Freitag, 26. April 2024

Admira Wr. Neustadt - Club 83 Wr. Neustadt

Wiener Neustadt, Sportanlage Admira aka "Josefstadt Platz"
2. Klasse Steinfeld, 155 Zuschauer, 4:1


Im September blieb die Admira auf der Sportanlage Flugfeld beim Club 83 vor meinen Augen knapp mit 2:1 siegreich. Auch heute beim Rückspiel ist man klarer Favorit, mit 1 Punkt Rückstand auf Tabellenführer Weikersdorf ist man voll im Meisterkampf. Der Club 83 liegt mit 13 Punkten auf Rang 10. Trotz dieser Konstellation halten die Gäste anfangs sehr gut mit. 

Nachdem die Admira ihre 1. Halbchancen vergeben hat, schießt Tiskaya den Club 83 sogar in Führung. Beim Admira-Fanclub reibt man sich die Augen: "Des hätt ma' ned glaubt!" In der Folge nehmen die Emotionen zu. Nachdem der Club-Goalie Wagner nach einem Zusammenstoß liegen bleibt, plärrt ein wütender Admira-Fan: "Heast Goalie! Schauspielern konnst am Flugfööööd!" 

In diesem Zusammenhang kommt es auch zu einem verbalen Scharmützel. Der Plärrer von zuvor geht davon aus, dass der Herr neben ihm ein Anhänger des Clubs ist. Dieser wehrt sich vehement: "I bin koa Flugföööda! I bin jo ned amoi aus Neistodt!" Ein "echter" Anhänger des Clubs meldet sich kurz später mit einer gewissen Skepsis zu Wort: "I glaub ned, dass ma des hoidn!"

Die Skepsis war berechtigt, die Admira schafft nach einer halben Stunde den Ausgleich. Kurz vor der Pause stellt Peter Darasz mit seinem 2. Tor auf 2:1 für die Favoriten. Warme Speisen sucht man beim Derby vergebens, die vor meinen Augen frisch zubereitete Halbzeit-Wurstsemmel stillt den Hunger.

Der Torhunger der Admira ist noch nicht gestillt. Marco Lohr erhöht in der 60. Minute auf 3:1. 9 Minuten später trifft der vom Platzsprecher als "unser Striker" bezeichnete Lohr schon wieder. Ein Besucher ist sich sicher: "Jetzt is es durch!" Kurz darauf wird der Admiraner Bakos mit Gelb-Rot unter die Dusche geschickt. Aber auch mit einem Mann weniger lässt die Admira heute nichts mehr zu.

Das letzte Wort hat Marco Lohr. Der meint bei seiner Auswechslung: "Schon wieda wegen mir a Siegprämie!" Dieser Lohr, was dem immer einfällt! Da auch Weikersdorf in dieser Runde einen Sieg einfahren konnte, bleibt an der Tabellenspitze alles beim Alten. Das direkte Duell steigt in der letzten Runde in Weikersdorf...































Mittwoch, 24. April 2024

Ruch Chorzów - Widzew Łódź

Chorzów, Stadion Śląski
Ekstraklasa (Polen), 50.087 Zuschauer, 2:3


Nach einer kompletten Querung des Schlesischen Parks erreichen wir eine Stunde vor Spielbeginn das Stadion Śląski. Dort findet heute das Match des Jahres statt. Ruch Chorzów empfängt dabei Widzew Łódź. Für mich wäre das jetzt ein Spiel wie jedes andere. Polen-Kenner wissen jedoch, dass es sich hierbei um das Spiel zweier Mannschaften handelt, bei denen die Fangruppen dick befreundet sind. Diese Freundschaft wird heute zelebriert - aber so richtig!

Zu dieser Feier strömen unfassbare 50.087 Besucher ins Schlesische Stadion. Das bedeutet den besten Besuch eines Ligaspiels in Polen seit 1978. An dieser Stelle hat sich Brucki noch einmal einen Dank für diese Empfehlung verdient. Bereits im Park lassen die Anhänger erstmals Rauch aufsteigen. Der heute zu Wortwitzen aufgelegt Andi St. meint dazu: "Es rucht nach Pyro!"

Das Lachen sollte Andi bald vergehen, denn die Menschenmenge und die damit verbundene Wartezeit beim Eingang zieht ihm fast den letzten Nerv ("Des is Wahnsinn, do fohrst 500 Kilometer und donn stehst do umadum!")  Knapp 10 Minuten vor dem Anstoß haben wir es schließlich geschafft. Wir werden quasi mit einer Schalparade von Ruch begrüßt. Der Gästemob stimmt hingegen Gesänge an, die eine Lautstärke erreichen, bei der ich sogar den Andreas neben mir nicht mehr verstehe.

Diese Lautstärke erhöht sich sogar noch als Luis Silva gleich mit den 1. Angriff die Führung für die favorisierten Gäste erzielt. Ruch ziert das Ende der Ekstraklasa, während Widzew im Mittelfeld der Liga platziert ist. Die beiden Fangruppen halten sich pyrotechnisch vorerst zurück, dafür gibt es immer wieder Aktionen mit Fahnen, Schals und auch eine gemeinsame Choreo. Andreas scheint das nicht so zu beeindrucken wie mich, daher hat er Zeit mir während des Spektakels eine Geschichte über Luckenwalde zu erzählen.

Bei 0:1 werden die Seiten gewechselt. In der 2. Halbzeit sollte die Pyroshow in mehreren Akten folgen. Unmittelbar nach der 1. Einlage von Ruch, die auch eine kurze Pause wegen Sichtbehinderung zur Folge hatte, erhöhen die Gäste auf 0:2. Nach der zweiten sichtbedingten Unterbrechung kann Ruch auf 1:2 verkürzen. 5 Minuten vor dem Abpfiff hat dann auch die Widzew-Kurve ihren großen (Pyro-)Auftritt. Der hat eine rund 15minütige Unterbrechung zur Folge, da das komplette Stadion eingenebelt ist.

In der langen Nachspielzeit trifft zuerst Widzew via Strafstoß zum 1:3, ehe Kozak mit seinem 2. Tor noch einmal verkürzen kann. Unmittelbar darauf vergibt Ruch per Kopf sogar den Ausgleich. Kurz darauf ist Schluss. Widzew gewinnt damit knapp mit 3:2, aber das ist heute fast eine Randbemerkung.
Während in Chorzów vermutlich noch länger gefeiert wird, geht es für Andi und mich nach dem Abpfiff nach eine weiteren Parkquerung mit vielen Eindrücken und dem einen oder anderen Bier im Kofferraum zurück in die Heimat.