Sonntag, 6. November 2022

ESV Schwarzenau - USV Gastern

Schwarzenau, Sportplatz
1. Klasse Waldviertel, 220 Zuschauer, 2:8


Nachdem gestern 2 Spiele im Mühlviertel besucht wurden, geht es heute ins Niederösterreichische Pendant. In der 1. Klasse Waldviertel empfängt in der letzten Runde vor der Winterpause der ESV Schwarzenau die Fußballkollegen aus Gastern. Zu meiner Überraschung ist der Parkplatz bei meinem Eintreffen bereits so zugeparkt, dass ich mein Auto in der angrenzenden Wiese abstellen muss.

Wie ich im Laufe des Spiels mitbekommen sollte, liegt das vor allem an den vielen Fans aus Gastern, die Ihre Mannschaft heute im Spiel zwischen dem Dritten und dem Vierten zum Sieg treiben bzw.  singen wollen. Vor insgesamt 220 Besuchern können erstmals die Heimischen jubeln, Koller bringt Schwarzenau in der 16. Minute in Führung. Der ESV-Anhang bringt anschließend ihren "Sch Sch Sch Sch Sch Sch Schwarzenau" - Chant, welchen ich vom  7:1 - Derbysieg in Echsenbach bestens kenne.

Auf Seiten der Gästefans vernehme ich folgenden Plärrer Richtung Schiri Kern: "Du fiast de auf wia a Champions-League-Schiri, oba auskenna tuast de übahaupt ned!" Nach dem Gasterner Ausgleich schreit nun ein Schwarzenau-Anhänger kurz und prägnant: "Schiri, du Wappla!" Die Beleidigungen sollten während der kurzweiligen & abwechslungsreichen 1. Halbzeit kein Ende nehmen. Bei 2:2 werden schließlich die Seiten gewechselt. 

Nachdem ich beim Kantinencheck feststellte, dass das Zwettler weggeht, wie anderswo die warmen Semmeln, mache ich es mir in der 2. Halbzeit gegenüber der vollen Haupttribüne gemütlich. Dort erlebe ich hautnah den Schwarzenauer Untergang mit. Unmittelbar nach dem 2:3 durch Höbinger sieht Koller Gelb-Rot. Mit einem Mann mehr am Feld spielt sich Gastern in einen Rausch, die Tore fallen fast im Minutentakt.

Ab dem 6. Tor der Gäste stellt der ESV-Platzsprecher seine Arbeit ein. Dies übernimmt einer der stimmgewaltigen Anhänger aus Gastern. Die Gästefans sind für mich die Überraschung des Tages, indem sie immer wieder unterschiedliche Gesänge zum Besten geben - in höchster Qualität wohlgemerkt. Manchmal hat man den Eindruck, als wäre man bei einem Chorkonzert.

Kreativität beweisen sie nach Tor #7, wo man den Song des heutigen Gegners "Der Zug hat keine Bremsen" anstimmt. Nach dem 8. Tor singen sie schließlich: "Gegen Gastern kann man mal verliern!". Kurz darauf ist Schluss, Gastern feiert den Kantersieg mit seinen singenden Fans. Ihr Revierderby gegen Kautzen wird in meine Liste aufgenommen.
 






























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