Freitag, 8. September 2023

Union Bruckmühl - ATSV Kohlgrube/Wolfsegg

Bruckmühl, Sportplatz
2. Mittewest (OÖ), 700 Zuschauer, 3:0

Das Kohlenrevier-Derby im oberösterreichischen Hausruckviertel ist sowas wie der Referenzwert eines Unterhaus-Derbys. Nachdem ich mich davon bereits im Vorjahr in Wolfsegg überzeugte, bin ich heute am Sportplatz in Bruckmühl zu Gast. Diese Anlage wurde übrigens umgebaut und gleicht nun einem Schmuckkästchen. Als Ausweichstätte diente während des Umbaus in Thomasroith, wo ich auch einmal mit dabei war.

Nun ist man wieder zurück auf der eigenen Anlage, heute steigt mit dem Derby das 1. große Highlight. Wie im Vorjahr beim ATSV ist Andreas mein Mitfahrer, vor Ort treffen wir zudem auf Philipp und Alex, die in Waldzell noch ein Vorspiel besuchten. 700 Besucher sorgen für prickelnde Stimmung in Bruckmühl.

Pünktlich um 20.00 Uhr laufen die beiden Mannschaften zwischen 2 fahnenschwenkenden Mädls Richtung Mittelkreis. Nachdem eine Trauerminute für einen kürzlich verstorbenen Funktionär abgehalten wurde, legen die Anhänger der beiden Rivalen auf der Tribüne los - und zwar mit einer Pyroshow, die ihresgleichen sucht.  

Vielleicht ist der Rauch, der sich im Anschluss über den Platz legt, der Grund, dass in der Anfangsphase am Rasen nicht viel passieren sollte. Dafür ist die Stimmung auf der Tribüne prächtig, die Fangruppen singen, wie vor einem Jahr in Wolfsegg, abwechselnd - dafür in voller Laustärke ihre Fangesänge. Gegenüber der Haupttribüne meint ein Besucher fasziniert: "Des is scho guad für 2. Klass!" Sein Begleiter antwortet: "Des wär a guad für 1. Klass!" 

Auch das Spiel nimmt langsam Fahrt auf, beide Mannschaften spielen sich die eine oder andere gute Chance heraus, ins Tor findet der Ball in der 1. Halbzeit jedoch nicht. In der Pause inspizieren wir die neue Kantine und schlagen anschließend am Bosna-Stand zu. Die Bestellung von Andreas "I möcht' nur des Würstl, oba ka Sauce!" wird von der Würstl-Damen mit "Mia hom scho vü erlebt, zum Beispü a Bosna ohne Würschtl, oba a Bosna ohne Soß' is neich!" beantwortet.

In der 67. Minute erlöst Bachmayer mit dem 1:0 die Bruckmühler Tribünenhälfte. Wie von uns erhofft, wird der Treffer mit intensiv mit Pyroeinsatz bejubelt. Die Union Bruckmühl, die nach 3 Runden an der Tabellenspitze steht, kann zulegen und durch Tore von Schmidinger und Radlinger auf 3:0 erhöhen. Den Gästen bleibt heute ein Treffer verwehrt.

Trotzdem werden nach dem Schlusspfiff nicht nur die Gastgeber, sondern auch die Kicker von Kohlgrube/Wolfsegg mit Applaus, Gesang und Rauch verabschiedet. Vielleicht klappt es ja in der Rückrunde mit der Revanche. 

Das Kohlenrevier-Derby konnte auch heute die hohen Erwartungen mehr als erfüllen. Dieses Derby sollte man tatsächlich einmal gesehen haben...
































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