Montag, 21. April 2025

USV Pleissing-Waschbach - USV Weitersfeld

Pleissing, Sportplatz
2. Klasse Pulkau-, Thaya-, Schmidatal UPO-West, (1)80 Zuschauer, 1:5

Der Ostermontag ist "DER" klassische Nachtragsspieltermin. Unter vielen anderen befindet sich darunter auch das Derby zwischen Pleissing-Waschbach und Weitersfeld. Die Liga, in der diese beiden aufeinandertreffen hört auf den klingenden Namen 2. Klasse Pulkau-, Thaya-, Schmidatal Unteres Play Off - West. Dieser NÖFV, was dem immer einfällt. Um Licht ins Dunkel zu bringen folgt nun eine kurze Erklärung:

Während die Top 2 und der beste Drittplatzierte aus den 2. Klassen Pulkau-, Thaya- und Schmidatal nun im Frühjahr um den Aufstieg in die 1. Klasse kämpfen, erhalten die Sieger der beiden UPOs einen Startplatz für den NÖ-Meistercup zugesprochen. Die beiden aus der 2. Klasse Thayatal kommenden Mannschaften können für dieses Ziel jeden Punkt brauchen, liegen sie doch im UPO West, die aus 7 Vereinen besteht, "nur" auf den Rängen 4 bzw. 5. 

Apropos Thaya: Sowohl Pleissing als auch Waschbach sind Ortschaften der Stadtgemeinde Hardegg, der wir, dass sind Andi St. und ich, vor dem Spiel einen Besuch abstatten. Dort befindet sich nicht nur eine sehenswerte Burg, sondern auch eine (Grenz-)Brücke, die über die Thaya führt. Auch wir wagen einen Schritt auf die andere Flussseite. Andi ist begeistert: "Wahnsinn, jetzt bin ich ohne Reisepass in Tschechien!" 

Nach der Kulturrunde geht es zum idyllisch gelegenen Sportplatz nach Pleissing, der sich heute ordentlich füllen sollte. Die offiziell angegebenen Besucherzahl von 80 ist viel zu niedrig angesetzt. Es werden wohl deren 200 sein. Als einer davon meine Kamera erblickt, erschrickt er: "Hui, D'zeitung is a do!" 

Kurz darauf führt Schiri Ratzberger die Spieler in gemächlichem Tempo aufs Feld. Einem Besucher passt das nicht, also  plärrt er: "Normal rennt ma ei!" Vor allem der Weitersfelder Gwirtner rennt dann im Match den Pleissingern das eine oder andere mal davon. Dank eines Doppelschlags von ihm steht es nach 23 Minuten 0:2. Kurz darauf schickt der Schiri die Kicker zur Trinkpause. Wieder plärrt ein Besucher: "Schiri, iss leicht heit scho so worm?"

Während Pleissing-Waschbach die vorhandenen Chancen nicht nützen kann, trifft der überragende Gwirtner kurz vor der Pause ein 3. Mal für den Erzfeind aus dem 4 Kilometer entfernten Weitersfeld. Obwohl auch Pizzaschnitten angeboten werden, greifen wir zu einer mit einer Braunschweiger gefüllten Wurstsemmel, die ihren Zweck, den kleinen Hunger zu stillen, erfüllt.

In der 52. Minute kehrt bei den Gastgebern die Hoffnung zurück, Hlavla verkürzt verdientermaßen auf 1:3. Diese währt jedoch nur 6 Minuten: Lukas Leidenfrost sorgt für Leiden unter den Teil des heimischen Publikums. Pleissing gibt sich nun geschlagen und kassiert noch einen weiteren Treffer, womit sich die Weitersfelder als Derbysieger feiern lassen können. Bei einem Spiel weniger liegen sie nun 5 Punkte hinter Tabellenführer Geras. Da ist noch alles möglich in den ausständigen Runden...



































Freitag, 18. April 2025

AFC Wimbledon - Chesterfield FC

London-Wimbledon, Plough Lane
League Two (England), 8.506 Zuschauer, 0:0

Als der FC Wimbledon 2002 beschloss, ins 100 Kilometer entfernte Milton Keynes umzuziehen, gründeten Fans des FC Wimbledon den AFC Wimbledon. AFC steht in diesem Fall für A Fan's Club. Der Verein ist nach wie vor im Besitz des von den Fans errichteten Dons Trust. Der Spruch We own our own Club ist hier also Programm.

In den folgenden Jahren kämpfte sich der AFC von den Niederungen des englischen Fußballs sukzessive nach oben. Nun befindet man sich in der viertklassigen League Two, in der man 4 Runden vor Schluss einen Play-Off - Platz einnimmt. Dort würde man sich gegen 3 weitere Konkurrenten um den Aufstieg in die League One matchen.

Von der Gründung bis zum Jahr 2020 spielte der AFC im Stadion Kingsmeadow im Bezirk Kingston-upon-Themes. Am 3. November 2020 kehrte man beim Ligaspiel gegen Doncaster endlich an die Plough Lane zurück.  Das neu errichtete Stadion befindet sich nicht weit entfernt von der ehemaligen Heimstätte, wo ein nach einem ehemaligen Wimbledon-Spieler benannter Wohnkomplex errichtet wurde.

Heute trifft der AFC auf Chesterfield, die sich knapp hinter den begehrten Play-Off-Rängen befinden. Mein im "Resale" erworbenes Ticket befindet sich direkt im Fansektor hinter dem Tor. Um besser fotografieren zu können, weiche ich auf einen der raren freien Plätze am Rand des (Stehplatz-)sektors aus.

Auch dort beteiligt man sich lautstark an den Gesängen und Chants, die von der Mitte des Blocks ihren Ausgang nehmen. Leider können die Akteure am Rasen mit der guten Performance der Anhängerschaft nicht ganz mithalten. Wimbledon agiert vorsichtig, Chesterfield hat mehr Ballbesitz, mehr als die eine oder andere Halbchance schaut aber auch bei den Gästen nicht heraus. Da verwundert es auch nicht, dass einer meiner Nachbarn schon nach 12 Minuten "Wake up!" Richtung der Spieler plärrt.

Unter den 8.506 Besuchern befinden sich 911 Fans aus Chesterfield, welche die Hintertortribüne gegenüber ordentlich füllen. Darüber wundert sich auch der Herr neben mir: "This is a massive away crowd for League Two!" Da die leichte Chesterfieldsche' Überlegenheit in keine Tore mündet, geht es mit einem 0:0 in die Pause.

In dieser mache ich einen Abstecher in den Fanshop, in der man neben den üblichen Utensilien auch ein Retro-Dress des FC Wimbledon aus dem Jahr 1988 erwerben kann. In diesem Jahr gewannt der FC Wimbledon durch einen 1:0 Erfolg im Finale in Wembley den FA-Cup.

Ein 1:0 würde man auch heute gerne nehmen. Aber auch nach der Pause verzichtet der AFC auf das letzte Risiko. Auf beiden Seiten werden die wenigen Chancen entweder vernebelt oder ohne große Mühe von den jeweiligen Torhütern entschärft. Da hilft auch das massive Auf-u. Zuschlagen einer Mülltonne durch das Maskottchen nichts.

Folglich bleibt es beim 0:0. Ein Anhänger erklärt seinem offensichtlich enttäuschtem Sohn beim Abgang: "The order was not to lose!" Ein Blick auf die Tabelle verrät, dass Wimbledon in den ausstehenden 3 Spielen nach diesem X nur noch theoretisch von den Play-Off-Plätzen verdrängt werden kann.