Bari, Stadio San Nicola
Serie B, 13.717 Zuschauer, 0:2
Bei unserem Eintreffen in Apuliens Hauptstadt ist von Schnee weit und breit nichts zu sehen. Da 3 Bari-Neulinge mit dabei sind, geht es für mich zum 2. Mal zu Fuß durch die Stadt. Nachdem wir ein Wiedersehen mit dem Nikolaus feiern, landen wir beim Hafen, wo dank des Ausblicks auf die Adria das Bier besonders gut schmeckt.
Eine Stunde vor Spielbeginn betreten wir endlich das großartige Stadio San Nicola, welches anlässlich der WM 1990 errichtet wurde und eine Kapazität von 58.270 Plätzen aufweist. Der SSC Bari empfängt als Tabellenvierter der Serie B die AC Perugia. Die Gäste liegen nur an der vorletzten Position. Es gibt also einen klaren Favoriten in dieser Partie.
13.717 Besucher sind heute mit dabei. Gänsehautstimmung kommt bei der Vereinshymne auf. Die Bari-Kurve supportet von Beginn weg auf hohem Niveau. Weniger hoch ist das Niveau, dass der SSC an den Tag legt. Perugia ist das bessere von 2 schwachen Teams. Wie immer ist das Eintreffen des Auswärtsmobs ein Highlight. Allein das wilde Gestikulieren Richtung der Heimkurve ist das Eintrittsgeld wert. Von unserer Fünfergruppe beweist Daniel, dass er das Zeug für einen italienischen Ultra hat - zumindest was das Gestikulieren betrifft.
Während der 1. Halbzeit blicke ich mehr auf die Anhänger wie auf das Spiel - und das ist auch gut so. Daniel sieht das ähnlich, wie seine Aussage: "Torchancen san do eher mau!" beweist. Die Folge ist, dass bei 0:0 die Seiten gewechselt werden. Das Geschehen am Rasen ändert sich auch nach der Pause nicht. Ich äußere meine aufkommende Unzufriedenheit: "Typisch Serie B, do gibt's nie vü Tore!" Philipp erwidert: "Serie B? Sind da schon mal mehr Tore gefallen als es Spiele gibt?" Dieser Philipp! Was dem immer einfällt!
Philipp und ich verlieren etwas den Fokus auf das Spiel. Wir beobachten Onkel Bastardo beim Versuch die 2 sizilianische Zwillingsschwestern zu erobern, als plötzlich Giuseppe di Serio in der 75. Minute Perugia in Führung schießt. 6 Minuten später sorgt Di Serio dafür, dass meine Serie der Auswärtssiege in diesem Jahr weitergeht. Der Auswärtsmob jubelt kurz und gestikuliert dafür umso länger provozierend Richtung Heimkurve.
Neben Perugia fühle auch ich mich heute als Sieger, schließlich kann ich die Aufgabe "Pari mit Bari" von meiner Liste streichen. Jetzt muss ich nur noch mit Rein ins Reine kommen. Für unsere Fünfergruppe geht es weiter nach Molfetta, wo wir in der untersten Leistungsstufe der Region noch ein Abendspiel besuchen.
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