Samstag, 21. Oktober 2017

SV Wienerfeld - Wien United 05

Wien, Franz Hölbl Anlage
Oberliga A (Wien), 50 Zuschauer, 0:3


Der Anstoßzeit um 13 Uhr ist es zu verdanken, dass ich heute die Franz Hölbl Anlage in Wien-Favoriten besuche. Es ist nämlich das einzige Match welches ich an diesem Wochenende besuchen kann. Da "Nicht zu hoppen keine Option" ist (c Philipp) nehme ich diese Gelegenheit wahr.

Der SV Wienerfeld wurde 1947 durch Bewohner der Wienerfeldsiedlung gegründet. Die ursprüngliche Heimstätte, der Wienerfeld-Platz, fiel dem Bau der Wiener Südosttangente zum Opfer. 7 Jahre später, im Jahre 1975, bekam der SV Wienerfeld mit der Franz Hölbl Anlage wieder seine eigene Heimstätte.

Sportlich läuft es derzeit nicht rund beim SVW. Man liegt in der Oberliga A (6. Leistungsstufe) am vorletzten Tabellenplatz. Da sollte man heute gegen Wien United, einem Mittelständler, tunlichst einen 3er einfahren.

Neben dem ansehnlichen Naturrasenplatz befinden sich auf der Hölbl-Anlage auch zwei nicht ganz so schöne Kunstrasenplätze. Während meiner Anreise beginnt es zu regnen, daher überrascht mich das Schild "Dieser Platz ist heute unbenützbar" beim Hauptfeld nicht wirklich Déjà-vu!

Vielleicht hilft der Kunstrasen ja dem Heimverein. 50 Besucher trotzen heute Wind & Wetter. Das sind um 1.550 weniger wie beim Rekordspiel in der Stadtliga gegen Simmering vor einer halben Ewigkeit. Der Schiri wird von einem "Fan" wie folgt begrüßt: "Wonn du heit wieda an Ööfa gegen uns pfeifst, donn prack i da ane!" Favoriten, wie man es sich vorstellt!

Ganz ohne Hilfe des Schiris gehen die Gäste aus Meidling bereits in der 3. Minute in Führung. Nachdem die Heimischen ein paar Fehlschüsse abfeuern, meint ein weiterer Wienerfeld-Anhänger: "Im Training treffens wia die Wödmasta - und beim Match treffens ned amoi in Zaun!"

Immerhin fängt sich der SVW im Laufe der 1. Halbzeit, zumindest den Zaun trifft man nun. Unmittelbar nach dem Pausenpfiff analysiert der Kapitän der Gäste: "Mia miassn ois gonze Monnschoft weita noch vurn - und wonn ma durch san miassma' afoch zu Ende spün!" Ach, so einfach geht das also? :-)

Nachdem ich in der Pause die Sportkantine aufsuche - und dort ein ausgezeichnetes Käsleberkässemmerl konsumiere - werde ich Zeuge, wie die Gäste den Plan ihres Kapitäns in die Tat umsetzen. In der 53. sowie der 56. Minuten spielt Wien United ihre Angriffe afoch zu Ende. 0:3!

Das Spiel ist entschieden! Nicht nur die Luft ist nun heraussen, sondern auch die Spannung. Das ist schlecht für die Zuschauer, aber gut für eine Krähe, die seelenruhig am Spielfeld nach Futter sucht. Wenn sie dann doch einmal ein Ball oder einer der Spieler in ihre Richtung verirrt, gibt es wütende Proteste der Krähe. Warum die Krähe nicht am Naturrasen nach Würmer sucht, bleibt ganz alleine ihr Geheimnis.

Kein Geheimnis ist der Umstand, dass der SV Wienerfeld rasch in die Spur kommen muss, sofern man nicht noch tiefer in die Niederungen des Wiener Fußballs abrutschen will. Erleichtert ist heute bestimmt der Schiri, denn der ist heute ohne Elfmeter ausgekommen - und hat sich dadurch auch die Watschn erspart!





































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