Popelín, Futbalové hřiště
Okresní soutež muži sk. "B"- Jindřichův Hradec (Tschechien), 80 Zuschauer, 2:0
Nach den durchaus guten Erfahrungen mit der Unterhaus-Kombi Südböhmen/Waldviertel vor 2 Wochen sollte es heute gleich nochmals zu dieser Konstellation kommen. Wie vor 2 Wochen ist abermals ein Andreas mit mir unterwegs, statt Andi M ist es heute Andi St.
Unsere 1. Ziel ist die 500 Einwohner zählende Gemeinde Popelín. Diese Gemeinde hat zwar nicht viele Einwohner, aber dafür gibt es hier nicht nur einen Fußballverein, sondern auch eine Brauerei, die heute jedoch geschlossen hat. Ich lasse mir die gute Laune deswegen nicht verderben, wir sind ja in 1. Line wegen des Fußballs hier.
Der SK Popelín führt die Kreisklasse B des Kreises Jindřichův Hradec mit 4 Punkten Vorsprung auf Sokol Deštná an. Heute trifft man in der vorletzten Runde auf die 2. Vertretung des AC Buk. Bei einem Sieg gegen den Tabellenfünften kann man sich damit heute zum Meister krönen. Den Herren und Damen in Popelín scheint das egal zu sein, es kommen die üblichen 80 Zuschauer.
Die sehen einen holprigen Start ihrer Elf. Zu Beginn hat die mit etlichen Senioren gespickte Mannschaft aus Buk die besseren Chancen. Erst nach einer halben Stunde kommt Popelín im Spiel an - und erzielt durch Jaroslav Snížek auch gleich die Führung. Wir erreichen im Zuge unserer Platzrunde eine Gruppe junger Burschen, die uns höflich mit Dobrý den begrüßen. Während ich mich über die höflichen Jungs freue, meint Andi: "So wos exotisches wia uns hom de Burschen nu nie gsehn!"
Kurz darauf ist auch schon Halbzeit. In der Hoffnung auf ein warmes Essen (Andi) und ein Bier (meine Wenigkeit) geht es zum Ausschank. Dort beginnen meine Augen zu leuchten, die Pivovar Popelín ist nämlich nicht nur Dressensponsor, sondern auch Bierlieferant. Hervorragend. Da auch eine Klobasa angeboten wird, ist das Menü perfekt.
Apropos Klobasa: Andi gibt sich mit einer Wurst nicht zufrieden, also schreitet er nochmals zum Ausschankfenster, wo er von einem Herrn mit Bierbauch angesprochen wird. Nach Andi's "Rakousko!" erwidert der Herr "Talenty?" Der Tscheche verfällt nach seiner eigenen Frage in ein lautes Lachen und meint noch immer lachend seinem Tischnachbarn (Achtung: frei übersetzt, aber zu 99,9 % richtig) "Der sucht BEI UNS Talente Do wünsch i eam vü Glück" Das bringt auch den Kollegen zum Lachen. Neben dem Bier ist auch die Unterhaltung köstlich.
Talente muss man bei Popelín tatsächlich mit der Lupe suchen, man tut sich weiterhin schwer gegen die alten Herren aus Buk. Erst in der 81. Minute macht Valášek mit dem 2. Tor unter kräftiger Mithilfe eines Buk-Feldspielers, der ab der 75. Minute für den verletzten Goalie das Tor versucht zu hüten, den Sack zu. Zum Missfallen meines Mitfahrers reißt sich Valášek vor lauter Freude das Trikot vom Leib. Andi meint dazu: "Des is a Jubel wia in da Champions League, des is scho a bissal übertrieben!" Dieser Andi!
Es bleibt beim 2:0, Popelín ist damit Meister. Die anschließende Feier fällt relativ dezent aus. Das stört mich nicht, mit Ground- und Bierpunkt verlasse ich höchst zufrieden Popelín Richtung Waldviertel, wo sich heute ebenfalls ein Verein zum Meister krönen kann...
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