Samstag, 30. Oktober 2021

SV Gralla - SV Tillmitsch

Gralla, Sportanlage
Unterliga West (Steiermark), 340 Zuschauer, 1:3

Der SV Gralla lädt in der letzten Runde vor der Winterpause zum großen Derby gegen den SV Tillmitsch. So nah die beiden Gemeinden geographisch beieinander liegen, so groß ist die Entfernung in der Tabelle. Während der SV Tillmitsch die Unterliga West überlegen anführt, liegt Gralla am Tabellenende. Alles andere als ein Tillmitscher Erfolg wäre eine mittelgroße Sensation.

Die erste nennenswerte Aktion spielt sich bei der Einlasskontrolle ab. Nachdem Andi seinen Namen in die Anwesenheitsliste einträgt, meint die für die 3G-Kontrolle zuständige Dame frech: "Danke, Andreas!" Der Flirt ist jedoch gleich wieder zu Ende, da hinter Andreas eine Horde Tillmitscher samt Trommeln das Gelände betritt - und damit die Dame voll gefordert ist.

Voll gefordert ist auch der Favorit, denn es sind überraschend die Gastgeber, die von Beginn an auf der 2015 eröffneten Anlage das Spiel bestimmen. Nachdem einige Chancen vergeben wurden, bringt Timotej Petek den SV Gralla in der 20. Minute in Führung. Der Funktionär neben mir plärrt "Des is mehr wia vadient" in Richtung der Jubeltraube.

Tillmitsch spielt in der 1. Halbzeit nicht wie eine Mannschaft, die mit 7 Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze steht. Sieht fast so aus, als hätte man Gralla heute gewaltig unterschätzt. Die 1:0 Pausenführung ist auf jeden Fall mehr wie verdient. Ich verbringe die Pause mit einer weiteren Schnitzelsemmel.

Offensichtlich hat Tillmitsch-Coach Bartl bei der Pausenansprache die richtigen Worte gefunden, denn der SVT spielt nun so, wie man es eigentlich von Anfang an erwartet hätte. Dank eines Doppelschlags durch Stavbar und Rožman führt der Favorit in der 55. Minute plötzlich mit 2:1. 10 Minuten später sorgt Hackinger mit einem weiteren Tor für die Entscheidung und den Endstand in diesem Nachbarschaftsduell. Nach dem Abpfiff feiern die Tillmitscher mit ihren Fans nicht nur den Derbysieg, sondern auch den Herbstmeistertitel. Die Horde, die hinter Andi das Stadion betrat chanted zudem "Ungeschlagen, Ungeschlagen!"

Gralla überwintert im Tabellenkeller, mit Leistungen wie in der 1. Halbzeit sollte man allerdings die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einfahren können.

































SV Gratwein-Straßengel - USV Wundschuh

Gratwein-Straßengel, Sportplatz Judendorf
Gebietsliga Mitte (Stmk.), 100 Zuschauer, 0:2


Nach Durchsicht der Ansetzungen war schnell klar, dass es heute in die Steiermark gehen sollte. Das liegt unter anderem am SV Gratwein-Straßengel, der um 11.45 Uhr in der Gebietsliga Mitte den USV Wundschuh empfängt. Der Verein Gratwein-Straßengel entstand 2015 aus der Fusion zwischen Gratwein und Judendorf-Straßengel, auf dessen Sportplatz nun die Heimspiele stattfinden. Neben mir ist heute Andi mit von der Partie.

Der Stadionsprecher begrüßt 100 Besucher zum letzten Matchday des Jahres. Er meint auch, dass es heute gegen Wundschuh schwierig wird, da die die letzten 6 Spiele allesamt gewonnen haben. Selber liegt man am 6. Platz, womit man auch zufrieden ist, da man sich im Vergleich zum Vorjahr abermals steigern konnte.

In der 1. Halbzeit werden wir nicht gerade mit hochwertigem Fußball verwöhnt, Wundschuh ist optisch überlegen, zu großen Chancen kommt man aber nicht. Die Gastgeber verteidigen kompromisslos und dreschen die Kugel mehrmals auf die Tribüne. Auch wir sind kompromisslos und besuchen schon 10 Minuten vor der Pause die Kantine, um uns einen Bon für eine Schnitzelsemmel zu holen. Diese wird von den Damen an der Fritteuse gekonnt mit Salat, Mayo und Ketchup zubereitet. Die Tatsache, dass das Schnitzel die Semmel weit überragt, wird mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen.

Während des Verzehrs erzielt Patrick Winter quasi mit dem Halbzeitpfiff das 0:1. Derselbe Spieler sorgt in der 70. Minute für die Vorentscheidung.  Obwohl die Gäste in den letzten 15 Minuten nach dem Ausschluss von Goalie Isic in Unterzahl sind, kommt man nicht mehr in Bedrängnis. Wundschuh entführt damit im letzten Spiel vor der Winterpause dank Patrick Winter 3 Punkte vom Sportplatz Judendorf.

Da wir noch etwas Zeit bis zum 2. Spiel haben, statten wir auch dem Platz in Gratwein einen Besuch ab. Dieser hinterlässt einen hervorragenden Eindruck bei uns. Andis' Recherche ergibt, dass hier die Damen heuer ein Meisterschaftsspiel austrugen und die Herren immerhin ein Testspiel absolvierten. Mit der Erkenntnis, dass dieser Platz weiterverfolgt werden sollte, brechen wir auf nach Gralla.