Samstag, 25. November 2023

First Vienna FC Amateure - Wiener Sport-Club 1b

Wien, First Vienna Football Campus (KR)
2. Landesliga (Wien), 150 Zuschauer, 6:3

Vor 2 Jahren starteten am Vienna Nachwuchszentrum Umbauarbeiten. Herausgekommen ist der Vienna Campus, auf dem sich nun 3 Fußballfelder befinden. Die Amateure des First Vienna FC tragen ihre Heimspiele am neu errichteten Kuntrasenplatz aus, wo man heute in der 2. Landesliga zum kleinen Derby of Love gegen die 1b des Wiener Sport-Clubs lädt.

Da ich bereits die Partie in Kapellerfeld in den Knochen habe, besuche ich erstmals die Kantine, wo allerhand Speisen angeboten werden. Ich entscheide mich gegen die Bohnensuppe und zur Schnitzelsemmel. In der Kantine ist vor allem das heutige Wetter Thema: "Des is heit ka Tog für Fuaßboi!" lautet der allgemeine Tenor.

Trotz Windböen und tiefer Temperaturen kommen immerhin 150 Besucher auf den Campus, die von den 22 Akteuren bestens unterhalten werden. Es ist noch keine Minute vorüber, ehe Adam Idigov die Gäste in Führung bringt.  Lange hält die Führung des Mittelständlers WSC jedoch nicht, Höflich trifft in der 7. Minute für den Tabellenführer zum 1:1. 

Derselbe Spieler bringt in der 23. Minute die Vienna erstmals in Führung. In der Folge vergeben die Döblinger mehrere Hochkaräter. Bei der wohl größten Chance meint der Herr neben mir entsetzt: "Den muaßt erst amoi ned vawondln!" Auch deswegen steht es zur Pause "nur" 2:1.

Wie so oft rächt es sich der fahrlässige Umgang mit Großchancen, der WSC gleicht in der 50. Minute aus. Es folgt die neuerliche Vienna-Führung, die von den Gästen kurz darauf abermals egalisiert wird. Der Sport-Club hat nun seine beste Phase, man scheitert mehrmals knapp an der Führung.

Und wieder sollte sich das rächen, die letzten 15 Minuten gehören nämlich wieder den Gastgebern. Die sind nun effizient und bringen plötzlich alle Chancen im Tor unter, womit man am Ende mit einem 6:3 - Erfolg vom Platz geht. Ein Ergebnis, welches dann doch etwas zu hoch ausgefallen ist. Den Vienna-Amateuren wird's egal sein...  


























FC Kapellerfeld - Dynamo Wollers

Wien, Sportplatz Kapellerfeld
Oberliga B (Wien), 30 Zuschauer, 4:1

Während die restlichen Bundesländer bereits im Winterschlaf sind, wird an diesem Wochenende im schneearmen Wien noch eine komplette Runde ausgetragen. Im Wiener Verband ist heute für mich sogar ein Doppler mit 2 Spielen über die volle Distanz möglich. Das liegt in erster Linie am FC Kapellerfeld, deren Spiel gegen Dynamo Wollers zur Mittagszeit steigt.

Apropos Schnee und Wien: Der zur niederösterreichischen Gemeinde Gerasdorf zählende Ort Kapellerfeld empfängt mich mit Schneefall. Über die ganze Spielzeit sollte sich das Wetter mehrmals ändern, auf Schnee folgt Sonnenschein und umgekehrt. Dem Kassier kann man wettertechnisch ohnehin nichts vormachen, denn der weiß, dass "in 15 Minuten de Sun kummt!" Der Herr, der sich hinter mir anstellt meint daraufhin "De echten Fans kumman bei jedem Wedda!"

Pünktlich zu High noon führt das Schiedsrichtergespann, aus dem die Linienrichterin Yara Maria Kandlbinder hervorsticht, die beiden Teams aufs Feld. Als Tabellenvierter ist Kapellerfeld gegen die in der Zwischenzeit auf Dynamo hörenden Wollers Favorit. Die liegen nämlich nach 11 Runden in der Oberliga B am 11. Rang.

Beide Mannschaften haben zu Beginn mit den schwierigen Bedingungen ihre liebe Not. Eine Not mit so manch Eintrittspreisen hat auch ein Besucher: "Für amoi Rapid konn i 10 Moi do herkumma!" Sein Gegenüber meint höhnisch: "Und des Niveau is des söbe!" Es folgt eine Rapid vs Austria-Diskussion. Ich klinke mich aus und sehe, wie die Wollers durch "Abdul" Ogultay mit deren 1. Angriff in Führung gehen, 19 Minuten sind da gespielt.

Bei Kapellerfeld läuft in der 1. Halbzeit nichts zusammen, daher marschieren die Kicker bei 0:1 zum Aufwärmen in ihre Kabinen. Ich mache dasselbe in der Kantine, wo ich zur Verwunderung der Katinenlady ("Mir hom oba eh an Punsch und an Tee mit Schnops a do") einen Kaffee wähle.

Mit dem Wind im Rücken gelingt es den Gastgebern das Spiel zu drehen. Schon kurz nach der Pause treffen Bugulet und Wacek binnen 3 Minuten. 20 Minuten später sorgt Bugulet mit seinem 2. Treffer für die Vorentscheidung. Als bei einem weiteren Angriff Kapellerfelds der Stürmer vor dem Tormann nicht das letzte Risiko nimmt, meint her Herr neben mir: "Da Haaland hätt eam mitsomt dem Goalie eineghaut!"

Kurze Zeit später ist auch dieser Besucher zufrieden, Tim Filipp trifft nämlich zum abschließenden 4:1. Beim Abgang des Schiedsrichterteams lobt der Besucher, der für die Haaland-Meldung verantwortlich war, die Liri-Assistentin: "Sie hod ois richtig gsehn!" Während für Yara-Maria der Fußballtag nun vermutlich zu Ende ist, geht es für mich zum Vienna-Campus, wo um 15.00 Uhr das kleine Derby of Love ausgetragen wird.