Freitag, 27. Oktober 2017

UFC Oberschützen - SK Unterschützen

Oberchützen, Panorama-Arena
1. Klasse Süd (Burgenland), 100 (offizielle) Zuschauer, 2:7


Der Platzsprecher ist voller Euphorie: "Das langersehnte Derby feiert heute endlich sein Comeback". Tatsächlich liegt das letzte Pflichtspiel-Derby zwischen Ober- und Unterschützen 10 Jahre zurück. Die "Hauptschuld" für dieses Ereignis trägt der Gastgeber, denn die sind letzte Saison mit einem einzigen Pünktchen sang- und klanglos aus der II. Liga abgestiegen. Auch in der 1. Klasse hat man sich noch nicht erfangen. Nach 12 absolvierten Runden liegt man auch in der neuen Liga noch immer bzw. schon wieder am Tabellenende. Eine gute Ausgangslage sieht anders aus...

Der Sportplatz trägt seinen Namen zurecht, das Panorama rundherum ist spektakulär, Highlight ist der Ausblick auf den Wechsel. Den Akteuren am Rasen ist das vermutlich herzlich egal, die konzentrieren sich lieber auf das Wesentliche, also das Kicken! Der Favorit aus Unterschützen, der in der Tabelle am 6. Rang liegt, bestimmt von Beginn an das Geschehen. In der 3. Minute wird ein Eckball direkt ans Lattenkreuz gezirkelt und der zurückprallende Ball zum 1:0 in die Maschen gedrückt. Ein Anhänger der Oberschützen befürchtet das Schlimmste: "Oida Voddda, des konn heit wos werdn!"

Er sollte Recht behalten, es folgt ein Torreigen, wie man ihn nicht alle Tage sieht. Beim Stand von 0:3 schimpft der Oberschützen-Masken-Goalie mit seinen Vorderleuten. Dem Trainer wird es zu bunt: "Hoit dei Goschn und schiass aus" lautet die klare und lautstarke Anweisung. Der Golman schmeißt nun die Nerven weg und verlässt beleidigt das Spielfeld. 30 Minuten sind gespielt... Seinem Ersatz ergeht es nicht viel besser. Zur Pause steht es 0:5! Der Platzsprecher relativiert: "Nojo, wonn ma auf de Torschützen schaut, steht es eigentlich  3:2 für uns!". Hintergrund ist der Umstand, dass beim SK Unterschützen einige Spieler aus Oberschützen kicken.

Nach der Pause wird es für kurze Zeit doch noch mal spannend: Innerhalb von 10 Minuten können die Gastgeber auf 2:5 verkürzen, doch damit ist das Pulver verschossen. Bis zum Schluss stellen die Gäste den 5-Tore-Vorsprung wieder her. Der Endstand lautet 2:7. Was für eine Abfuhr. Es riecht ein wenig nach einem Durchmarsch in die 2. Klasse! Apropos riechen: Beim Grillmeister wird unter anderem ein Halloumi-Burger angeboten! Kreativ! Ich verzichte auf diese selten Sportplatzspeise, da das nächste Spiel schon auf mich wartet.

Vor dem Spiel wurde das Zentrum der Gemeinde sowie der verfallene Bahnhof Oberschützens besucht. Die Strecke zwischen Oberwart und Oberschützen war einst eine Teilstrecke der Pinkatalbahn. Nach der Einstellung dieser Route konnte man diesen Abschnitt noch einige Jahre per Draisine absolvieren, doch seit 2012 ist auch dieser Zauber vorüber.
































  

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