Unterrohr, Sportplatz
1. Klasse Ost A (Stmk), 55 Zuschauer, 0:1
Vor einigen Jahren war die Begegnung zwischen Unterrohr und Saifenboden eine Partie von vielen im steirischen Unterhaus. In der Zwischenzeit sind beide Vereine von der Fußball-Landkarte verschwunden. In dieser Herbstsaison gibt es die Möglichkeit, zumindest den Sportplatz in Unterrohr doch noch zu besuchen, da dieser vom SV Buch/St. Magdalena als Ausweichstätte genützt wird. Auf deren Platz in Oberbuch findet gerade ein Umbau statt. Unterrohr statt Oberbuch.
Den Kontrahenten Saifenboden gibt es noch mit Pöllau II als Spielgemeinschaft, die Heimspiele werden allerdings allesamt in Pöllau ausgetragen. Über das Schicksals des Sportplatzes in Obersaifen ist mir nichts bekannt.
Die vielleicht letzte Chance in Unterrohr ein Meisterschaftsspiel zu sehen nützt neben meiner Wenigkeit auch Alex, der ab Guntramsdorf das Steuer übernimmt und uns pünktlich zum Unterrohrer Sportplatz bringt.
Laut Tabellenkonstellation sind heute die "Heimischen" zu favorisieren. Die 55 Besucher sehen allerdings eine völlig ausgeglichene Partie. Alex ist vom Spielniveau nicht begeistert und konzentriert sich lieber auf andere Dinge. Als er ein kaputtes Tor am Trainingsplatz entdeckt, meint er "Des schaut jo aus wie am Friedhof!" Noch mehr fasziniert ihm ein junges Mädl: "Die kann sogar rennen! Wie ein Reh!" Dieser Alex!
Manuel Grasser bringt die Gäste in der 43. Minute in Führung. Kurz darauf geht es in die Pause, in der wir eine Schnitzelsemmel bestellen. Während Alex sich für eine Pute entscheidet, nehme ich das Schwein.
Wir verzehren die panierten Tiere in der Kantine, in der Alex für einen Eklat sorgt. Als wäre er hier der Chef, ermahnt er eine Dame um die 25, die gerade eine WC-Tür öffnet: "Das für die Damen ist da drüben!" Die Dame blickt - so wie ich - etwas verwirrt, geht aber tatsächlich zur anderen Tür, die allerdings verschlossen ist. Daraufhin mischt sich die Kantineurin ein: "Du konnst eh drüben einigehn, des is jo eh für Herren und für Damen!". Die Betroffene blickt Alex böse an und meint "Danke fürs Anlügen!" Alex bleibt unbeeindruckt - und reagiert gar nicht!
Weniger cool gibt er sich dann in der 2. Halbzeit, da diese Dame Alex in der restlichen Spielzeit ständig beobachtet. Wer Alex kennt, weiß, wie ihn das belastet, da zittert nicht nur der Bart. Gut für ihn, dass am Platz nicht allzu viel passiert. Das Spiel ist zerfahren, es kommt immer wieder zu längeren Unterbrechungen in Folge von Fouls oder unglücklichen Zusammenstößen. Schiri Schweighofer bringt die Partie jedoch souverän zu Ende. Die Gäste entführen damit 3 Punkte aus Unterrohr, Buch/St. Magdalena wird wohl die Rückkehr auf deren Heimstätte schon herbeisehnen.
Mit dem guten Gefühl, an einem eigentlich schon verlorenen Platz angeschrieben zu haben, geht es für uns weiter nach Schönegg zum Spitzenspiel der 1. Klasse Ost A.
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