Champions League, Play-off, 28.417 Zuschauer, 2:2
Nachdem ich das Spiel in Amsterdam arbeitsbedingt auslassen musste, feiere ich heute in der Ukraine meinen 20. Länderpunkt. Gespielt wird auf Grund der Unruhen in der Ostukraine nicht in Donetsk, sondern in L'viv, im Westen des Landes.
Begleitet werde ich von Hannes. Nach einem kurzen 55-Minuten - Flug und dem Transfer in die Stadt checken wir beim Beer-Theater im Zentrum ein, wo wir selbstgebrautes Bier verkosten. Ich teste die Frau Bibbentrop, dessen Flasche eine bekannte deutsche Politikerin ziert. (siehe Foto 7)
Nachdem ich Frau Merkel geleert hab, treffe ich auf meine Groundhopperkollegen Andi und Brucki, die einen Flug später eintreffen. Bruckis Kulturprogramm steht bevor. Zu uns gesellt sich noch eine Family aus dem Weinviertel, die ebenfalls bei dieser Sighseeing-Tour mitmacht... Ob die wissen, was ihnen bevorsteht? :-)
Brucki hat - wie immer - ein buntes Programm zusammengestellt. Neben den kulturellen Höhepunkten der 730.000 - Einwohner - Stadt umfasst dieses auch 2 weitere Stadien und das Museum von Karpaty L'viv, dem hiesigen Fußballklub. Hier der detaillierte Link vom Meister persönlich. Brucki geizt auch nicht mit Zitaten. Bei der Besichtigung der ehemaligen Synagoge meint er "Hier würde man etwas sehen, wenn man es sehen könnte". Das hat Tiefgang und regt das Gerhirn zum Nachdenken an! Bei der Statue von Sacher-Masow hätte es ein Café gegeben inkl. Auspeitschmöglichkeit. Trotz leichter Proteste unsererseits war dieses Kaffeehaus kein Bestandteil der Besichtigung :-)
Aufgrund des Preisniveaus mieten wir uns für ein paar Stunden (!!) ein Taxi, das uns zu den diversen Plätzen der Stadt bringt. Das bei dieser Tour 7 (!!) Personen in einem ganz normalen PKW unterwegs, möchte ich hier nur am Rande erwähnen....
Nach diesem erlebnisreichen Tag geht es abends in die Arena L'viv, wo Shakthar die Heimspiele austrägt. Kurios ist die Tatsache, dass Donetsk weiter entfernt liegt als Wien... Die Arena im Süden der Stadt wurde für die Euro 2012 errichtet, eingeweiht wurde sie 2011 mit dem Länderspiel zwischen der Ukraine und Österreich, bei der Marcel Koller sein Debut als Teamchef feierte.
Doch heute zählt nur Rapid! 28.417 sind heute im Stadion, darunter ca. 1000 Rapidler. Donetsk beginnt überfallsartig und trifft bereits in der 10. Minute zum 1:0. Doch typisch für Rapid 2015, erzielt Loius Schaub 3 Minuten später den Ausgleich. Als es in der 22. Minute Freistoß an der Strafraumgrenze gibt - und sich Steffen Hofmann den Ball hinlegt - spürt der ganze Sektor: Das macht er! Und so sollte es auch sein - Ekstase pur ist die Folge, diese Emotionen kann man nicht in Wörter fassen! Doch genau das ist der Grund ist der Grund, warum wir diesen Verein lieben und begleiten!
Doch dieses Hochgefühl hält leider nur ganze 5 Minuten - denn da fällt der abermalige Ausgleich. 2:2 - Pause. Wir brauchen ein weiteres Tor. In der 2. Halbzeit erleben wir ein abwechslungsreiches, spannendes Spiel, in der Rapid takttisch ausgezeichnet gegen den Favoriten, der einen 7fach höheren Marktwert besitzt,dagegenhält. Je länger das Spiel dauert, desto dominanter treten wir auf .... Trotz Gelb-Rot für Sonnleitner folgt eine dramatische Schlussphase, in der Beric freistehend vor dem Tor "verköpfelt" und Prosenik in Minute 95 an die Stange knallt. Wie bitter, Millimeter fehlen auf den Einzug in die Champions League! Das tut weh! Doch wir sind alle Stolz auf diese Mannschaft. Das war Spitze, das hat Freude gemacht! Nun blicken wir gespannt auf die Europa-League - Auslosung am Freitag.
24 Stunden nach Tagwache komme ich wieder daheim an! Danke Rapid für dieses Erlebnis!
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