Samstag, 24. September 2022

SV Wulkaprodersdorf - UFC St. Georgen/Eisenstadt

Wulkaprodersdorf, Sportplatz
2. Klasse Nord (Burgenland), 187 Zuschauer, 3:0


Nach dem Derby in Oggau sollte es zum Tagesabschluss nach Wulkaprodersdorf gehen, die in der 2. Klasse Nord in einem Duell zweier Mittelständler den UFC St. Georgen zu Gast haben. Bei der Erstinspektion des Platzes fällt mir gleich auf, dass dieser einen nicht allzu guten Eindruck hinterlässt. Beim Aufwärmen der Kicker staubt es immer wieder gewaltig auf. Das bemerkt auch ein Anhänger aus St. Georgen: "Des is jo wia in ana Wüstn!"

Unbeeindruckt davon steht Schiri Koc schon 5 Minuten vor dem Anpfiff bereit. Nach zweimaliger Intervention kommen schließlich auch die Kicker aus ihren Kabinen. sodass das Spiel doch pünktlich um 18.30 Uhr losgeht. Wie üblich um diese Jahreszeit verliere ich keine Zeit - und starte sofort mit meiner Umrundung. 

Mario Horvarth sorgt in der 12. Minute für die Führung der Gastgeber. Bald befinde ich ich gegenüber der Haupttribüne auf der Straße. Dort radelt eine Familie vorbei. Die Dame blickt auf die Tribüne und meint etwas überrascht: "Das sind heut viele Leute, da müssen viele Auswärtsfans dabei sein!" 187 Besucher sind in der Tat erfreulich.

Erfreulich verläuft das Spiel auch für die Gastgeber, die offensichtlich den Heimvorteil nützen, und bis zur Pause auf 3:0 erhöhen. Ich stärke mich in dieser mit eine Käsleberkässemmel. Nach der Pause verläuft das Spiel unaufgeregt und ausgeglichen. Neben mir meint ein fußballaffiner Herr: "Des is a guads Tempo für a 2. Klass!" Sein Gegenüber beginnt zu Träumen: "Vielleicht wird's jo wos mit an Aufstieg heia!"

Es bleibt beim 3:0, damit machen die Gastgeber einen riesen Sprung auf den 3. Tabellenrang, da darf man dann wirklich kurz über einen etwaigen Aufstieg nachdenken. Somit geht ein weiterer Samstag-Nachmittag im Burgenland zu Ende. Es wird nicht der letzte gewesen sein...



























UFC Oggau - SC Freistadt Rust

Oggau, Sportplatz
1. Klasse Nord (Burgenland), 350 Zuschauer, 2:2

Mit der Begegnung Oggau vs Rust hat auch die burgenländische 1. Klasse Nord ein attraktives Nachbarschaftsderby. Das weiß auch Philipp, der mit dem Kollegen Flaum im Gepäck heute seinen vorletzten Ground im Burgenland ansteuert. Ich reise hingegen alleine in die 1.740 Einwohner zählende Gemeinde am Neusiedler See, da im Anschluss eine weitere Partie auf meiner Agenda steht.

Mit 370 Besuchern ist der Sportplatz heute wie erwartet gut gefüllt. Gegenüber der Haupttribüne befinden sich die Fanclubs beider Teams. Sowohl die Oggauer als auch die Ruster zeigen beim Einlaufen der Mannschaften mit einer Choreo, dass sie in Derbystimmung sind. In Stimmung ist auch Balogh, der erzielt nämlich schon in der 4. Minute die Führung für Rust. Der Gästefan neben mir kommentiert das Tor seiner Mannschaft mit: "Jawoi! Klesch eini!"

Philipp und ich hadern in der Folge, da sich das Spielgeschehen stets abseits unserer Kameras abspielt. In der 20. Minute treffen wir auf Flaum, der seine Runde in die entgegensetzte Richtung absolviert. Meine Meldung "Gratuliere, du hast die richtige Richtung gewählt" kommentiert dieser völlig emotionslos mit: "Ich geh immer in die richtige Richtung - nämlich Richtung Kantine!" Sagt's und verschwindet in dieser.

Die Oggauer können nach längerem Schockzustand zulegen und gleichen in der 28. Minute aus. In der Nachspielzeit der 1. Halbzeit ist es Wieser, der mit einem sehenswerten Schuss die Gastgeber sogar in Führung bringt - sehr zur Freude der Gruppo Anti-Rust, in deren Nähe wir die Pause verbringen. Dort hören wir unter anderem "dass jetzt gleich die Sau auf'ghängt wird!" 

Mit der aufgehängten Sau beginnt dann auch die 2. Halbzeit. Der Fanclub hält sich wenig überraschend auch mit Beschimpfungen nicht zurück. Stil hat zumindest die Bezeichnung "Kreisligaronaldo" für einen Ruster Kicker. Kurz vor dem Spielende gelingt den Gästen der alles in allem verdiente Ausgleich zum 2:2. Wenn ich mich nicht irre, ist der Kreisligaronaldo der Torschütze.

2:2 ist auch der Endstand. Beim Verabschieden der Mannschaften zünden die Oggauer ein paar Bengalos - und sorgt damit für einen würdigen Abschluss. Während Philipp & Flaum nach Wien zurückkehren und der Großteil der Sportplatzbesucher das Oggauer Oktoberfest beehrt, geht es für mich weiter nach Wulkaprodersdorf.