Linz, Donauparkstadion (Neu)
Bundesliga, 5.595 Zuschauer, 2:1
Fast 12 Jahre sind ins Land gezogen, seit ich den damaligen Regionalligisten Blau-Weiß Linz im Cup gegen Mattersburg im Donauparkstadion verlieren sah. Nicht nur die Ligazugehörigkeit, sondern auch das Donauparkstadion hat sich seit damals grundlegend verändert. Nach einer Bauzeit von 20 Monaten wurde der am alten Standort errichtete Neubau am 15. Juli 2023 mit einem Testspiel gegen PSV Eindhoven eingeweiht. Er bietet Platz für 5.595 Besucher, die heutige Partie gegen Rapid in der Meistergruppe der Bundesliga ist ausverkauft.
Um sich würdig auf die Partie einzustimmen geht es vor dem Anpfiff zur Liesl, wo sich die Linzer Brauerei befindet. Dort sind gleich 5 Sorten Bier angeschlagen. Natürlich entscheide ich mich vor einem Voest-Spiel für das Edelstahl, welches ausgezeichnet mundet. Gut gestärkt geht es retour zum Donaupark, wo mir Stefan entgegenkommt, der gerad verzweifelt seinen Sektor sucht. Meinen Tipp, er könne ja den Clown vor dem Stadion fragen, nimmt er dennoch nicht an.
Beim heutigen Duell trifft der Letzte der Meistergruppe auf den Vorletzten. Nach einem guten Herbst und einer sehr ordentlichen Europacup-Saison ist Rapid gehörig ins Straucheln gekommen. BW Linz hat mit dem Erreichen der Meistergruppe überrascht, dort hat man die letzten 4 Spiele jedoch allesamt verloren. Da kommt Lieblingsgegner Rapid gerade recht, beide Duelle im Grunddurchgang gingen an die Blau-Weißen.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase übernehmen langsam die Hausherren das Kommando. Nachdem 2mal die Kugel am Aluminium landet, trifft (wieder einmal) Ronivaldo nach (wieder einmal) einem individuellen Fehler der Rapidler. Kurz darauf verkürzt Rapid im Aluminium-Wettschießen auf 1:2. Dann ist auch schon Pause.
2 Minuten nach Wiederanpfiff muss der zur Pause eigewechselte Matthias Seidl zusehen wie sein Bruder Simon einen weiteren Fehler Rapids' im Spielaufbau zum 2:0 abschließt. Rapid agiert anschließend ideen- und mutlos. Anstatt das Heil in der Offensive zu suchen, wird der Sicherheitspass zurück bevorzugt. Selbst ein Herr vom Blau-Weiß-Clubservice wundert sich: "I vasteh ned, warum de ned mehr noch vorn spün!" Später fragt er sich: "Warum man mit so an Kader ned bessa spüd?"
Tja, diese Frage ist wohl nicht ganz so einfach zu beantworten. Nichtsdestotrotz trifft Romeo Amane unmittelbar vor der Rapid-Viertelstunde per Weitschuss ins lange Eck zum Anschlusstreffer. Obwohl jetzt noch genug Zeit wäre, schafft es Rapid nicht, weiter gefährliche Szenen zu kreieren. Blau-Weiß gewinnt daher nicht unverdient auch die 3. Saisonpartie gegen den SCR - und liegt jetzt nur noch einen Punkt hinter dem Rekordmeister.
Nachdem Coach Robert Klauß die heutige Partie aufgrund einer Sperre von der Tribüne beobachten musste, wird auch in 4 Tagen beim "Rückspiel" - wie heute - die ehemalige Kampfgelse Stefan Kulovits an der Seite stehen. Robert Klauß musste am Tag nach der Niederlage seine Koffer packen...