Samstag, 27. Februar 2016

Honvéd FC - Ferencvárosi TC

Budapest, Bozsik Stadion
NB I, 4.460 Zuschauer, 2:1


Honvéd Budapest trifft heute im Derby auf Ferencváros. Die Vorzeichen sind klar, Fradi lacht mit großem Abstand von ganz oben auf die anderen Mannschaften herunter, Honvéd ist in der Zwölferliga am 8. Rang. Da sollte also für die Grün-Weißen nicht allzu viel passieren!?!?

Honvéd Budapest wurde 1909 als Kispest AC gegründet. Kispest - der Bezirk, in dem der Verein liegt - ist auch heute noch allgegenwärtig, da die Fans den Verein ständig mit Kispest anfeuern. Die beste Zeit hatte der Verein in den 50er Jahren, als unter anderem ein gewisser Ferenc Puskás hier seine Fußballschuhe zerriss.. Wir sitzen heute übrigens auf der Puskás-Tribüne. Der Stadionname selbst ist nach József Bozsik benannt, der im selben Jahr wie Puskás bei Honvéd debütierte...

Zurück zur Gegenwart: Die Fanplatzierungen auf den Tribünen geben heute ein kurioses Bild ab: Neben dem gut gefüllten Honvéd Fansektor gegenüber gibt es einige hundert Fradi-Fans mit Fahnen, Schals & Co im ofiziellen Auswärtssektor. Direkt neben unserer Puskás-Tribüne befindet sich ein weiterer großer Fanmob, der offensichtlich zu Fradi gehört. Die haben jedoch keine Fanutensilien mit dabei, sind jedoch sehr präsent dank Ihrer Lautstärke. Möglicherweise sind das die Fradi-Fans, die wegen der unsinnigen Bestimmungen das heimische Stadion boykottieren. Das ist jetzt aber nur eine Vermutung. Für nähere Infos bin ich dankbar.

Auf jeden Fall ist das heute eine sehr interessante und auch stimmungsvolle Konstellation. Überraschenderweise ist Honvéd die dominante Mannschaft und geht in der 41. Minute per Weitschuss ins Kreuzeck verdient in Führung. Von Ferencváros sieht man in der 1. Halbzeit wenig.

Nach der Pause verlassen wir unsere Tribüne und beobachten das Spiel in einem leeren Sektor. Den Ordnern und auch der Polizei stört das zu unserer Überraschung nicht. Dort erleben wir eine turbulente 2. Halbzeit, in der die Gastgeber in der 56. Minute einen draufsetzen.
Nun erinnern sich die von Thomas Doll trainierten Kicker aus Ferencváros doch noch an den Sinn des Spiels. Nachdem man kurz zuvor an der Stange scheiterte, erzielt man in der 88. Minute den Anschlusstreffer.

Die Schlussphase inkl. 4 Minuten Nachspielzeit ist dementsprechend heiß. Ferencváros hat mehrere Chancen auf den Ausgleich, Honvéd hat bei einem Konter mit einem Schuss an die Querlatte Pech. Auch ein Gerangel mit Gelb-Rot für den Fradi-Kicker Dilaver wird angeboten. Es bleibt beim 2:1. Das geht in Ordnung!

Nach Abpfiff werden wir - gemeinsam mit den Honvéd Fans - noch lange im Stadion festgehalten, da man zuerst die Fradi-Fans abziehen lässt... Das kostet uns mindestens 30 Minuten, aber wenn es der Sicherheit dient, nimmt man das gerne in Kauf!
































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