Sonntag, 17. Juni 2018

Union Altenfelden - ASKÖ Eferding/Fraham

Altenfelden, Panorama-Stadion
Relegation (OÖ), 680 Zuschauer, 2:2


Am finalen Spieltag "meiner" Saison 2017/2018 stehen heute 9 Relegations-Rückspielen in Oberösterreich zur Auswahl. Meine Entscheidung fällt auf die Begegnung zwischen Altenfelden und Eferding/Fraham. Hier ist sowohl mit einer spannenden Partie als auch mit einer schönen Kulisse zu rechnen. Ich sollte Recht behalten.

Nach dem knappen 2:1 - Erfolg von Eferding im Hinspiel sorgen 680 Besucher für Volksfeststimmung in Altenfelden. Diese 680 Menschen müssen auf 2 Seiten untergebracht werden. Dies gelingt überraschend gut. Auf der Haupttribüne befinden sich die Fanclubs von beiden Mannschaften.

Altenfelden darf dank eines 2. Platzes in der 2. Klasse Nordwest an der Relegation teilnehmen, während Eferding/Fraham den drittletzten Rang in der 1. Klasse Mitte belegte. Mit leichter Verspätung führt der Schiedsrichter die Akteure auf das Feld. Beide Fangruppen testen schon einmal Ihre pyrotechnischen Gegenstände. Aus diesem Grund darf auch der Herr, der heute den Ehrenanstoß vornimmt, durch schwefelgetränkten Rauch marschieren. Das ist niemand geringerer als der örtliche Pfarrer, der den Sportplatz nach erledigter Arbeit sofort wieder verlässt.

Ob mit oder ohne Hilfe von oben: Altenfelden geht in der 5. Minute durch ein Eigentor in Führung. Der Fanclub ist aus dem Häuschen, blauer Rauch ist die Folge. Kein Wunder, denn mit diesem Ergebnis wäre man nächstes Jahr erstklassig. Ein Zuschauer erkundigt sich gleich, wie das mit den Auswärtstoren oder der Verlängerung funktioniert. Die staubtrockene Antwort seines Nebenmanns: "Genauso wia in da Champions-League!"

Mitte der 1. Halbzeit ist dieses Thema freilich schon erledigt. Fraham dreht die Partie dank zweier Tore binnen 4 Minuten. Danach folgt eine längerer Spielunterbrechung, weil laut dem Schiri der rote Rauch der Frahamer Jungs die Sicht zu sehr einschränkt. Altenfelden braucht nun 3 Tore! Kein leichtes Unterfangen. Die Fans geben alles und peitschen Ihr Team nach vorne! Die Trommel muss dran glauben. (siehe Foto)

Mit 1:2 geht es in die Pause. Die Euphorie ist beim Platzsprecher noch immer da, gewisse Zweifel sind jedoch schon erkennbar: "Ich bin mir sicher, es wird noch spannend in der 2. Halbzeit. Hoffentlich!" Ich hole mir nun endlich meinen 1. Relegations-Bosna-Punkt.

Die endgültige Vorentscheidung fällt in der 68. Minute. Da wird ein Spieler von Altenfelden des Feldes verwiesen. 2x Gelb = Rot. Das war es dann mit den Aufstiegshoffnungen, immerhin gelingt in der 88. Minute per Elfer noch der Ausgleich zum 2:2.

Nach Abpfiff feiern die Frahamer Jungs mit Ihrem Team den Klassenerhalt und schießen dabei sogar ein paar Raketen in den Himmel. Aber auch der Fanclub der Gastgeber bedankt sich mit laustarken Gesängen bei Ihrer Mannschaft für die tolle Saison.















 







 




























Donnerstag, 14. Juni 2018

SV Weyer - UFC Ternberg

Weyer, Sportplatz
Relegation (OÖ), 250 Zuschauer, 0:5


Nach dem verregneten, aber ausgezeichnet besuchten Reli-Spiel in Rottenbach am Vortag geht es heute nach Weyer an der Enns. Am Weyerer Sportplatz trifft der heimische SVW aus der 1. Klasse auf den Zweitklassler UFC Ternberg. Das Wetter hat sich in der Zwischenzeit beruhigt. Die Wolken hängen zwar noch tief über dem Ennstal, doch der Regen ist Schnee von gestern.

Nachdem ich das Auto abermals auf einem Trainingsplatz parke, betrete ich den Sportplatz - und stelle fest, dass heute wohl  nicht die von mir erhofften 500 Menschen erscheinen werden. Dabei bezeichnet der Verein dieses Spiel sogar als Ennstal-Derby, was ja aus geographischer Sicht auch stimmt.

Ich beobachte die Anfangsminuten des Ennstal-Derbys im Kreise alteingesessener Weyer-Anhänger, die sich kein Blatt vor dem Mund nehmen. Von denen erfährt man interessante Dinge, die ich hier in Dialogform wiedergeben möchte. "I gib eam nu 2 Minuten, donn bricht er zsomm! Oda er braucht a Zelt!" "Geh sei froh, dass er übahaupt aufrennt! Der spüd heit sein 1. Spü seit 2016"  "Jo - und do worns a nur 20 Minuten! Hahahaha!" "Warum spüt der übahaupt?" "Weil unsare bessan olle am Nova Rock san!" "Geh, Nova Rock! De gfreits olle ned!"

Nach diesen Informationen verwundert es mich nicht, dass Ternberg schon in der 7. Minute in Führung geht. Die B-Elf von Weyer ist klar unterlegen. Als in der 10. Minute ein weiterer Herr zu dem elitären Kreis stößt, stellt dieser enttäuscht fest: "Wos? 0:1 scho?" Antwort der Kenner: "Jo, oba es wird nu mehr werdn!" 

Weyer verzeichen in der 1. Halbzeit keinen einzigen gefährlichen Torchance, die Ternberger wirken ihrerseits überrascht über so wenig Gegenwehr - und haben (noch) Angst vor der eigenen Courage. Ganz ohne Angst bewege ich mich voller Vorfreude zur Kantine. Laut Aushang gibt es 3 warme Speisen. Noch bevor ich das Wort Bosna in den Mund nehme, informiert mich der Kantineur: "Heit gibts nur Kaslebakassemmeln!" Oh nein!  Ob die Bosna schon aus sind oder vielleicht der Aushang noch vom Meisterschaftsspiel am Sonntag stammt, entzieht mich meiner Kenntnis. Meine traurige Reli-Zwischenbilanz lautet also 2 Spiele, 0 Bosna!

In der 2. Halbzeit macht Ternberg kurzen Prozess und führt Weyer nach allen Regeln der Kunst vor. Nach 90 Minuten steht es 0:5! Den 6. Treffer verhindert der Goalie, indem er einen Elfmeter in der Nachspielzeit pariert. Ähnlich schwach wie Weyer war heute nur Saudi-Arabien im WM-Eröffnungsspiel gegen Russland. Apropos 0:5! Mit diesem Ergebnis verlor Weyer auch schon ein von mir besuchtes Testspiel gegen Waidhofen am Zeller Kunstrasen. 2 MM-Spiele, 0:10 Tore! Diese Bilanz ist ähnlich desaströs wie meine bei den Bosna.    

Dem UFC Ternberg kann man wohl schon zum Aufstieg in die 1. Klasse gratulieren! Auch eine etwaige Rückkehr der Nova-Rock-Kicker wird dem SV Weyer nicht mehr retten. Am Foto 29 erkennt man zudem, dass einer der Weyer-Spieler, möglicherweise handelt es sich gar um den tapferen Notnagel, beim Rückspiel in Ternberg definitiv nicht mehr auflaufen wird.