Freitag, 2. Oktober 2020

TSU Hofkirchen i.M. - Union Vorderweißenbach

Hofkirchen im Mühlkreis, Sportplatz 
Bezirksliga Nord (OÖ), 140 Zuschauer, 2:1


Der Bezirksligist Hofkirchen im Mühlkreis trägt seine Heimspiele üblicherweise Samstags aus. Die Partie der 8. Runde gegen Vorderweißenbach geht jedoch Freitags um 16.30 Uhr über die Bühne, da morgen die Hochzeit eines ehemaligen Kickers am Programm steht. Das ist natürlich ein erfreulicher Grund. Während der Glückliche & seine künftig bessere Hälfte morgen hoffentlich JA sagen, kann ich bei der seltenen Gelegenheit, einmal ein Freitag-Spiel im Oktober nicht bei Dunkelheit zu sehen, nicht Nein sagen!

Obwohl die 1.500 Einwohner zählende Gemeinde gerade einmal 140 Kilometer von meiner Heimat liegt, beträgt die Fahrzeit fast 2 Stunden. Hofkirchen liegt halt weit entfernt von einer Autobahn. Auch das Passieren von Linz kostet viel Zeit. Schon jetzt freu ich mich auf die Linzer Autobahn, deren Baustelle derzeit zusätzlich Zeit kostet.

Trotzdem erreiche ich rund 15 Minuten vor Spielbeginn den Hofkirchner Sportplatz. Beim Eintragen in die COVID-Liste kommt die mittlerweile vertraute Frage, ob ich im Heim- oder Auswärtsbereich meinen (Sitz-)platz haben will. Da ich davon ausgehe, dass aus dem doch auch weit entfernten Vorderweißenbach am Freitag-Nachmittag nicht allzu viele Fans mitkommen werden, wähle ich natürlich deren Sektor.

Bis zum Anpfiff sollte sich dann dieser Sektor doch recht gut füllen. Insgesamt sind heute 140 Personen anwesend. Da beide Mannschaften mehr schlecht als recht in die Saison gestartet sind, gibt es heute keinen Favoriten. Anfangs sind es die Gäste, die dem Spiel den Stempel aufdrücken. Bei einer Großchance plärrt einer aus "meinem" Sektor: "Schiaß!" Nachdem aus dem Schuss ein Roller geworden ist, setzt er einen drauf "Schiaß mehr!" 

Nach rund 15 Minuten verlasse ich meinen Platz und begebe mich auf die Heurigentische, die man ebenfalls zu Sitzplätzen umfunktioniert hat. Corona macht erfinderisch. Ich befinde mich nun in der Nähe der Hofkirchner Bank, wo der Trainer mit der Analyse "Mir stehen nur umadum!" völlig richtig liegt. Das 0:1 in der 40. Minute ist die Folge des "Umadumstehens".

Die Umrundung erledige ich heute nach der Pause. In Hofkirchen ist nur eine Seite für Besucher offem. Trotzdem befindet sich eine Handvoll Pesonen hinter einem der Tore. Der Zaun, der dazwischen liegt, ist für diese Damen und Herren offensichtlich kein Problem. Mit einem Klappstuhl kann man schließlich auch dort das Spiel gemütlich auf einem Sitzplatz beobachten. Corona-Maßnahme erfüllt 😁.

Kapitän Oliver Witte dreht das Spiel mit einem Doppelschlag in der 48. und 49. Minute zu Gunsten der Gastgeber. Vorderweißenbach kann sich von diesem Schock nicht mehr erholen und taucht in der Folge nur mehr selten vor dem Tor der Gäste auf. Die Zuschauer hinter dem Zaun diskutieren über das Gebotene am Platz: "Des Niveau in da Liga wird imma schlechta!" Sein Nebenmann sieht das nicht so eng: "Nojo, i sog amoi, die wos nur mit Heimische spün, so wia mia, Putzleinsdorf oda Julboch, do passt des scho."  Sein Nebenmann lacht: "Julboch? Geh, de sogn' des jo nua!" (Anmerkung: Julbach ist derzeit Tabellenführer)

Obwohl Vorderweißenbach nicht nur mit Heimische spielt, endet die Partie mit 2:1 für die Heimischen. Der Platzsprecher sorgt für das abschließende Zitat: "Kummts guad ham und hoits Obstond!" 5 Sekunden später meldet er sich nochmals: "Oder Na! Bleibt's nu do, jetzt spüd jo nu de Reserv am Traingsplotz!" Für die Kollegen, die auch die Nebenplätze zählen, wäre dieser Umstand ein Jackpot, ich entscheide mich hingegen für die lange Fahrt retour in die Heimat.






































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