Samstag, 7. März 2020

FSG Oberpetersdorf/Schwarzenbach - SV Güssing

Oberpetersdorf, Sportplatz
Burgenlandliga, 150 Zuschauer, 5:1


Nach der Saison 2015/16 schlossen sich der niederösterreichische Gebietsligist SC Schwarzenbach und der burgenländische ASKÖ Oberpetersdorf, der zu dem Zeitpunkt in der 6. Leistungsstufe in der 1. Liga Mitte spielte, zu einer Fußballsportgemeinschaft zusammen. Trotz der noch kurzen gemeinsamen Vereinsgeschichte konnten schon einige Erfolge eingefahren werden. Bisheriger Höhepunkt war der Aufstieg in die Burgenlandliga in der vergangenen Saison.

In der vierthöchsten Spielklasse Österreichs tut man sich bislang allerdings schwer, vor der heutigen Partie gegen Mitaufsteiger Güssing ziert man das Tabellenende. Bei einem Sieg könnte man allerdings am heutigen Gegner vorbeiziehen. Kein Wunder, dass ein Besucher vor dem Anpfiff von einem 6-Punkte-Spiel spricht.

Die FSG trägt den Großteil ihrer Heimspiele in Schwarzenau aus, dieses wichtige Spiel geht heute jedoch in Oberpetersdorf über die Bühne. Die Gastgeber zeigen von Beginn an, dass sie dir rote Laterne heute weiterreichen wollen, der 1. Torschuss landet an der Stange. Nach mehreren vergebenen Großchancen ist es Birol Aydin vorenthalten, das verdiente 1:0 per Traumfreistoß zu erzielen. 2 Minuten später erhöhen die Gastgeber auf 2:0.

5 Minuten vor der Halbzeit beginnen die Nachwuchsspieler ihr Team zu supporten, immerhin gibt es den einen oder anderen Chant zu hören, außerdem hat man 2 große Fahnen in den Vereinsfarben mit dabei.

In der 60. Minute (!) versucht ein Petersdorfer Anhänger sein Team wie folgt anzufeuern: "Gemma! De Viertelstund bringt's a nu umme!" Während wir noch über diese Aussage grübeln, geht plötzlich das Licht aus am Sportplatz. Während Onkel Andy das Geschehen nach einigen Minuten verlässt, nütze ich die unerwartete Pause, um mich in der Kantine zu stärken. Dort meint einer der Besucher achselzuckend: "So is des hoid, wonn ma in Strom ned zoid!"

Nach rund 10 Minuten Dunkelheit springt das Flutlicht wieder an und es kann weitergehen. Da hat wohl einer eine Eilüberweisung getätigt. Diejenigen, die nicht mehr mit einer Fortsetzung gerechnet haben, verpassen in der Folge gleich 4 Tore. Am Ende zeigt die Anzeigetafel 5:1 an. Damit liegt nun der SV Güssing am Tabellenende. Es zeichnet sich ein spannender Kampf um den Klassenerhalt ab. Und ich hätte die burgenländische Hälfte der Fußballsportgemeinschaft einmal abgehakt.


































SV Lackenbach - SV Oberpullendorf

Lackenbach, Sportplatz
II. Liga Mitte (Burgenland), 150 Zuschauer, 0:1


Seit dem Aufstieg vor 10 Jahren ist der SV Lackenbach eine fixer Bestandteil in der burgenländischen II. Liga Mitte. Nachdem man schon die letzten beiden Saisonen als 14. beendete, liegt man auch heuer schon wieder auf diesem ominösen Platz in der (abstiegs-)gefährdeten Zone. Diese Probleme hat der heutige Gegner aus der Bezirkshauptstadt nicht, die liegen nämlich punktegleich mit Oberloisdorf an der Tabellenspitze. Somit wäre auch die Favoritenfrage geklärt.

Schiri Kern scheint heute etwas im Stress zu sein, er schreitet mit seinem Assistenten bereits 5 Minuten vor 15 Uhr die Stiegen zum Spielfeld herunter. Dort schaut er ungeduldig Richtung der Kabinen: "Jetzt warad's donn Zeit!" Nach und nach erscheinen die Akteure am Spielfeld. Mit den Worten: "Die ondan kumman eh noch!" führt Kern schließlich 20 Herren auf das Feld.

Lackenbach kann bei perfektem Fußballwetter mit Oberpullendorf gut mithalten. Große Chancen bleiben in der 1. Halbzeit hüben wie drüben Mangelware. Da ich mich abseits der mit 150 Besuchern ganz gut gefüllten Tribüne befinde, bekomme ich zu dem Zeitpunkt auch keine Zitate zu hören. Schön ist allerdings der laute Schrei "Fleischhocka!", der nach einem harmlosen Foul von einem erbosten Fan abgegeben wird.

Den Beginn der 2. Halbzeit verbringe ich in der Nähe älterer Herren. Dort versucht man mich als vermeintlichen Auswärtsfan wiederholt zu provozieren: "Jetzt schlog ma zua! Jetz hau ma's eine, de Städter!"  Lackenbach ist kurz nach Wiederanpfiff tatsächlich dem 1:0 näher. Mein Nebenmann meint: "De Führung zeichnet sich scho on!" Ein weiterer Besucher, der die 80 wohl schon überschritten hat, ärgert sich nach einer Schauspieleinlage eines Oberpullendorf-Legionärs: "Und jetzt rennt a weg wia a Traba in da Krieau!" Unmittelbar danach klatscht ein Schuss der Gäste an die Latte.

Als alle Anwesenden schon mit einem torlosen Remis rechnen, erzielt Sebastian Trenkmann in der Nachspielzeit den Siegestreffer für Oberpullendorf. Fußball kann brutal sein, Lackenbach hätte sich diesen Punkt nämlich verdient. Für mich und dem ebenfalls anwesenden Hopperkollegen Onkel Andy geht es zügig weiter nach Oberpetersdorf, dort wartet noch ein 6-Punkte-Spiel in der Burgenlandliga auf uns.