Samstag, 29. November 2025

SSV Ulm - 1860 München

Ulm, Donaustadion
3. Liga, Deutschland, 16.159 Zuschauer, 0:1

Nachdem die Ulmer Spatzen direkt von der Regionalliga in die 2. Liga flogen, geht es nun in ähnlichem Tempo wieder in die andere Richtung. Als Zweitligaabsteiger liegt man in Liga 3 nach 15 absolvierten Runden auf Rang 18. Damit würde man kommende Saison wieder in der Regionalliga kicken. Daher sollten heute gegen die Münchner Löwen, die sich im Mittelfeld der Tabelle befinden, Punkte her.

Beim Weg zum Stadion komme ich bei einem mobilen Bierverkäufer, der neben dem hiesigen Gold Ochsen auch Augustiner im Angebot hat, vorbei. Bei meinem Anblick meint er: "Du willst bestimmt ein Augustiner?" Seh' ich etwas wie ein Löwe aus? Ich greife zum Ochsen, der sich vor dem Augustiner nicht zu verstecken braucht. 

Mit 16.159 Besucher sollte sich das Donaustadion, welches heuer seinen 100er feiert, prächtig füllen. Für den bisherigen Saison-Rekordbesuch sind die Löwen mitverantwortlich, die von 5-6.000 Fans unterstützt werden. Wie überall in den deutschen Profiligen sind die beiden Fanszenen 12 Minuten lang ruhig. Damit protestiert man gegen geplante Beschlüsse des Innenmisters, der mit diversen Verschärfungen das Erlebnis Stadion mehr oder weniger abschaffen will. 

Nach 22 Sekunden steigt der Geräuschpegel im Gästesektor dennoch an. Die Sechzger schließen nämlich gleich ihren 1. Angriff erfolgreich ab. Nach einem Lochpass von Kevin Volland bezwingt der Norweger Haugen den Ulmer Goalie. Mein Nebenmann auf der Stehplatztribüne meint nur: "Das ist richtig beschissen!"

Nach 12 Minuten beginnt dann das Spiel quasi ein 2. Mal. Beide Szenen zeigen sich in Topform. Der Ulmer D-Block zeigt eine schöne Choreo inklusive Raucheinsatz, die 60er sparen sich ihre Choreo noch auf und begnügen sich vorerst mit Fahnenschwenken und einer sehr guter Lautstärke. Die Ulmer, die heute erstmals unter ihrem neuen Coach Pavel Dotchev auflaufen, wirken ob des raschen Gegentreffers geschockt. Erst nach einer halben Stunde gibt es den 1. Spatzen-Abschluss auf das Löwen-Tor.

Kurz vor dem Ende der 1. Halbzeit wird beim D-Block der Support wieder eingestellt. Der Grund ist ein medizinischer Notfall auf der Tribüne. Während ich mir in der Pause eine "Rote in der Semmel" hole, bereiten die Blauen ihre Choreo vor, die offensichtlich zu Beginn der 2. Hälfte über die Bühne gehen sollte.

Leider bleibt es beim sollte. Aufgrund des medizinischen Notfalls, bei der die betroffene Person mehrmals reanimiert werden musste, stellen beide Szenen ihren Support ein. Selbst die Zaunfahnen werden hüben wie drüben abgenommen. Das ist natürlich schade, aber aufgrund der Situation verständlich. Der betreffenden Person kann man nur alles Gute wünschen.

Die Gastgeber haben in der 2. Halbzeit viel Ballbesitz, Gefahr strahlt man jedoch keine aus. In der 60. Minute meint mein Nachbar: "Zumindest ham'se jetzt nicht eine halbe Stunde gebraucht bis zum 1. Torschuss!" Die beiden Teams scheinen sich der nicht vorhandenen Stimmung anzupassen, es passiert nämlich herzlich wenig in der 2. Halbzeit. Die Partie plätschert bis zum Abpfiff dahin, worüber sich ausschließlich die Gäste freuen können. Mein Nachbar zieht folgendes Fazit "Das ist nicht drittligatauglich!" 

Die gute Nachricht ist, dass Ulm noch genügend Zeit hat, um wieder in die Spur zu kommen. Die Löwen verbessern sich mit dem 1. Auswärtssieg auf den 10. Zwischenrang. 









































Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen