Steinberg, Sportplatz
II. Liga Mitte (Burgenland), 70 Zuschauer, 2:2
Am 3. Oktober 2020 stand ich schon einmal vor dem Sportplatz in Steinberg. Damals wurde das Derby gegen Oberpullendorf aber kurzfristig abgesagt. Beim Versuch #2 bin ich bei einem historischen Spiel, nämlich dem letzten Heimspiel der Kampfmannschaft, mit dabei. Mangels heimischer Kicker muss der SVS nach dieser Saison bei den Erwachsenen die Segel streichen. Bleibt zu hoffen, dass aus dem Pool der Jungendspieler irgendwann wieder eine Mannschaft entsteht.
Da man liebgewordene Traditionen beibehalten soll, besuche ich wie auch schon vor dem Besuch des SC Dörfl, den Abholmarkt. Dort gibt es mit einer gekühlten Dose Fohrenburger aus Vorarlberg genau das richtige Getränk für eine Abkühlung im heute sehr warmen Burgenland. Während meiner Abkühlphase taucht der Franz mit seinem blauen Kapperl auf. Der Franz ist immer dort zu finden, wo ein Platz zum letzten Mal bespielt wird. Beim Anblick meines Getränkes meint er, ob ich etwa Fohr glühe? Dieser Franz!
Beim Betreten des Sportplatzes wird passenderweise der Song Bella Ciao gespielt. Wehmut liegt in der Luft, das merken wir auch beim Small-Talk mit den Funktionären. Kurz darauf übernehmen wir die Aufgabe, ein letztes Mannschaftsfoto zu machen. Der Gegner ist heute übrigens der SV 7023 Zemendorf-Stöttera-Pöttelsdorf. Steinberg geht als Tabellendritter als leichter Favorit gegen den Mittelständler aus dem Bezirk Mattersburg ins Match.
Letztes Match hin oder her, die Gäste kennen keine Gnade: Maco trifft früh zum 0:1. Natürlich kann das Steinberg nicht so einfach hinnehmen, daher gleicht Pop schon kurze Zeit später aus. Da die Partie danach etwas verflacht, bemerkt Andi, dass "auch der Platzsprecher ein blaues Kapperl trägt!" Franz antwortet: "Das spricht für ihn!"
In der Halbzeit wird die Kantine aufgesucht. Die 2 noch vorhandenen Toast-Langos überlasse ich meinen äußerst hungrigen Kollegen, aber auch mein 08/15-Langos ist eine willkommene Abwechselung zu den üblichen Sportplatzspeisen. In der 2. Halbzeit gelingt Steinberg ein Auftakt nach Maß. Pop trifft eine Minute nach dem Wiederbeginn.
Diesmal sind es die Gäste, denen der Ausgleich gelingt. Als das Spiel auf ein gerechtes Unentschieden zusteuert, wird ein Kicker von 7023 in der Nachspielzeit im Strafraum niedergerissen. Schiri Kalchbrenner zeigt trotz wüster Beschimpfungen einiger Zuschauer auf den Punkt. Doppeltorschütze Maco tritt an - und lupft den Ball im Panenka-Stil - oder eben nicht im Panenka Stil - über das Tor. Damit holt Steinberg im letzten Spiel doch noch einen Punkt. Eine Niederlage im letzten Heimspiel hätte auch nicht gepasst!
Für Steinberg folgt am kommenden Wochenende in Neudörfl der letzte Auftritt der Kampf- und Reservemannschaft.