OÖ Liga, 2.250 Zuschauer, 1:1
Der Zuschaueransturm ist enorm, beim Einlauf der Teams gibt es Choreographien auf beiden Seiten: Während die Gästefans Rauchtöpfe zünden, stellen die Herthaner eine große Überziehfahne mit dem Vereinswappen. Aufgrund der in Kürze einsetzenden Dunkelheit diskutieren wir beim Bosnerstand bezüglich der Richtung unserer Platzrunde. Plötzlich kommt im Stadion Jubel auf: 1:0 für die Hertha in der 3. Minute. Guter Beginn!
Während der Fotorunde wird mittels Lautsprecher die unglaubliche Zuschauerzahl von 2.250 (!) bekanntgegeben. Das übersteigt sogar unserer hohen Erwartungen.
Im Laufe der 1. Spielhälfte wird der FC Wels, der als Favorit in dieses Spiel ging, stärker und kann kurz vor dem Seitenwechsel den Ausgleich erzielen. Nachdem der Hertha-Goalie einen Schuss aus kurzer Distanz abwehrt, schlenzt der FCW Stürmer den Ball ins Kreuzeck. 1:1 ist der verdiente Pausenstand.
Einige der Zuschauer sind offensichtlich schon jetzt etwas angeheitert wie folgende Aussage beweist: "Korl, wonn du so vü hackln würdest wia wos du saufst, donn wärst du scho Wödmasta!". Man kann diesen Satz zwar nicht wirklich verstehen, aber der Sager dieses Satzes ist zumindest für uns ein Weltmeister der Worte.
Aufgrund der Zuschauermassen ist die Wartezeit bei der Kaffee-Ausschankdame schlicht und einfach zu lange, daher wechsle ich auf die süße Seite. Bei den Mehlspeisen setzt sich beim Preis-Leistungsverhältnis der Schaumspitz gegen den Kuchen klar durch! Daher schlage ich hier zu.
Nach dem Seitenwechsel sind Chancen Mangelware, die bessere hat die Hertha mit einem Lattenschuss. Die Highlights spielen sich wie so oft abseits des Platzes ab. Eine Dame mittleren Alters, die in der Kategorie Alkoholspiegel garantiert schon einige Weltmeistertitel zu Buche stehen hat, legt auf der Böschung einen Bauchfleck 1. Klasse hin, um dann wenige Augenblicke später minutenlang inbrünstig "Die Nummer 1 in Wels sind wir!" zu lallen.
Letztendlich gibt es heute keine Nummer 1 in Wels, aber die Unterhaltung und die Stimmung waren köstlich. Wir verschwinden still und heimlich durch die mittlerweile in völliger Dunkelheit befindliche Eingangs-Kassa 3 und entgehen durch diesen Abschneider dem Stau bei der Abreise.
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