Istanbul, Başakşehir Fatih Terim Stadyumu
UEFA Conference League, 7.622 Zuschauer, 1:2
Nachdem der SK Rapid mehrere Qualifikationsrunden absolvieren musste, findet man sich nun in der Ligaphase der UEFA-Conference League wieder. Die besteht aus 32 Vereinen, welche nun allesamt 6 Spiele gegen ihre zugelosten Gegner absolvieren müssen. Die 8 besten Teams nach den 6 Runden stehen fix im Achtelfinale. Die Plätze 9 - 24 spielen sich die restlichen Achtelfinalplätze in einem Play-Off aus. Diese UEFA, was der immer einfällt? Rapid trifft in der 1. Runde auswärts auf İstanbul Başakşehir.
Gemeinsam mit Brucki & Matthias sollte es damit für 2 Tage in die Stadtgemeinde Başakşehir gehen. Wir treten die Reise jedoch nur zu zweit an, da der Wecker Matthias nicht wie geplant frühmorgens aus den Federn holte. Nach einem angenehmen Turkish-Airline-Flug inklusive Frühstück und dem anvisierten Bierpunkt an der Hotelbar geht es zu Fuß rund 30 Minuten zum Treffpunkt, von wo heute die Auswärtsfans zum Fatih-Terim-Stadium kutschiert werden. Dort treffe ich auf Andi, Michi und Veli Kavlak.
Nachdem wir bereits vor dem Einsteigen in die Busse kontrolliert wurden, gibt es beim Stadion zwei weitere Kontrollen, ehe man endlich auf die Tribüne gelangt. Wie man bereits im Vorfeld wusste, gibt es bei İstanbul Başakşehir, der eng mit dem türkischen Dikt-ähm Präsidenten Erdoğan und seiner Partei verbandelt ist, eigene Gesetze. So sind etwa Fahnen komplett verboten, aber auch Fetzen und Schals sind nicht erlaubt, sofern sie Motive enthalten, die hier nicht erwünscht ist. So sind etwas das Wiener Stadtwappen oder ein Bier am Fetzen ein No Go.
Der Imbissstand im Gästesektor ist mit 500 Fans wenig überraschend überfordert. Für Andi & mich reicht es gerade noch zu einem Sandwich und ein paar Wasserfläschchen. Kurz darauf führt der schwedische Schiri, der im Laufe der Partie eine klare Heimtendenz erkennen lässt, die Teams auch schon auf das Feld. Die Gastgeber beginnen stark, ein Weitschuss von Gürler landet an der Oberkante der Latte.
Kurz darauf übernehmen aber die Rapidler das Kommando, Burgstallers' Tor nach Traumpass von Seidl wird nach minutenlangem VAR-Studium wegen Abseits aberkannt. Den herrlichen Schlenzer von Louis Schaub zum 1:0 können weder der Schiri, der VAR oder der Gästegoalie verhindern. Leider ist die Freude nur von kurzer Dauer, in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit gelingt Krzysztof Piątek per Kopf der Ausgleich.
Rapid ist nicht geschockt, Schaub bringt die Hütteldorfer unmittelbar nach der Pause nach einer schönen Kombination neuerlich in Führung. Rapid ist nun klar besser, der vermeintliche 3. Treffer von Beljo wird wiederum nach langem VAR-Studium wegen einer angeblichen Abseitsposition von Assistgeber Seidl aberkannt.
Kurz darauf gibt es - so wie in der Türkei üblich - eine Handytaschenlampe-Choreo. Mein Nebenmann, die Reblaus Josef, fragt: "Nau, hom de leicht scho Weihnochten?" Apropos Josef: Dieser hat einen im Fanshop erworbenen Matchschal mit dabei, bei dem die Rapidler Grün-Gelb als Vereinsfarbe haben.
In der langen Nachspielzeit rettet Hedl mit einer tollen Parade nach einem Weitschuss von Piątek den Hütteldorfern den hochverdienten Auswärtssieg. Damit wurde schon heute ein großer Schritt Richtung Überwintern in Europa erledigt. Wir feiern den Dreier (und ein klein wenig auch meinen 39. Länderpunkt) im Hotel mit der einen oder anderen Efes-Variante.
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