SV Paudorf - USV Furth

Paudorf, Sportplatz
2. Klasse Wachau, 200 Zuschauer, 0:10

Der SV Paudorf ist nicht unbedingt als Zuschauermagnet bekannt. Wenn dieser Verein im Rahmen des Sporttags den Nachbarn Furth empfängt, sollte man sich einfach ins Auto setzen und hinfahren. Genauso mach ich es auch! Diese Entscheidung sollte ich nicht bereuen, gefühlt halb Paudorf sollte sich nämlich heute am Sportplatz einfinden. 

Wenn der SVP auf Furth trifft, ist stets Furth der Favorit. Paudorf spielt traditionell keine große Rolle in der 2. Klasse Wachau. Auch heuer steht man nach 3 Spielen noch punktelos da. Mit leichter Verspätung betreten die Akteure das Spielfeld. Nachdem Schiri Enachi feststellt, dass der Furth-Goalie ebenso in schwarz gekleidet ist, wie die Gastgeber, fragt er kurz nach, ob damit eh keiner ein Problem hat? Nachdem es keine Einwände gibt, kann es auch schon losgehen.

Das Problem gibt es dann aber bei einigen Kids, die diese Partie verfolgen: Die Frage "Warum spüd unsa Tormann heit bei de Anderen?" ist in diesem Fall nachvollziehbar. Vor der ungewohnt guten Kulisse wirkt Paudorf sehr motiviert und kann die Partie vorerst offen gestalten. Ein Anhänger von Furth ist dementsprechend unzufrieden, er weiß aber auch woran es happert: "Es geht nix, weil ma ned durch de Schnittstö spün!"  

In der 36. Minute ist es dann doch so weit, Furth geht in Führung. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich bin mir sicher, dass zuvor durch die Schnittstelle gepasst wurde. In der Folge kommt Paudorf zu 3 guten Torchancen, die allerdings nicht verwertet werden können. Die Vorentscheidung in diesem Spiel fällt in der Nachspielzeit der 1. Hälfte, in der Furth einen umstrittenen Elfmeter zugesprochen bekommt, der von Leuthner gnadenlos verwandelt wird.

Ich begebe mich nun zur Genussmeile, man tischt nämlich heute groß auf in Paudorf. Neben den üblichen verdächtigen werden auch Steckerlfische angeboten, die man jedoch nur bekommt, wenn man eine Vorbestellung aufgegeben hat. Schade, na dann wird es halt eine Bratwurst. Während meiner Genussphase trifft Furth gleich doppelt. Ein Besucher gesellt sich zu mir und meint: "No, jetzt gengans oba sche' ein de Buama!" 

Und wie sie das tun, Furth trifft zwischen der 55. und 58. Minute gleich 3 (!) mal. Das gefällt dem älteren Herrn in meiner Nähe gar nicht: "De kennan se In Oa.... einischoma!" Sprichts aus, und beißt genüsslich in sein Kotelettsemmerl. Immerhin fängt sich Paudorf danach halbwegs und kassiert in der restlichen Spielzeit "nur" mehr 3 weitere Treffer. Der Endstand lautet somit 0:10.

Auch wen der Sporttag sportlich ein Desaster war, wird man heute sehr zufrieden sein beim SVP, der Grill- und auch der Herr der Fische hatten auf jeden Fall alle Hände voll zu tun, um die zahlreichen hungrigen Mäuler zu stopfen. Nach dem Sportplatzbesuch geht es für mich in Zuge einer Wanderung zu den imposanten Mammutbäumen, die es in Österreich nur in Paudorf gibt.