Freitag, 31. Mai 2019

SK Wiesmath - 1. SC Felixdorf

Wiesmath, Sportplatz
1. Klasse Süd, 570 Zuschauer, 5:0


3 Runden vor dem Saisonende liegt der SK Wiesmath 3 Punkte (und 3 Tore) hinter dem 1. SC Felixdorf. Am Wiesmather Sportplatz kommt es heute zum großen Showdown dieser beiden Teams. Da bei so einer Konstellation mit herausragendem Besuch zu rechnen ist, mache auch ich mich auf den Weg in die Bucklige Welt. Die letzten Kilometer bin ich Teil eines Konvois, zu dem auch ein vollbesetzter Bus gehört. Scheinbar begleiten eine Menge Felixdorfer heute Ihre Mannschaft.

Wenig überraschend ist die Tribüne bei meinem Eintreffen komplett voll, sodass auf die gegenüberliegende Längsseite ausgewichen wird. Im Endeffekt sind heute unglaubliche 570 Besucher mit dabei! Sensationell! Da hatte der Schreiber dieser Zeilen wieder einemal einen guten Riecher.

Angesichts der Zuschauermassen agieren beide Teams zu Beginn äußerst hektisch. Das Spiel nimmt nur langsam Fahrt auf. Der NÖN-Fotograf diskutiert in der Zwischenzeit mit einem Kollegen: "No, wer soll denn heut gwinna?"  "Wiesmath, zwecks da Sponnung!" ist die spontane Antwort. Unterdessen unterhalten sich 2 ältere Herrschaften: "Do is sogor a Bus kumma mit Fans!" "Jo, oba konnst de nu erinnern, wia de früher mit an Bus zu an Spü gfohrn san? Auf 10 Kilometer san 4 Palettn Bier aufgonga! Do hom sich a poor donn nimma auskennt!"

Die Spieler legen nach und nach die Nervosität ab - und spielen sich immer wieder gute Chancen heraus. Wiesmath wirkt etwas gefährlicher, doch vorerst scheitert man am Gäste-Goalie mit dem Batman-Dress. Da ich heute bei meiner Runde selten alleine bin, fliegen mir die Zitate nur so zu. Interessant ist auch folgender Tipp eines Mädls an deren Freundin: "Wenn dir wos weh tuat, donn denk afoch on wos schens! Donn wirds glei wieda guad!" Na bitte!

Beim Stand von 0:0 geht es in die Halbzeitpause. Da mein Magen knurrt, kämpfe ich mich auf der übervollen Tribüne mühevoll zum Grilllmeister durch. Bei der langen Wartezeit auf die von mir georderten Pommes erzielt Wiesmath einen Doppelpack. Es grenzt an ein Wunder, dass der Grillmeister beim spontanen Jubel die Grillzange nicht in die Menschenmenge wirft.

Während der Großteil der Fans auf der Tribüne Gesänge wie "Ohne Punkte fährt ihr wieder heim!" anstimmt, beginnt bei anderen das Rechnen. Zur Wiederholung: Wiesmath lag vor diesem Spiel 3 Punkte und 3 Tore hinter Felixdorf.... "Mir brauchen nu a Tor!" "Stimmt jo ned, mia san scho vorn!" "Bledsinn, mia worn 3 Tore hinten!" "Jo, oba mir hom 2 gschossn und de hom 2 kriagt!" Die letzte Aussage sorgt für schwerste Verwirrung beim Gesprächspartner.


Wiesmath spielt sich nun in einen Flow, zwischen der 66. und der 83. Minute klingelt es noch dreimal im Gehäuse des Batman-Goalies, während auf der anderen Seite heute nichts mehr gehen sollte. Mit diesem unfassbaren 5:0 verdrängt der SKW die Felixdorfer nun vom Platz an der Sonne. Logisch, dass man diesen Sieg entsprechend feiert.

Beim Verlassen des Sportplatzes meint ein Besucher beim Anblick des Schlachtenbummler-Buses: "Des wird a ruhige Rückfohrt werdn!"  Wird wohl stimmen...

 

































Sonntag, 26. Mai 2019

ÖTSU Großmugl - SV Rust

Großmugl, Sportplatz
2. Klasse Donau, 250 Zuschauer, 2:2


Mein 3. und zugleich letztes Duell zwischen einem Tabellenführer und dessen unmittelbaren Verfolger an diesem Wochenende sollte heute in Großmugl, der Heimat des Hopperkollegen Andi über die Bühne gehen. Der Gastgeber empfängt den SV Rust, der einen ganzen Punkt dahinter am 2. Tabellenplatz liegt.

Unter den 250 Besuchern am Mugler Sportplatz befindet sich natürlich auch "Hausherr" Andi, der uns verrät, dass heute im Falle eines Sieges ein wenig gezündelt wird. Philipp und ich sind daher heute ausnahmsweise nicht neutral, schließlich kommt ein Foto mit Rauch aus dem Block immer gut rüber im Blog.

Die Chancen auf ein nettes Abschlussfoto steigen in der 4. Minute, in welcher Jan Macak das 1:0 für den Tabellenführer erzielt. Unmittelbar danach folgt ein Mugler Angriff dem Anderen, Rust kann sich in den Anfangsminuten kaum befreien, sodass der Kapitän seine Männer mit "Schau' ma amoi, dass ma wenigstens über d'Mittn kumman!" antreibt. Von einem Tor ist Rust in dieser Phase weit entfernt.

Die Gespräche anderer Besucher zu belauschen ist immer ein Genuss. Ein älterer Herr, der das Spiel im Auto sitzend verfolgt, spricht mit einem weiteren Besucher über sein Leben: "I hob 2 Ziele in meina Pension: Fußboi schaun und oid werdn!" Weise Worte eines offensichtlich weisen Menschen.

Aus dem Nichts erhält Rust in der 35. Minute einen Elfmeter zugesprochen, der auf diese Art und Weise verwertet wird. Philipps Reaktion: "Na geh! Jetzt gibt's ka Pyro!" Ausgerechnet das Ex-Veilchen Mario Majstorovic macht Andi und auch uns mit dem 2:1 kurz vor der Pause wieder glücklich.

Nach einer Debreziner in der Pause kann der Kick wieder weitergehen. Das Spiel verläuft nun ausgeglichen. Gegen Ende der Partie marschieren wir retour Richtung Mugler Fanszene, um die anstehende pyrotechnische Einlage perfekt in Szene zu setzen, ehe Dragomir Dragic in der 86. Minute mit dem Ausgleich jegliche Hoffnungen zunichtemacht. Danke Drago!

Tja, vielleicht hätte mein Versprechen an Andi, die Mugler erst bei einer Meisterfeier zu beobachten, doch einhalten sollen... Nichtsdestotrotz war es allemal ein netter Nachmittag!