Freitag, 31. August 2018

Mattersburg Amateure - Wiener Sport-Club

Mattersburg, Fußballakademie Burgenland
Regionalliga Ost, 400 Zuschauer, 1:3


Knapp 20 Stunden nach dem Abpfiff in Bukarest stehe ich im 1.075 km entfernten Mattersburg schon wieder auf einem Fußballplatz, um den nächsten Groundpunkt einzufahren. Diesmal ist die Fußballakademie Burgenland an der Reihe, in der die Mattersburg-Amateure ihre Heimspiele austragen.

Obwohl die Eintrittskarte für die Burgenlandliga gilt, treffen die MA-Amateure heute in der Regionalliga Ost auf den Wiener Sport-Club. Beide Teams starteten hervorragend in die Saison - und liegen doch etwas überraschend im Spitzenfeld der Liga.

Apropos Traumstart: Diesen erwischen heute die Gäste aus Hernals mit dem raschen Führungstreffer in der 2. Minute. Die wie immer zahlreich mitgereisten und sangesfreudigen Sport-Club-Anhänger nehmen dies erfreut zur Kenntnis. 8 Minuten später können dank des raschen Ausgleichs auch die Burgenländer erstmals jubeln.

Das sollte es auch gewesen sein mit den Highlights vor der Pause - zumindest für die beiden Teams. Mein Highlight folgt Mitte der 1. Halbzeit, indem ich mich an die Fersen eines Fotografen hänge und dadurch auf die gegenüberliegende Seite gelange. Vor dort kann man die hübsche Anlage, die 2011 fertiggestellt wurde, toll in Szene setzen.

In der Pause wird die Kantine besucht, in der unter anderem ein Schalke-Trikot des Ex-Mattersburgers Christian Fuchs zu finden ist. Mindestens genauso schön ist die Schnitzelsemmel, die heute angeboten wird.

Die 2. Halbzeit, die vom WSC dominiert wird, beobachte ich neben einer Gruppe älterer Mattersburg-Anhänger. Nach dem 1:2 meint einer dieser Herren "De san robusta - irgendwie!" Nach dem 1:3 in der 68. Minute meint er: "De san klor bessa!" Erwidert wird diese Aussage mit: "Jo, eigentlich Jo!"

Auch die Wiener Fanszene bekommt ihr Fett ab: "De vom Spurtclub san de anzign, die nu normal san in Wean!" Danach kommt noch ein netter Dialog: "Des is a Traditionsverein, de worn amoi guad!"  "Jo oba in der 60er Johr! Hahahaha" "Jo, eh!"

Das Spiel endet tatsächlich mit 1:3, damit liegt der heute souverän auftretende WSC nun auf dem 3. Tabellenrang! So weit vorne war man schon lange nicht...

PS: Warum die Gäste nun wieder als Wiener Sport-Club anstelle vom Wiener Sportklub antreten, erfährt man beispielsweise bei diesem Spielbericht von Brucki.






























Donnerstag, 30. August 2018

FCSB - SK Rapid

Bucureşti, Arena Națională
Europa-League Play-Off, 31.274 Zuschauer, 2:1


Rapid hat wieder einmal die Play-Offs zur Europa League erreicht. Diesmal bekam man als ungesetztes Team den SC Fotbal Club FCSB SA, kurz FCSB zugelost. Dieses Team hat 2017 den Ligaplatz von Steaua übernommen - und zumindest nach FCSB-Meinung Steaua mehr oder weniger gleich mitübernommen. Wer hier detaillierte Infos wünscht, ist bei Brucki's Bericht bestens aufgehoben.

Obwohl die Hütteldorfer das Hinspiel mit 3:1 gewinnen konnten, ist in diesem Duell noch nichts entschieden. Zu schlecht waren die bisher gezeigten Leistungen der Rapidler in der noch jungen Saison. Der FCSB trägt seine Heimspiele in der 2011 eröffneten Nationalarena aus. Beim Besuch des Steaua-Stadions am Nachmittag wurde festgestellt, dass hier der Abriss bereits voll im Gange ist.

Im Vorfeld wurden für diese Partie rund 20.000 Fans erwartet, gekommen sind schließlich sogar 31.274. 30.700 davon drücken dem FCSB die Daumen. Es entwickelt sich von Beginn an ein stimmungsvolles Spiel auf beiden (Fan-)seiten. Das schnelle 1:0 durch Gnohere in der 10. Minute heizt diese Stimmung zusätzlich an. Ich erinnere an dieser Stelle an die Worte von Mario Sonnleitner nach dem Hinspiel: "Wenn denen ein schnelles Tor gelingt, dann brennt der Hut!"

Der Hut brennt zwar nicht, aber die Leistung von Rapid ist in der 1. Halbzeit ist ganz schlecht. Es gibt kaum zusammenhängende Aktionen, Offensiv ist man nicht vorhanden. Zudem fängt man sich in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit ein unglückliches, weil abgefälschtes, Tor ein.

Eine Leistungssteigerung in Halbzeit 2 ist notwendig, sonst wird das nichts mit der Qualifikation zur Gruppenphase. Wenn man mit der Lupe hinsieht, kann man eventuell eine kleine Steigerung nach der Pause erkennen. In der 63. Minute zappelt der Ball plötzlich im Netz der Rumänen. Mario Sonnleitner erzielt diesen wichtigen, wenn auch zu diesem Zeitpunkt unerwarteten Anschlusstreffer auf kuriose Weise zum 1:2. Der Block bebt! Von mir wurde Sonni bereits im Vorhinein gewürdigt, indem er (als einziger) bei der Aufstellung am Anzeigewürfel fotografiert wurde.

Die Gastgeber wirken daraufhin schockiert, Rapid vergeigt jedoch kurz nach dem Tor die Vorentscheidung leichtsinnig. Nach einem Lattentreffer von Ivan, der von den rumänischen Fans mit keinen allzu schönen Gesängen "geehrt" wird, hält Strebinger mit einer Glanzparade das 1:2 - und damit den Aufstieg fest. Rapid schafft damit erfreulicherweise ein weiteres Mal den Einzug in die Gruppenphase! Bravo!

Am Vormittag wurde mit Brucki eine Monster-Stadtbesichtigung durchgeführt. Ausführlich nachzulesen ist die Bukarest-Tour in Brucki's Sammelsurium.

Nach 3 Spielen in 2 Tagen (unter der Woche wohlgemerkt!) geht es mit Freitags mit einem angenehmen Gefühl in der Magengegend zurück nach Österreich.