Kobersdorf, Sportanlage
Burgenland-Cup, 100 Zuschauer, 1:2
Wenn in der 1. Burgenland-Cup-Runde ein Spiel meiner Derbyliste ausgetragen wird, dann brauche ich nicht zweimal zu überlegen, zumal mir der Termin (Freitag, 19.30 Uhr) in die Karten spielt. Auch wenn der Wegweiser der Burgenland-Schnellstraße Wepperdorf - Kobersdorf lautet, so spielt heute Kobersdorf - Weppersdorf. Es handelt sich um 2 Vereine der 1. Klasse Mitte. Da die Bilanz der letzten Begegnungen eine ausgeglichene ist, kann man von einer engen Partie ausgehen.
In Kobersdorf gibt es heute Parkplatzeinweiser. Das liegt allerdings nicht am Cupderby, sondern an einer Veranstaltung im nahen Schloss, wo Wolfgang Böck als Bockerer agiert. Der Bockerer ist heute definitiv besser besucht wie das Fußballspiel, zu dem 100 Zuschauer erscheinen. Der Platzsprecher begrüßt "ganz besonders die Gäste aus dem Nachbardorf".
Die Gastgeber sind zu Beginn klar stärker, die Führung durch Kalbacher in Minute 18 ist hochverdient. Erst Mitte der 1. Halbzeit starten Weppersdorf Angriffsbemühungen. Goalie Peter Lebinger verhindert mit einem tollen Reflex den Ausgleich. Weppersdorfer Ersatzkeeper Wilfinger meint nach der Parade wütend und erstaunt zugleich: "Jetzt kenn i den Peda scho 27 Johr, oba so tiaf is a nu nie obekumma!"
Als ich bei meiner Runde bei den Weppersdorfer Nachwuchs-Ultras vorbeikomme, bitten sie mich, sie abzulichten. Geht in Ordnung! In der Halbzeit greife ich mangels warmer Speisen zu einer Käsesemmel. Bei noch immer tropischen Temperarturen ist das akzeptabel. Nach der Pause ist Weppersdorf nicht wiederzuerkennen. Die Folge ist der Ausgleich nach einer Stunde Spielzeit. 6 Minuten später geht man sogar in Führung.
In der Folge kommt es zu intensiven Zweikämpfen mit teils harten Attacken. Die Gäste-Anhänger haben die Nr. 16 von Kobersdorf als ihren Feind auserkoren. Nachdem dieser nach einem Duell zu Boden geht, meint einer der Fans: "Wer is denn der 16er überhaupt?" Der Nebenmann antwortet: "Des is a Schauspüla, wohrscheinlich da Bua vom Böck!" Ein weiterer Besucher erwidert: "Na, des is a Dilo!" Direkt wie immer, die Burgenländer.
Trotz einiger Kobersdorfer Möglichkeiten gegen Ende des Spiels bleibt es beim 1:2, Weppersdorf steht damit in der 2. Runde, die Spieler feiern im Kreis singend mit "Derbysieger, Derbysieger!" Extralob gibt es auch für den oben erwähnten Wilfinger, der mangels genügend Ersatzspieler als Feldspieler eingewechselt wurde - und dabei keine schlechte Figur machte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen