Mittwoch, 23. April 2025

Blau-Weiß Linz - SK Rapid

Linz, Donauparkstadion (Neu)
Bundesliga, 5.595 Zuschauer, 2:1

Fast 12 Jahre sind ins Land gezogen, seit ich den damaligen Regionalligisten Blau-Weiß Linz im Cup gegen Mattersburg im Donauparkstadion verlieren sah. Nicht nur die Ligazugehörigkeit, sondern auch das Donauparkstadion hat sich seit damals grundlegend verändert. Nach einer Bauzeit von 20 Monaten wurde der am alten Standort errichtete Neubau am 15. Juli 2023 mit einem Testspiel gegen PSV Eindhoven eingeweiht. Er bietet Platz für 5.595 Besucher, die heutige Partie gegen Rapid in der Meistergruppe der Bundesliga ist ausverkauft.

Um sich würdig auf die Partie einzustimmen geht es vor dem Anpfiff zur Liesl, wo sich die Linzer Brauerei befindet. Dort sind gleich 5 Sorten Bier angeschlagen. Natürlich entscheide ich mich vor einem Voest-Spiel für das Edelstahl, welches ausgezeichnet mundet. Gut gestärkt geht es retour zum Donaupark, wo mir Stefan entgegenkommt, der gerad verzweifelt seinen Sektor sucht. Meinen Tipp, er könne ja den Clown vor dem Stadion fragen, nimmt er dennoch nicht an.

Beim heutigen Duell trifft der Letzte der Meistergruppe auf den Vorletzten. Nach einem guten Herbst und einer sehr ordentlichen Europacup-Saison ist Rapid gehörig ins Straucheln gekommen. BW Linz hat mit dem Erreichen der Meistergruppe überrascht, dort hat man die letzten 4 Spiele jedoch allesamt verloren. Da kommt Lieblingsgegner Rapid gerade recht, beide Duelle im Grunddurchgang gingen an die Blau-Weißen.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase übernehmen langsam die Hausherren das Kommando. Nachdem 2mal die Kugel am Aluminium landet, trifft (wieder einmal) Ronivaldo nach (wieder einmal) einem individuellen Fehler der Rapidler. Kurz darauf verkürzt Rapid im Aluminium-Wettschießen auf 1:2. Dann ist auch schon Pause.

2 Minuten nach Wiederanpfiff muss der zur Pause eigewechselte Matthias Seidl zusehen wie sein Bruder Simon einen weiteren Fehler Rapids' im Spielaufbau zum 2:0 abschließt. Rapid agiert anschließend ideen- und mutlos. Anstatt das Heil in der Offensive zu suchen, wird der Sicherheitspass zurück bevorzugt. Selbst ein Herr vom Blau-Weiß-Clubservice wundert sich: "I vasteh ned, warum de ned mehr noch vorn spün!" Später fragt er sich: "Warum man mit so an Kader ned bessa spüd?"

Tja, diese Frage ist wohl nicht ganz so einfach zu beantworten. Nichtsdestotrotz trifft Romeo Amane unmittelbar vor der Rapid-Viertelstunde per Weitschuss ins lange Eck zum Anschlusstreffer. Obwohl jetzt noch genug Zeit wäre, schafft es Rapid nicht, weiter gefährliche Szenen zu kreieren. Blau-Weiß gewinnt daher nicht unverdient auch die 3. Saisonpartie gegen den SCR  - und liegt jetzt nur noch einen Punkt hinter dem Rekordmeister. 

Nachdem Coach Robert Klauß die heutige Partie aufgrund einer Sperre von der Tribüne beobachten musste, wird auch in 4 Tagen beim "Rückspiel" - wie heute - die ehemalige Kampfgelse Stefan Kulovits an der Seite stehen. Robert Klauß musste am Tag nach der Niederlage seine Koffer packen...


































Montag, 21. April 2025

USV Pleissing-Waschbach - USV Weitersfeld

Pleissing, Sportplatz
2. Klasse Pulkau-, Thaya-, Schmidatal UPO-West, (1)80 Zuschauer, 1:5

Der Ostermontag ist "DER" klassische Nachtragsspieltermin. Unter vielen anderen befindet sich darunter auch das Derby zwischen Pleissing-Waschbach und Weitersfeld. Die Liga, in der diese beiden aufeinandertreffen hört auf den klingenden Namen 2. Klasse Pulkau-, Thaya-, Schmidatal Unteres Play Off - West. Dieser NÖFV, was dem immer einfällt. Um Licht ins Dunkel zu bringen folgt nun eine kurze Erklärung:

Während die Top 2 und der beste Drittplatzierte aus den 2. Klassen Pulkau-, Thaya- und Schmidatal nun im Frühjahr um den Aufstieg in die 1. Klasse kämpfen, erhalten die Sieger der beiden UPOs einen Startplatz für den NÖ-Meistercup zugesprochen. Die beiden aus der 2. Klasse Thayatal kommenden Mannschaften können für dieses Ziel jeden Punkt brauchen, liegen sie doch im UPO West, die aus 7 Vereinen besteht, "nur" auf den Rängen 4 bzw. 5. 

Apropos Thaya: Sowohl Pleissing als auch Waschbach sind Ortschaften der Stadtgemeinde Hardegg, der wir, dass sind Andi St. und ich, vor dem Spiel einen Besuch abstatten. Dort befindet sich nicht nur eine sehenswerte Burg, sondern auch eine (Grenz-)Brücke, die über die Thaya führt. Auch wir wagen einen Schritt auf die andere Flussseite. Andi ist begeistert: "Wahnsinn, jetzt bin ich ohne Reisepass in Tschechien!" 

Nach der Kulturrunde geht es zum idyllisch gelegenen Sportplatz nach Pleissing, der sich heute ordentlich füllen sollte. Die offiziell angegebenen Besucherzahl von 80 ist viel zu niedrig angesetzt. Es werden wohl deren 200 sein. Als einer davon meine Kamera erblickt, erschrickt er: "Hui, D'zeitung is a do!" 

Kurz darauf führt Schiri Ratzberger die Spieler in gemächlichem Tempo aufs Feld. Einem Besucher passt das nicht, also  plärrt er: "Normal rennt ma ei!" Vor allem der Weitersfelder Gwirtner rennt dann im Match den Pleissingern das eine oder andere mal davon. Dank eines Doppelschlags von ihm steht es nach 23 Minuten 0:2. Kurz darauf schickt der Schiri die Kicker zur Trinkpause. Wieder plärrt ein Besucher: "Schiri, iss leicht heit scho so worm?"

Während Pleissing-Waschbach die vorhandenen Chancen nicht nützen kann, trifft der überragende Gwirtner kurz vor der Pause ein 3. Mal für den Erzfeind aus dem 4 Kilometer entfernten Weitersfeld. Obwohl auch Pizzaschnitten angeboten werden, greifen wir zu einer mit einer Braunschweiger gefüllten Wurstsemmel, die ihren Zweck, den kleinen Hunger zu stillen, erfüllt.

In der 52. Minute kehrt bei den Gastgebern die Hoffnung zurück, Hlavka verkürzt verdientermaßen auf 1:3. Diese währt jedoch nur 6 Minuten: Lukas Leidenfrost sorgt für Leiden unter den Teil des heimischen Publikums. Pleissing gibt sich nun geschlagen und kassiert noch einen weiteren Treffer, womit sich die Weitersfelder als Derbysieger feiern lassen können. Bei einem Spiel weniger liegen sie nun 5 Punkte hinter Tabellenführer Geras. Da ist noch alles möglich in den ausständigen Runden...