Freitag, 1. Oktober 2021

SV Waldzell - SV GW Zell am Pettenfirst

Waldzell, Sportplatz
2. West (OÖ), 150 Zuschauer, 7:1


18 Stunden nach dem Schlusspfiff im London Stadium betrete ich den Sportplatz Waldzell im oberösterreichischen Innviertel. Was dieses Groundhopping immer für Konstellationen hervorbringt! Der berühmteste Sohn der Gemeinde Waldzell ist Ex-Skisprungstar Andi Goldberger, bei dem ich vor dem Spiel noch kurz vorbeischaue. Leider nicht bei Goldi persönlich, sondern bei seiner Statue, die am Hauptplatz zu finden ist.

Der SV Waldzell führt nach 7 absolvierten Runden die Tabelle der 2. West an, heute empfängt man um 17 Uhr den Mittelständler Zell am Pettenfirst. Diese Uhrzeit ist auch der Grund für meine Entscheidung ,heute nach Waldzell zu kommen. Warum die "Erste" heute vor der Reserve antritt, ist mir nicht bekannt. Ich finde es gut, andernfalls wäre ich heute nämlich nicht vor Ort.

Begrüßt werde ich am Sportplatz von Rammstein bzw. von deren Musik. Man bleibt der harten Linie vorerst treu, Schiri Vorderwinkler führt die Teams zu den Klangen von AC/DC aufs Feld. Thunder! Den Waldzellern steckt die Unsicherheit der 1. Saisonniederlage am letzten Spieltag offensichtlich noch in den Knochen. Die in Blau-Weiß spielend Gäste von Grün-Weiß Zell a.P. halten anfangs locker mit und gehen in der 13. Minute durch Lukas Eitzinger sogar in Führung.

Die Freude währt nur kurz, denn es folgen nun rekordverdächtige 3 Waldzeller Tore binnen 3 Minuten. Dem nicht genug: 3 weitere Minuten später wird Zell-Goalie Watzinger aufgrund einer Notbremse zurecht des Feldes verwiesen.

 In der 33. Minute erhöht Walter Erhart mit seinem 3. Tor auf 4:1. Der Platzsprecher, dessen Dialekt mich sehr an Goldi erinnert, bricht in Euphorie aus: "Who the fuck is Robert Lewandowski, Walter Erhart macht den Hattrick!!" Weniger Euphorie bricht bei mir aufgrund des Torjingles aus: Keine Spur mehr von Rammstein oder AC/DC, es wird mit Johnny Däpp Mallorca-Musik verwendet.

Bei 4:1 werden die Seiten gewechselt. Ich begebe mich Richtung Kantine, wo heute keine Bosna, sondern Leberkässemmel angeboten werden. Wie man es erwarten durfte, legen die Waldzeller in der restlichen Spielzeit noch ein paar Tore nach. Nach dem 6:1 meint ein ältere Herr etwas erstaunt: "Heit spü'ma wirklich guad!"

Der Endstand lautet schließlich 7:1. Da in Waldzell das Ergebnis manuell geändert wird, hatte der dafür Zuständige heute fast so viel zu tun wie die Kicker am Feld. Die Waldzeller feiern den Sieg im Kreis springend mit "Oh wie ist das schön!" 



































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