Tenneck, Sportplatz
SFV-Cup, 211 Zuschauer, 0:1
Nachdem ich vergangene Woche die Seuchensaison 20/21 in Liesing abschloss, sollte bereits eine Woche später mit der Vorrunde des Salzburger Landescups die neue Saison eröffnet werden. Corona macht's möglich. Nach Durchsicht der Ansetzungen war schnell klar, dass die Reise nach Tenneck in den Pongau gehen wird, da der hiesige SVK ausgerechnet den unmittelbaren Nachbarn aus Pfarrwerfen zugelost bekam.
Nach den positiven Erfahrungen aus Gosau mit der Kombi Wandern-Fußball ist heute eine Wanderung aufgelegt. Gesagt-Getan, nach der Runde durch den Werfener Färbergraben, der mehrere schöne Panoramablicke auf die Burg Hohenwerfen, aber auch auf die Gemeinde Pfarrwerfen bietet, geht es 20 Minuten vor Anpfiff zum Tennecker Sportplatz.
Dort werde ich vom Ordner gleich wieder weggeschickt, da der kleine Parkplatz bereits voll ist. Kein Problem, entlang der Straße findet dann doch jedes KFZ seinen Abstellplatz. Nach Kontrolle des grünen Passes betrete ich das Gelände und fotografiere die kleine, aber feine Kassa-Hütte. Mit strengem Blick erkläre ich der Kassier-Lady, dass ich heute einen Bericht über dieses Spiel verfasse. Entschuldigend meint sie: "Do föd leida nu die Tür, des is im Winter ned so guad, und heit hods ausgschaut, weil die Vögel olle einegsch*** hom"
Danke für diese ehrlichen Worte. Unter den 211 Besuchern befindet sich auch ein mit Ratschen ausgestatteter Fanclub aus Pfarrwerfen, die allerdings nur sporadisch zum Einsatz kommen. Vor der traumhaften Kulisse des Tennengebirges entwickelt sich erfreulicherweise ein völlig ausgeglichenes Spiel, obwohl Pfarrwerfen eine Klasse über Tenneck kickt. Vielleicht liegt da auch am intensiven Aufwärmprogramm der Gastgeber, welches auf der Wiese des angrenzenden Kindergartens stattfand.
Der gute Besuch ist natürlich auch unter den Zuschauern Thema. Während einer mit: "Do klingelts heit in da Kassa!" die positiven Seiten erkennt, mein sein Nachbar: "Wonn da Ordna ned so blad warad, würd i a wos sehn!" Dieser Ordner dürfte gute Ohren haben, trotz einiger Meter Entfernung dreht sich dieser unmittelbar nach dieser frechen Aussage um und hebt mahnend seinen Finger.
Da große Chancen Mangelware sind, beschließe ich in der 35. Minute mein Abendessen zu organisieren. Das ist natürlich keine unkluge Entscheidung, denn 10 Minuten vor der Pause ist die Wartezeit am Bosna-Stand noch erträglich. Da bleibt für die Grilldame zwischendurch sogar noch ausreichend Zeit sich einen Sommer-Sommer-Spritza zu bestellen.
Weit entfernt vom Trubel der vollen Längsseite beobachte ich dass Geschehen in der 2. Halbzeit vom Cornereck gegenüber. Dem LiRi und den Ordnern dürfte das nicht stören. Dort sehe ich, wie die Pfarrwerfner in der 64. Minute einen berechtigten Elfmeter zugesprochen bekommen, der von Thomas Miller sicher zur Führung verwertet wird.
Tenneck bemüht sich redlich, doch Pfarrwerfen lässt in der restlichen Spielzeit nichts mehr anbrennen und bringt das knappe Ergebnis über die Zeit. Unmittelbar nach dem Abpfiff meldet sich der Platzsprecher etwas niedergeschlagen zu Wort: "Amoi geht's bergauf und donn wieda bergob!" Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum er die Anzeigetafel just in dem Moment ausschaltet, als ich das Ergebnis fotografieren wollte...
Trotz anfänglicher Enttäuschung kann und wird man bei der SV Konkordiahütte zufrieden sein. Man konnte Pfarrwerfen 90 Minuten fordern und in der Kassa hat es heute wie bereits erwähnt auch ordentlich geklingelt. Soviel zum würdigen Auftakt der Saison 21/22, die hoffentlich mehr Normalität wie in den vergangenen beiden Jahren bringen wird.
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