Mittwoch, 12. August 2020

ASV Deutsch Jahrndorf - SV St. Margarethen

Deutsch Jahrndorf, Birkenwiese
Burgenland-Cup, 150 Zuschauer, 3:3, 7:5 n.E.


3 Tage nach dem Ende der 1. Landescuprunde im Burgenland gibt es am heutigen Mittwoch schon einige vorgezogene Spiele der 2. Runde. Da ich das von mir favorisierte Derby zwischen Jabing und Oberwart zeitlich nicht packe, geht es zur Variante 1b nach Deutsch Jahrndorf. Deutsch Jahrndorf befindet sich im Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowakei. Es scheint mein Jahr der Dreiländerecke zu sein, nachdem ich vor kurzem Arnoldstein im Eck zwischen Österreich, Italien und Slowenien besucht hab. Der Deutsch Jahrndorfer Sportplatz, der sich Birkenwiese nennt, ist übrigens der östlichste Österreichs.

Der ASV Deutsch Jahrndorf aus der II. Liga Nord trifft heute auf den Landesligisten St. Margarethen. Da man in der Abbruchsaison 2019/2020 im Spitzenfeld der Liga mitspielte, kann man sich heute gegen den Favoriten zumindest leichte Hoffnungen machen. Nachdem ich beim Betreten des Sportplatzes "eine Unterschrift wegen Corona" abgeben durfte, warte ich am Rande des Spielfelds auf die Akteure.

Nachdem ich die Spieler beim Betreten des Rasens ablichte, kommt kurze Zeit später das Schiriteam. Das ich meine Kamera gerade jetzt ausschalte, scheint Schiri Kemal Kezanci gar nicht zu passen. Mit den Worten: "Schau i leicht ned gut aus, weilst mich net fotografierst" versucht er mich aus der Reserve zu locken. Nachdem ich auch ein Herz für Referees habe, zücke ich mit den Worten: "Doch, doch, des passt schon!" die Cam und Kezanci wirft sich samt seinem Assistenten sofort in Pose. Er bedankt sich artig und marschiert weiter zum Mittelkreis... Diesen Schiri sollte man weiterverfolgen!

Wie vom Großteil der 150 Besucher erhofft, hält Deutsch Jahrndorf von Beginn an nicht nur mit, man ist sogar das bessere Team. Beim ersten Aufreger steht allerdings schon wieder Schiri Kezanci im Mittelpunkt, der einem Deutsch Jahrndorfer nach einer harmlosen Aktion die gelbe Karte präsentiert. Ein "Schreier" aus dem Publikum plärrt voller Inbrunst "Londesligabonus!"
 
Mitte der 1. Halbzeit taucht Hopperkollege Markus auf, mit dem ich ab diesem Zeitpunkt das Spiel gemeinsam verfolge. Die eiskalten Gäste gehen in der 45. Minute in Führung. Die Halbzeitführung ist doch etwas glücklich, aber das wird den Gästen herzlich egal sein.

In der 57. Minute gleicht Deutsch Jahrndorf aus. Ein Besucher neben uns meint "Des is eh scho fällig" Kurz später meint er zu seinem Nachbarn: "Wirst sehn, 2 Minuten vor Schluss mochma des 2:1" Exakt 30 Sekunden später erzielt David Bodo das 2. Tor für die Gastgeber. Man sollte einfach keine Prophezeiungen abgeben, wenn man nicht Ernst Schinagl heißt. 😆

Als in der 70. Minute Bodo sogar auf 3:1 erhöht, bricht unglaublicher Jubel im Publikum aus. Der Platzsprecher macht daraufhin folgende Durchsage mit sorgenvoller Stimme: "Bitte nicht Jubeln! Umarmen Sie sich nicht!" Dieses Corona!

Schiri Kazanci, der bis dahin zumeist unauffällig, also gut agiert, stellt sich in der 76. Minute wieder in den Mittelpunkt, als er einen umstrittenen Elfmeter für St. Margarethen pfeift. Nachdem Jusits verwertet, meldet sich abermals der Platzsprecher: "St. Margarethen verkürzt auf 2:3 durch einen fragwürdigen Elfmeter". Meine Meldung zu Markus: "Da darf man sich dann nicht wundern, wenn einer aus dem Publikum auszuckt und dem Schiri eine Watschn verpasst" quittiert dieser mit einem lauten Lachen.

Es kommt wie es kommen muss, Ausgleich in Minute 83. Die älteren Herren vor uns haben - wohl auch dank des Platzsprechers - den Schuldigen dafür rasch gefunden: "Da Schiri is kafft!" Es bleibt beim 3:3, damit entscheidet das Elfmeterschießen um den Aufstieg in die 3. Runde. Auf eine Verlängerung wird sinnvollerweise verzichtet. Während bei St. Margarethen zwei Schützen scheitern, treffen alle Kicker der Gastgeber. Damit steigt man verdient auf - und auch Schiri Kazanci wird wohl ohne eine Watschn die Birkenwiese wieder verlassen haben.



























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