Samstag, 20. Oktober 2018

A11-Rapid Oberlaa - First Vienna FC

Wien, Sportplatz Rapid Oberlaa
2. Landesliga (Wien), 450 Zuschauer, 2:1


Ein weiteres Mal nütze ich die Rückstufung der Vienna um gemeinsam mit den Blau-Gelben Fans auf einen Sportplatz der 2. Wiener Landesliga einzufallen. Heute betrifft das den Kunstrasenplatz in Oberlaa. Wenn die Vienna in dieser Liga vorbeikommt, ist der Heimverein zugleich Außenseiter, auch heute beim Tabellenneunten ist dies keine Ausnahme.

Nach einem Spaziergang durch den nicht weit entfernten Kurpark Oberlaa erreiche ich kurz vor Anpfiff den Sportplatz. Obwohl die Geschenkkörbe prall gefüllt sind, lehne ich das attraktive Angebot der Kassenlady "Für 5 Lose zahlst keinen Eintritt" dankend ab.

Großartig ist der Platzsprecher, der zu jedem einzelnen Oberlaa-Kicker seinen Senf dazugibt. So weiß ich jetzt, dass bei den Gastgebern "Der Mann aus dem fernen Tunesien", "Der Goleador mit der Nummer 9" oder auch "Der Mann, der gerade seinen 3. Frühling erlebt" mitmacht. Danke, Herr Platzsprecher!

Zum Schmunzeln bringt mich auch ein eintreffender Vienna-Fan mit der Meldung "In Owalaa soit ma ned owelaan!" Zu Beginn sieht es nicht danach aus, die Gäste sind klar überlegen und gehen in der 13. Minute verdient in Führung. Die Grün-Weißen Rapidler tauchen in der 1. Halbzeit nur selten vor dem Tor der Gäste auf, die Vienna verabsäumt es jedoch, einen draufzusetzen.

Nach einem feinen Halbzeit-Käsekrainer kann es auch schon wieder weitergehen. Rapid Oberlaa hat die Angst vor dem großen Namen in der Kabine gelassen und erzielt in der 53. Minute tatsächlich den Ausgleich. Die heimische Fanecke stimmt daraufhin sogar einige kurze Gesänge an!

Die Vienna wirkt geschockt, das wird von Rapid beinhart mit dem 2:1 in der 65. Minute bestraft. Nicht wenige reiben sich verwundert die Augen! Das machen die Oberlaa-Spieler auch beim darauffolgenden Angriff der Vienna, nachdem der Schiri einen umstrittenen Elfmeter pfeift.

Im anschließenden Tohuwabohu präsentiert der Schiri gleich 3 Oberlaa-Spielern die gelbe Karte. Im Tumult kickt der Oberlaa-Goalie den Ball vom Elferpunkt und fängt dafür vom wartenden Elferschützen eine Kopfnuss ein. Gesehen hat das vom Schiedsrichterteam niemand. Der Goalie, der minutenlang am Boden liegt, hat bei der Aktion noch dazu eine Kontaktlinse verloren, was die Ausführung des Elfers zusätzlich verzögert. Nun ist auch Vienna-Coach Peter Hlinka am Diskutieren mit dem Schiri (siehe Fotostrecke). Nach einer gefühlten Ewigkeit wird der Elfmeter in dieser Art und Weise ausgeführt.

Die Nerven liegen bei einigen nun völlig blank, die Gelb-Rote für den Vienna-Spieler Demic verwundert keinen der 450 Zuschauer. Mit einem Mann mehr verteidigen die Gastgeber die knappe Führung auch in der 9minütigen Nachspielzeit erfolgreich. Die Überraschung ist perfekt, der Tabellenführer ist geschlagen. Während die Vienna-Spieler nach dem Schlusspfiff trotz Frust mit Ihren Fans abklatschen, feiern die Oberlaaer mittels einer Welle. Ein Urgestein  meint etwas wehmütig: "I hob nie gwunna gegen die Vienna!" Danke an alle Akteure für dieses aufregende Spiel!







































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