. Sind wirklich ein paar sehr gelungene Fotos dabei :-)
AntwortenLöschenLG aus Krems
Mir ging es genauso ;-) Gut, dass sich die Maskenzeit dem Ende zuneigt ...
AntwortenLöschen