Sonntag, 13. März 2016

Csepel FC - Ferencváros II

Budapest, Béke teri Stadion
NB III Nyugati, 10.125 Zuschauer, 2:0


Csepel spielte insgesamt 51 Saisonen in der 1. ungarischen Liga. 4 Mal konnte man dabei den Meistertitel einfahren. Diese glorreichen Zeiten sind jedoch längst vorüber. Derzeit kämpft man in Liga III gegen den Abstieg. Im Normalfall erlebt man hier im Béke teri Spiele vor einer Handvoll Zuschauer - bei einer Kapazität von 14.000 ist das eine ziemlich trostlose Angelegenheit.

Heute ist jedoch Volksfeststimmung angesagt. Das liegt am Gegner: Ferencváros II kommt heute mit der Fradi-Fanszene, die ja derzeit die 1. Mannschaft boykottiert. Der Präsident von Csepel hat die ausgehungerten Fradi-Fans mehr oder weniger "persönlich" zu diesem Match eingeladen. Dieser Einladung wird zuhauf Folge geleistet. 10.125 Besucher sind für ungarische Verhältnisse eine schier unglaubliche Anzahl an Besuchern. Für dieses Spiel wurden sogar eigene Fanartikel produziert. (siehe Foto 7).

Wir sind bereits 1 Stunde vor Spielbeginn im Béke teri. Es ist interessant zu beobachten, wie sich das Oval langsam, aber sicher, füllt. Schon jetzt wird hin und wieder getestet, ob die mitgebrachten pyrotechnischen Gegenstände auch funktionieren.

Beim Auflaufen der Mannschaften wird das Spielfeld komplett eingenebelt. Dank des Windes verzieht sich der grüne Rauch aber rasch - und es kann pünktlich angepfiffen werden. Schöner kann ein Match nicht beginnen! Die Fradi-Fans geben während der 90 Minuten zumeist Vollgas. Die Gesänge sind teilweise wirklich laut! Bengalen gibt es immer wieder zu bestaunen. Auch die Csepel-Ultras legen sich vor dieser Kulisse natürlich besonders ins Zeug und zeigen auch die eine oder andere nette Choreographie.

Achja, ein Spiel findet ja auch statt: Fradi II ist in der 1. Halbzeit die bessere Mannschaft, vergibt jedoch des öfteren aus guter Position: Kein Wunder, dass die Nerven bei den jungen Burschen heute etwas flattern. Besser macht es der Gastgeber: Csepel geht mit der 2. Torchance durch einen sehenswerten Schuss ins lange Eck in Führung. 1:0 ist auch der Pausenstand.

Alex und ich besuchen in der Pause das Csepel-Café, wo ich mir neben dem obligatorischen Kaffee eine Balaton-Schnitte gönne. So stellt sich der Fußballtourist eine Pause vor. Während wir in Halbzeit 2 das Oval umrunden, machen die Heimischen mit dem 2:0 den Sack zu. Für Csepel ist das heute sicher der größte Erfolg seit einer Ewigkeit. Nach Abpfiff feiert das ganze Stadion.

Dieser Ausflug zum FC Csepel hat sich vollkommen ausgezahlt, ein Dank an dieser Stelle an die Hopperkollegen Andreas und Brucki, die dank Ihrer Rapid-Connection von dieser Fradi-Aktion erfahren haben.
















































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