Freitag, 22. März 2019

Hapoel Rishon LeZion - Hapoel Marmorek

Rishon LeZion, Haberfeld Stadium
Liga Leumit (Israel), 500 Zuschauer, 2:0


Nachdem bei der Auslosung zur EM-Qualifikation Israel in die Österreich-Gruppe gelost wurde, fragte mich Hannes, ob eine Reise nach Israel nicht etwas für uns wäre. Ja natürlich, den Länderpunkt Israel kann man schon mal machen. Gebucht wurde von Freitag-Montag. Neben dem Länderspiel und der Entdeckung des Landes sollte allerdings auch noch ein 2. Spiel mitgenommen werden.

4 Spiele der 2. israelischen Liga werden an unserem Anreisetag ausgetragen. In die engere Auswahl fallen der Tabellenführer Nazareth sowie das Derby zwischen Rishon LeZion und Hapoel Marmorek.  Diese Entscheidung, die wir erst vor Ort fällen wollten, wird uns abgenommen, da zwischen Landung und Übernahme des Mietwagens mühsame 2 Stunden vergehen. Da die Fahrzeit nach Nazareth rund 1 1/2 Stunden beträgt, wären wir hier nicht rechtzeitig zum Anpfiff eingetroffen.

Es geht also mit Herrn Haberl ins Haberfeld-Stadion nach Rishon LeZion - aber erst, nachdem wir uns mit einer köstlichen Mahlzeit und dem ersten israelischem Bier gestärkt haben. Da vor einer der beiden Tribünen gerade die Baufahrzeuge unterwegs sind, werden Heim- & Auswärtsfans heute auf derselben Tribüne untergebracht, wobei die Fangruppen jedoch streng getrennt sind. Da man  mich am Ticketschalter nicht kennt, werden mir Karten im Auswärtssektor verkauft.

Dieser Sektor gehört den Fans von Hapoel Marmorek aus dem 10 km entfernten Rehovot, die sich derzeit am vorletzten Rang der Liga Leumit befinden. Die Gastgeber, die sich 1997 als Cupfinalist für den Europacup qualifizieren konnten, befinden sich nur wenige Plätze vor Marmorek. Ein Auswärtssieg für "unser" Team wäre im Abstiegskampf sehr hilfreich. Vor der überraschend guten Kulisse von rund 500 Besuchern entwickelt sich ein ausgeglichenes, wenn auch schwaches Spiel. Hannes meint: "Wenn Krummnußbaum spielt, schaut es auch ned anders aus!"

Besser sind da schon unsere Sektorkollegen, die erfreulicherweise für eine tolle Stimmung sorgen. Da es keinen Vorsänger gibt, wird diese Aufgabe von unterschiedlichen Personen übernommen. Darunter befindet sich auch eine ältere, sehr motivierte Dame sowie ein als König verkleideter Anhänger. Die Gesänge sind Ohrwürmer und werden von uns im Laufe des Israels-Aufenthalts - unter anderem in der Hoteldusche - immer wieder nachgesungen.

Beim Pausenstand von 0:0 geht es zum Imbissstand, der, wie erwartet, kein Bier anbietet. Die 2. Halbzeit sollte um einiges unterhaltsamer werden. Unser Team erzeugt enormen Druck, vor dem Tor scheitert man jedoch auf peinlichste Art und Weise. Höhepunkt: Der Nigerianer Aliko Bala ballert den Ball aus 6 Metern über das leere Tor. Nach dieser Szene sage ich zu Hannes: "Wirst sehen, jetzt kommen die anderen amoi nach vor - und treffen! Des is gonz klor!"

Kurz darauf erzielt Itamar Shviro das 1:0. Marmorek verstärkt die Offensivbemühungen, doch Bala & Co scheitern wiederholt kläglich. In der 96. Minute schließt Rishon LeZion einen Konter zum 2:0 ab. Danach ist Schluß! Wie sehr die Gäste Hannes ans Herz gewachsen sind, beweist folgende Nachricht an einen Bekannten: "Hapoel Marmorek hat leider 0:2 verloren!"

Nach dieser Niederlage richten wir uns in einem ausgezeichnetem Bierpub, das sich in unmittelbarer Nähe unseres Hotels befindet, wieder auf. Meine Bier-App ist sehr erfreut über die israelischen Bierzugänge.

Der fußballfreie Samstag (=Sabbat) steht ganz im Zeichen von Kultur. Nach der Besichtigung des großartigen Jerusalem fahren wir durch das Westjordanland ans Tote Meer, in welchem wir klassisch im Meer liegend eine Zeitung lesen. Faszinierend!








































 

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