GASV Pölfing-Brunn - FC Ligist

Pölfing-Brunn, GASV-Arena
Unterliga West (Steiermark), 100 Zuschauer, 0:4

Nach der Landesliga in Frauental bietet sich die um 19.00 Uhr beginnende Unterliga-Partie zwischen der GASV Pölfing-Brunn und dem FC Ligist geographisch und zeitlich perfekt als Zweitspiel an. Bevor es zum hiesigen Sportplatz geht, besuchen wir in der ehemaligen Bergbaugemeinde das Kohlebergbau-Denkmal. Das begeistert vor allem  Schalke-Sympathisant Andi, der beim Anblick des Kohlewagens schon vom Steigerlied als Einmarschmusik träumt.

Am Gelände des Gewerbe- und Arbeiter Sportverein Pölfing-Brunn finden wir dann auch schon das nächste Denkmal vor. Das Vereinslogo wurde hier gekonnt in Szene gesetzt. Unseren faszinierten Blick bemerkt ein älterer Herr, der uns auch sofort informiert: "Mir hom an supa Schlossa im Ort, der hod uns des gmocht" Andi glaubt, dass er damit sich selbst meint. Bestätigen kann ich das zwar nicht, aber es liegt durchaus im Bereich des Möglichen.

Apropos Andi, beim Einlauf der Teams wird doch nicht das Steigerlied, sondern Thomas Anders (!) mit "Sie hat es wieder getan" gespielt. Andi ist bitter enttäuscht, jedoch bringt die anschließende Meldung des Platzsprechers "Wie begrüßen auch die 2 Zivilisten, die mit aufs Spielfeld gehen" das Schmunzeln wieder zurück. Einer der Zivilisten ist übrigens der Bürgermeister, der den Ehreanstoß vornimmt.

Danach kann das Spiel vor 100 Besuchern auch schon losgehen. Die Anfangsphase ist sehenswert, es geht flott hin und her. Die Taktik vom FC Ligist ist auf schnelle Konter ausgerichtet. Stürmer Mathias Repic kann bei einem seiner zahlreichen schnellen Vorstöße in der 9. Minute nur durch ein Foul im Strafraum gestoppt werden. Der Kapitän persönlich verwertet sicher. 11 Minuten später ist es wieder Repic, der einen weiteren Konter erfolgreich zum 0:2 abschließt.

Der meiner Meinung nach hervorragende Schiri Beganovic, der heute ohne Assistenten auskommen muss, ist bald die Zielscheibe der Anhänger von Pölfing-Brunn, die ihre Enttäuschung über den Spielstand halt irgendwie herauslassen müssen. Ein Zuschauer meint ihn als den Linienrichter zu erkennen, der im vurign Johr a scho so schlecht wor. Nachdem ein weiterer Besucher dies vehement bestreitet, meint der Vorredner: "Donn muas a da Zwüllingsbruada sein!"

In der Pause treffe ich auf den Kassier, der mich mit einiger Bewunderung anspricht: "Ihr hobt's a poor schnölle Teifeln in da Monnschoft!" Ja, scheint so! Die 2. Halbzeit beobachte ich dann auf der verwaisten Gegengeraden. Wie in Frauental hole ich mir auch hier die Erlaubnis vom Ordner ein, da auch in Pölfing-Brunn die Tribüne vom Rest des Feldes abgeschottet ist.

Die Gäste machen in der 2. Halbzeit dort weiter, wo sie zuvor aufgehört haben. 0:3 nach einem Konter wie aus dem Bilderbuch. Ligist-Coach Michael Sommer ist begeistert: "Des ist ein phänomenales Umschaltspiel!" Das letzte Tor erzielt mit Sascha Schwab immerhin ein Spieler von Pölfing-Brunn, leider trifft dieser ins eigene Tor.

Aus heimischer Sicht ging der Saisonstart also völlig in die Hose, Ligist war heute mit ihrer listigen Spielweise eine Nummer zu groß für Pölfing-Brunn. Aber die Saison ist ja noch jung...