Ruhpolding, Waldstadion
Steiner-Pokal (Bayern), 40 Zuschauer, 1:3
Bereits zum 39. Mal wird in der bayrischen Region Inn-Salzach der Steiner-Pokal ausgetragen. Da ist es an der Zeit, diesem Bewerb einmal einen Besuch abzustatten. Das dafür geplante Derby zwischen Waldkraiburg und Weidenbach wurde jedoch verschoben. Ersatz finden Alex, Andi St, und meine Wenigkeit beim SV Ruhpolding, die im heimischen Waldstadion die 2er Kirschanschörings' empfangen. Damit mache ich doch tatsächlich 2 Spiele hintereinander mit Beteiligung des SV Kirchanschöring.
Vor dem Match gibt es in der Biathlon-Hochburg Ruhpolding eine Genuss- u. Kulturrunde. Anstatt eine Weißwurst serviert mir Wirt Janos ein hervorragendes Brassói. Ein Soproní oder ein Pecsi Sör wäre die Krönung gewesen, aber auch das Teisendorfer Hell ist ein akzeptabler Begleiter.
Als meine Begleiter und ich beim Waldstadion gesichtet werden, vernehme ich folgende Frage der sich gerade aufwärmenden Kirchanschöringer' Kicker: "Is leicht heit da Messi do?" Auch auf Seiten der Ruhopoldinger wundert man sich: "3 Fotografen?" "Do samma wieda aufgfoin!"
Als Kreisklasse-Meister schaffte der SV Ruhpolding den Aufstieg in die Kreisliga Inn/Salzach. Damit spielt man in der Saison 23/26 eine Liga höher als der heutige Gegner. Aber Achtung: Kirchanschöring II ist der Titelverteidiger des Steiner-Pokals. Im 1. Spiel der aus 5 Mannschaften bestehenden Gruppe A kam KII gegen Leobendorf nicht über ein 0:0 hinaus. Nur der Gruppensieger kommt weiter. Ruhpolding steigt übrigens erst heute in den Cup ein.
Vor dem großartigen Panorama der Chiemgauer Alpen bringt Kronbichler den Titelverteidiger schon in der 6. Minute in Führung. Die Kicker aus Ruhpolding sind gedanklich offensichtlich noch in der Sommerpause. Die 1. Halbzeit gehört klar den Gästen. Durch Treffer von Babinger und Mayer steht es nach 38 Minuten 0:3.
Vielleicht auch aufgrund des klaren Spielstands schweifen die Gedanken von Andi in eine komplett falsche Richtung. Nachdem Alex eine vorbeifahrende Radlerin grüßt, meint Andi mit dem Anflug eines dreckigen Grinsens: "Naujo Alex! Als Lagerarbeiter hast bei Frauen keine Chance! Die stehen nämlich auf Uniformen, do müsstest Pilot sein!" Dieser Andi!
Beim klaren Zwischenstand von 0:3 geht es in die Halbzeitpause. Das ist in etwa so, als müsste man beim Biathlon mit 3 Strafrunden in die nächste Runde hinauslaufen. Als Bier gibt es am Sportplatz - voilá - ein Teisendorfer Hell. Doppelt hält besser!
Ob sich auch die Kicker des SVR in der Pause mit einem Teisendorfer gestärkt haben, ist mir nicht bekannt. Fix ist aber, dass sie nun klar besser im Spiel sind. In der 61. Minute verkürzt Haberlander auf 1:3. Nachdem man mehrmals knapp am nächsten Tor scheitert, meint Andi: "Do liegt wos in da Luft!"
Interessanterweise ist nach dieser Aussage die Luft wieder heraussen aus dem Spiel der Heimischen. Kirchanschöring bringt das 3:1 ins Ziel und wahrt damit die Chancen auf den Gruppensieg.