Samstag, 18. Oktober 2025

USC Rohrbach - SC Hainfeld

Rohrbach an der Gölsen, Liese Prokop Sportanlage
2. Landesliga West, 905 Zuschauer, 0:1

"Dank" des Abstiegs von Rohrbach aus der Landesliga sowie des Aufstiegs Hainfelds aus der Gebietsliga kommt es heute in Rohrbach zum 1. Derby zwischen den Nachbarsgemeinden seit 10 Jahren. Kein Wunder, dass zu diesem Anlass 905 Besucher auf die Liese Prokop Anlage pilgern. Im wahrsten Sinne sogar, da beide Vereine zu Fanmärschen aufriefen.

Beim Zurückkehren nach dem Aufwärmprogramm werden beide Teams lautstark von Ihren Anhängern motiviert. Beim Marschieren zum Mittelkreis gibt es neben Fahnen auf beiden Seiten eine grün-weiße Zettelchoreo der Hainfelder Ultras. 

Die großartige Kulisse scheint die Akteure am Feld jedoch zu lähmen. Beide Mannschaften tun sich schwer mit dem Herausspielen von Chancen. Ein Besucher meint Richtung eines Ersatzspielers, der sich gerade aufwärmt: "Du rennst jo mehr wia de do drinnen!". Erst gegen Mitte der 1. Halbzeit notiere ich den 1. Abschluss. Der kommt von Hainfeld, die in der Tabelle als Drittletzter 4 Punkte vor dem Schlusslicht Rohrbach liegen.

Da auch in der restlichen Halbzeit nicht viel passiert, bleibt das Hainfelder Lager das einzige Highlight in den ersten 45 Minuten. Unmittelbar nach dem Verspeisen einer Bratwurst startet die 2. Halbzeit, die mit einem Bengalo der Hainfeld-Ultras eingeleitet wird.

Nachdem die 1. Hälfte der 2. Halbzeit weiterhin wenig Höhepunkte bringt, sollte in der 70. Minute das Derby mit einer Rudelbildung quasi neu starten. Unmittelbar nachdem der Schiri die Partie fortsetzt, versetzt der Rohrbacher Göse dem Hainfelder Daxböck einen Kopfstoß mit Anlauf. Das hat nicht nur eine Rote Karte, sondern auch eine weitere wilde Rudelbildung zur Folge, Die Ordner haben alle Hände voll zu tun, damit die Geschichte nicht eskaliert. Erst nach mehreren Minuten beruhigt sich die Situation. Der Empfänger des Kopfstoßes, Florian Daxböck, musste sichtlich benommen ausgewechselt werden.

Mit einem Mann mehr am Feld drückt Hainfeld nun auf den Siegestreffer. In der 88. Minute ist es soweit, Elvis Bozizevic schießt die Hainfelder zum Derbysieg. Der wird vom Gästeanhang würdig mit jeder Menge Pyro und Emotionen gefeiert. Der USC Rohrbach hat im Frühjahr in Hainfeld die Chance auf Revanche. Nicht mehr dabei sein wird dann Rotsünder Göse, von der sich der USC in der Zwischenzeit trennte.





































SK Stojen - TuS Kraubath

Kapellen an der Mürz, Sportplatz
1. Klasse Mur/Mürz B (Stmk), 60 Zuschauer, 4:1

War es vor 2 Wochen der SV Pruggern im Ennstal, so ist es heute der SK Stojen im Oberen Mürztal, der samstags um 11.00 Uhr ein Match austrägt. Das gleicht einem Angebot, dass man nicht ablehnen kann. Etwas überraschend treffe ich vor Ort mit Claudio nur auf einen weiteren Platzsammler. Der meint: "Als ich die Ansetzung gesehen hab musste ich erst mal nachschauen, wer die überhaupt sind?"

Ich werde versuchen, Abhilfe zu leisten: Der 1981 gegründete SK Stojen nimmt seit der vergangenen Saison im Ligabetrieb des sterischen Verbandes teil, zurvor war man jahrelang in der Hobbyliga Steinfeld aktiv. Nachdem man die 1. Saison in der 1. Klasse Mur/Mürz B am letzten Tabellenplatz abschloss, scheint man nun in der Liga angekommen zu sein. Man liegt auf einem sehr guten 4. Zwischenrang - und damit auch 3 Plätze vor dem heutigen Gegner, der TuS Kraubath.

Die Gäste, die nach einer schöpferischen Pause ebenfalls im vergangenen Jahr ihr Comeback feierten, scheinen sich auf dem engen Platz wohl zu fühlen. Es werden mehrere Chancen verhaut, ein Abschluss landet zudem an der Stange. Mitten in die Angriffsbemühungen Kraubaths' schlägt der SK Stojen im Stile einer Spitzenmannschaft zurück: Leitner nützt einen Schnitzer in der Abwehr zur Führung.

Mit 1:0 geht es in die Pause. In der Kantine werden heute Weißwürste samt Laugenbrezen angeboten. Da es noch nicht 12 ist, halte ich sogar die wichtigste Weißwurstregel ("Die Weißwurst darf das Zwölfuhrläuten nicht hören")  ein. Ein Bravo an den SK Stojen, eine Weißwurst im Oktober kann nie falsch sein!

Schon nach dem Zwölfuhrläuten haut Peter Weiß die Haut zum 2:0 ins Netz. Nun hat der SK alles unter Kontrolle, durch weitere Treffer von Leitner und Weiß steht es nach 75 Minuten 4:0. Bei diesem Zwischenstand schmerzt weder der Ehrentreffer Kraubaths' noch der vergebene Elfmeter kurz vor dem Abpfiff. Dank dieses überzeugenden Sieges verbessert sich der SK Stojen auf den 3. Rang. Da geht was!

Da ich noch genügend Zeit bis zu meinem Nachmittagsspiel habe, drehe ich nach dem Schlusspfiff eine Runde durch die Katastralgemeinde Kapellen, zu der die Ortschaft Stojen gehört. Dafür belohne ich mich selbst mit einem Miaztoi Märzen, welches ich auf eine Brücke über der Mürz stilgerecht verkoste.