Samstag, 25. Juli 2020

SV Arnoldstein - Villacher SV

Arnoldstein, Waldparkstadion
KFV-Cup, 100 Zuschauer, 0:2


Für mein 1. Pflichtspiel auf österreichischem Boden seit der Coronapause geht es in das südlichste Bundesland Österreichs, nach Kärnten. Dort wird an diesem Wochenende die 1. Runde des Landescups ausgetragen. Bei den Ansetzungen sticht ein Spiel besonders hervor, und zwar jenes zwischen dem SV Arnoldstein und dem Villacher SV. Diese Partie startet nämlich schon um 14.30 Uhr, während der Rest der heutigen Begegnungen um 18.00 Uhr angepfiffen wird. Den Grund dafür sollte ich im Laufe der Begegnung erfahren.

Die 7.000 Einwohner zählende Gemeinde liegt in unmittelbarer Nähe des Dreiländerecks Österreich-Italien-Slowenien. Das Stadion befindet sich in der Dobratschstraße. Der Anblick der Südseite des Dobratsch, denn man vom Spielfeld aus genießen kann, ist tatsächlich ein Highlight. Apropos: Ein Highlight ist auch das Aufwärmen der beiden Teams, mit Melissa Naschenweng als Musikbegleitung werden die Muskeln bestimmt schnell warm ...

... zumindest beim Gast aus Villach, denn die gehen in der 9. Minute durch einen Kopfball von Marko Sarkovic in Führung. Das ist nicht überraschend, schließlich lag Villach beim coronabedingten Meisterschaftsabbruch in der 1. Klasse B an der Tabellenspitze, während der Gastgeber eine Klasse darunter im oberen Tabellendrittel rangierte.

Nachdem in den Anfangsminuten den Arnoldsteinern überhaupt nichts gelingt, beginnt bereits das Nörgeln: "Koana konn an Pass schlogn! Wos mia do spün, des is furchtbor!" höre ich es von meinem Nebenmann. Andere bewundern wiederrum den Zustand der Anlage: "Der Plotz is echt schen, oba i glaub er is a a bissl schief?!" Nachdem ich schon jetzt genug Zitate habe, beginne ich mit der Umrundung.

Während ich mich hinter dem Tor aufhalte, verschwindet kurzfristig die Sonne. Meinen besorgten Blick zum Himmel sieht Arnoldstein-Goalie Robert "Pepi" Kroisenbacher: "Brauchst da kane Surgn mochn, es kimmt erst am Obend wos!" Dieser Kroisenbacher, ein Goalie und ein Wetterfrosch in einer Person! Arnoldstein findet danach langsam besser ins Spiel und kann dieses nun offen gestalten. Bei 0:1 werden die Seiten gewechselt.

Mitte der 2. Halbzeit lädt der Platzsprecher die Besucher zum großen Darts-Turnier ein, das nach dem Spiel hier auf der Anlage stattfindet. Das ist also der Grund für die ungewöhnliche Anstoßzeit. Die Arnoldsteiner dürften Darts-Freunde sein.

Nachdem die Gastgeber in der 85. Minute die Chance zum Ausgleichstreffer vergeben, erzielt Tobias Köchl in der 89. Minute nach einem Konter das entscheidende Tor zum 0:2. Villach steht damit in der 2. Runde. Die Spieler von Arnoldstein brauchen sich nicht zu schämen, man konnte den Favoriten über weite Teile des Spiels Parole bieten. Ich habe nun die schwierige Entscheidung zu treffen, ob ich zu einem weiteren Cupspiel fahre oder ob ich die Einladung des Platzsprecher zum Darts-Masters annehme. Ich entscheide mich nach einer halben Sekunde Bedenkzeit für das runde Leder.




















 

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