Lanzendorf, Sportzentrum
2. Klasse Ost-Mitte, 33 Zuschauer, 4:1
Sofern kein Feiertag, ist der Montag ein unüblicher Wochentag für ein Fußballspiel im österreichischen Unterhaus. Dementsprechend groß ist meine Überraschung, dass der SC Lanzendorf und der UFC Laxenburg ihr Spiel der 22. Runde in der 2. Klasse Ost-Mitte am Montag-Abend austragen. Das gleicht einem Angebot, das man nicht abschlagen kann, schließlich steht der SCL an einem Wochenende nicht an der Spitze meiner Prioritätsliste.
Im heutigen Duell trifft der Tabellenzwölfte auf den Neunten, 33 Besucher sind offiziell mit dabei. Die Dame an der Kassa wagt einen Tipp "Des wird heit a 2:1 für uns!" Schiri Dajic steht schon ein paar Minuten zu früh am Spielfeld. Während er auf die Mannschaften wartet, gaberlt er gekonnt mit der Kugel. Er dürfte wohl ein passabler Kicker gewesen sein.
Milosevic kann es auch, er bringt Lanzendorf in der 9. Minute in Führung. Halici erhöht 20 Minuten später auf 2:0. Laxenburg-Coach Hodzic platzt nach diesem Gegentor der Kragen: "Das ist ja wie im Bad, wie wir spielen!" Badri Hassan agiert bei seinem Anschlusstreffer in der 44. Minute nicht wie ein Badkicker. 1 Minute später stellt Aslan den 2-Tore-Vorsprung für Lanzendorf wieder her. Damit ist der Tipp der Kassenlady auch schon wieder beim Teufel.
Apropos Teufel: In der Pause sind die Gelsen, die offensichtlich das Lanzendorfer Sportplatz eingenommen haben, das Hauptthema. Ein Ersatzspieler beschwert sich "Da drüben ist eine Gelsenhölle!" Ein Besucher auf der Haupttribüne kontert: "Bei uns a!" Eine Dame meldet sich zu Wort: "De Viecha stechen sogor durch den Pullova durch!" Diese Aussagen sind übrigens keineswegs übertrieben.
Nach der Pause tut sich lange Zeit wenig. Gut für mich, kann ich wenigstens die Käsebreze genießen. Erst gegen Ende des Spiels gibt es wieder Sehenswertes am Rasen: Zuerst trifft Savic nach einem Goalie-Schnitzer zum 4:1, ehe Zapletal mit dem 2. Tor für Laxenburg den Endstand fixiert. Die Fans aus Lanzendorf können damit trotz Gelsenhölle zufrieden ihren kurzen Heimweg antreten.
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