1. HNL (Kroatien), 3.891 Zuschauer, 0:1
Gegen 14 Uhr erreichen wir den Parkplatz des Stadion Aldo Drosino. Die 3 Stunden bis zum Anpfiff wird mit Kultur & Genuss überbrückt. Bei frühlingshaften 15 Grad macht ein Spaziergang durch die Stadt noch mehr Spaß. Nach unserer Runde, die uns unter anderem zum Hafen führt, geht es in ein Restaurant, wo ich mich mit einer Pljeskavica stärke. Dazu wird ein Bier aus der Bujska Pivovara, der 1. Craft-Beer-Brauerei Istriens, serviert. So lässt es sich leben...
Beim Rückweg Richtung Stadion passieren wir mit dem Amphitheater auch das beeindruckende Wahrzeichen Pulas. 20 Minuten vor Spielbeginn erreichen wir schließlich wieder unseren Ausgangspunkt.. In der Warteschlange beim Stadion treffen wir auf einen Ranger namens Gustl sowie den Onkel namens Andy. Mit dem Onkel geht es gleich zum Bierstand, wo man ein Lager der Pivovara Medvedgrad ausschenkt.
Mit einer 5minütigen Verspätung wird die Partie zwischen den heurigen Kontrahenten angepfiffen. Beide Vereine können mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden sein. Der 9. Platz Istras' in der Zehnerliga ist ähnlich enttäuschend wie Zwischenrang 3 für Rekordmeister Dinamo.
Vor knapp 4.000 Besuchern entwickelt sich ein ausgeglichenes Spiel auf bescheidenem Niveau. Man bekommt eine Ahnung, warum die Mannschaften in der Tabelle dort stehen, wo sie eben stehen. Dinamo kann vorerst gegen die von Dario Maresic gut organisierte Istra-Abwehr keine Akzente setzen. Gut, dass mich Onkel Andy mit den Geschichten seiner jüngsten Asien-Reise ablenkt.
In der 38. Minute geht der Favorit doch in Führung. Vor dem eigenen Sektor verwertet Petkovic eine Flanke per Kopf. Erstmals steigt Rauch aus einem der Fansektoren auf. Bis dahin war vom Auswärtsblock wenig zu sehen, wobei der überdimensionale Bad Blue Boys-Fetzen alleine schon einen äußerst guten optischen Eindruck macht. Die Istra-Kurve stimmt immer wieder Gesänge an, aber auch hier hat man noch Luft nach oben.
Nach der Pause sollte sich das Geschehen am Feld nicht ändern, auch die Einwechslung des Ex-Rapidlers Robert Ljubicic bringt keine Besserung. Dafür steigern sich die Fankurven. Der Dinamo-Block erreicht mitunter eine beeindruckende Laustärke. Die Istra-Fans werfen aus dem Nichts Fackeln über Dinamo-Goalie Zagorac hinweg auf den Rasen. Der ist wenig beeindruckt und entsorgt diese persönlich.
Vom Remis sind die Gastgeber weit entfernt, kurz vor dem Abpfiff vergibt man eine Halbchance. Der letzte Abschlussversuch von Dinamo landet außerhalb des Stadions. Eine symptomatische Szene, 3 Punkte sind es dennoch. Man kann also zumindest im Gästesektor feiern. Istra hat in diesem Jahr das Glück, dass Aufsteiger Rudeš die 1. Liga eine Nummer zu groß ist.
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