Laxenburg, Sportplatz
2. Klasse Ost-Mitte, 97 Zuschauer, 1:3
Mein heutiges Derby sollte um 17.30 Uhr in Hof über die Bühne gehen. Wenn dann genau am Weg dorthin ein Spiel um 15 Uhr beginnt, nimmt man dieses Geschenk gerne an. Dieses Geschenk ist die Partie zwischen Laxenburg und Velm, die in der 2. Klasse Ost-Mitte um Punkte kämpfen. Bevor es den Sportplatz besuche, spaziere ich bei angenehmen 31 Grad durch die Gemeinde Laxenburg. Den Schlosspark lasse aus Zeitgründen zwar aus, aber als Ersatz wird immerhin der Kaiser Franz Josef-Park besichtigt.
Am Sportplatz entdecke ich ein Plakat, an dem das große "Saison-Opening" beworben wird. Neben der Reserve und "meinem" Spiel kicken um 17 Uhr auch noch die Damen. Als kulinarisches Schmankerl wird heute ein Spanferkel geliefert. Das wäre dann immerhin schon mein 2. Spanferkel-Spiel.
An der Kassa fragen mich Nachwuchsspieler, ob ich nicht ein Los für die Tombola kaufen möchte. Wie üblich lehne ich mit den Worten "I gwinn sowieso nie wos" ab. Der Junge lässt nicht locker: "Jo. oba mir hom heit 50 Preise!
Kurz darauf pfeift Schiri Schewzik an. Die Velmer Gäste sind von Beginn an die bessere Mannschaft, zählbares kommt vorerst nichts heraus, was zum Teil wohl auch den Temperaturen geschuldet ist. In der 34. Minute sind es dann überraschend die Gastgeber, die dank Patrick Freis jubeln können. Der 1:0-Vorprung wird erfolgreich in die Pause gerettet, in der nicht nur das Spanferkel geliefert wird, sondern auch die Verlosung stattfindet. Mein Los mit der Nummer 453 gewinnt trotz der 50 Preise .... nichts, ich bin nicht überrascht.
Den Großteil der 2. Halbzeit beobachte ich neben den gar nicht so wenigen Velmer Schlachtenbummler, die miterleben, wie Andreas Riedl in der 69. Minute endlich den Ausgleich erzielen. Wobei nicht werden Zeugen davon, denn ausgerechnet der Vater von Riedl verpasst das Tor seinen Sohnes, da er sich just zu dem Zeitpunkt auf der Toilette befindet. Riedl ist etwas verärgert: "Hätt da Bua ned nu a bissl worten kenna?"
Danach wird das Spiel ruppiger. Schiri Schewzik wird von dem Velmer, der unmittelbar neben mir steht, wie folgt angeschrien: "Du konnst vielleicht des Netz guad flicka, oba pfeifn konnst ned!" Ich verlasse daraufhin den Velmer Auswärtsblock, da ansonsten der Bericht nicht enden würde und beobachte den Rest des Spiels von einem der gepolsterten (VIP?)-Plätze, die entlang des Rasens stehen. Dort werde ich Zeuge, wie Andreas Riedl 2 weitere Tore für Velm erzielt und damit quasi alleine für den alles in allem verdienten Auswärtssieg verantwortlich ist. Ob sein Vater diese Tore auch gesehen hat, ist mir leider nicht bekannt.
Unmittelbar nach dem Schlusspfiff breche ich auf, um rechtzeitig das Leithaberge-Derby in Hof zu erreichen. Bei meiner Fahrt passiere ich unter anderem einen Ort namens Velm...
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