SC Weißenkirchen - USV Großriedenthal

Weißenkirchen, Sportplatz Weißenkirchen
Gebietsliga Nordwest/Waldviertel, 235 Zuschauer, 1:0

Zum Wochenabschluß wähle ich ein Spiel in der Wachau! Die Fahrt nach Weißenkirchen erinnert an eine Prozession, teilweise wird mit 40 km/h durch die Ortschaften getingelt! Ein typischer Sonntag in der Wachau halt...

Heute trifft der Tabellenführer der Gebietsliga NW/Wald4tel, der SC Weißenkirchen auf die mir bekannte Mannschaft aus Großriedenthal.

Positiv: Die Eintrittskarte und eine fesche Spielvorschau. Negativ: Der Ground bietet nur eine Seite zum Zuschauen, ein Horror für einen Groundhopper ... Ist halt so - Man nimmt's wie's kommt!

235 Zuschauer drängen sich also auf die einzige Tribüne, da wirds richtig kuschelig. Der SCW startet mit einem Spangenschuss in der 1. Minute, doch für einen Tabellenführer kommt doch zuwenig und so geht es mit einem 0:0 in die Kabine.

In der 2. Halbzeit starten die Heimischen wie auch schon in der Ersten, doch diesmal geht der Ball nicht an die Stange, sondern ins Tor ... Es folgt ein Sturmlauf, die besten Chancen werden vergeben. Die letzten 15 Minuten spielt Weißenkirchen mit 2 Spielern mehr, da beide Stürmer der Gäste ausgeschlossen werden .... Trotzdem gelingt kein 2. Tor! Die Fans sind folgerichtig nicht ganz zufrieden.

Zitate gibt es heute zuhauf .. zB nach einem Foul: "Du bist ein Ferkel" ... oder "Du häst in die Donau gschossn, bei der Fettn, wos der Boi jetzt ghobt hod" .... Wie immer köstlich!

Kurios: Auf der Heimfahrt gibt es einen Stau, weil ein Biber (!!!) gemütlich die B3 überquert ...

SV Horn - SV Grödig

Horn, Waldviertler Volksbank Arena
Erste Liga, 1.050 Zuschauer, 1:1

Der SV Horn bestreitet gerade seine Premieren-Zweitligasaison. Nach gutem Saisonstart verlor man zuletzt 5 der letzten 6 Spiele, so liegt man derzeit an Rang 8 in der 10er - Liga. Der Gast aus Grödig ist - dank einer überrangenden Rückrunde - überraschend Tabellenführer und wird mit großer Wahrscheinlichkeit nächste Saison in der Bundesliga spielen.

Beim Ticketkauf fragt mein Vordermann "Kann man die Stehplatzkarte zur Halbzeit in eine Sitzplatzkarte eintauschen?" Die Dame vom Schalter kontert kühl "Stehplatz ist Stehplatz"!

Bei perfektem Fußballwetter und Temperaturen um die 30 Grad kann man die Verunsicherung der Horner sofort erkennen, die Fehlpassquote ist enorm. Grödig spielt nicht viel besser - aber doch: Daher ist das 1:0 zur Pause verdient.

Bekanntester Grödig-Akteur ist der langjährige Deutschland-Profi Stefan Lexa. Der bekommt auch vom Publikum sein Fett ab: "Lexa i schneid da deine Hoor ob" ist einer der zahlreichen Versuche, den Lexa-Burschen zu verunsichern ....  Der ist natürlich abgebrüht genug und ignoriert solche Beleidigungen.

Die 2. Halbzeit plätschert dahin, Horn schafft in der 76. Minute durch einen direkt verwandelten Freistoss den Ausgleich, dabei bleibt es auch.

Persönliches Highlight ist das "Torstangerl", welches mit einem Debreziner gefüllt ist und in Verbindung mit einem Hubertus Bräu wirklich hervorragend schmeckt.

Slavia Praha - 1. FC Slovácko

Prag, Eden Aréna
Czech Liga, 5.449 Zuschauer, 1:0

Wieder einmal wird eine spontane Idee in die Tat umgesetzt. Was tut man an einem freien Montag? Richtig! Man schaut sich ein Fußballspiel an ... nicht in Österreich, sondern im Ausland!

Da auch in Tschechien jeweils ein Montag-Abend-Spiel stattfindet, bietet sich das Spiel Slavia Prag gegen den 1. FC Slovácko nahezu perfekt für einen verrückten Groundpunkt an.

1 Stunde vor Spielbeginn halte ich das Ticket in den Händen. Ich nehme die billigste Preis-Kategorie, was sich als Goldgriff herausstellen sollte. Slavia Prag spielt in der Eden Aréna, welche 2008 eröffnet wurde. Das Stadion fasst 21.000 Plätze und ist wirklich hübsch anzusehen.

Slavia ist derzeit nicht so gut drauf und steht nur im Mittelfeld der Liga, da der Gegner nicht gerade attraktiv, und noch dazu 300 km entfernt zuHause ist, kommen inkl. der ca. 15 Gästefans "nur" 5.449 Zuschauer zu diesem Spiel. Das der Montag ein schlechter Termin für Fans ist, brauch ich nicht extra zu erwähnen. Auch der Platzregen 30 Minuten vor Spielbeginn hat vielleicht den einen oder anderen Prager dazu verleitet, doch daheim zu bleiben.

Doch jetzt kommt wieder der Sektor ins Spiel ... Der ist nämlich direkt hinter dem Tor, was bedeutet, dass ich mitten im Fanblock von Slavia stehe. Das ist genial, denn es herrscht durchgehender Support. Die Fans helfen mir sogar bei den unterschiedlichen Fan-Aktivitäten  "Stand Up" und bieten sich sogar als Fotografen an .... So soll's sein!

Das Spiel ist ausgeglichen, viele Chancen werden nicht herausgespielt. Slavia verwertet eine der wenigen, und gewinnt somit knapp mit 1:0. Das ist - zwecks Stimmung - gut so.

Diese Stimmung ist sicher das, was - neben dem hübschen Stadion - in Erinnerung bleiben wird.

USC Fels - USV Maissau

Fels am Wagram, Sportplatz
2. Klasse Schmidatal, 80 Zuschauer, 9:0

Um das Groundhopping-Wochenende gemütlich ausklingen zu lassen, besuche ich heute noch ein Spiel der 2. Klasse. In Fels am Wagram trifft der USC Fels (3. in der Tabelle) auf das Schlußlicht aus Maissau. Die haben nach 12 Spieltagen 0 Punkte (!!) und ein Torverhältnis von 6:97 ! Viele Tore sollten also heute drinnen sein ....

12 Minuten später steht es nach 2 Elfmeter und einem Ausschluß der Gäste schon 2:0 .. Oje!
Das ganze Spiel verläuft wie auf einer schiefen Ebene .... 7 weitere Tore sollten folgen ..allesamt auf Seite der Heimischen. Der Bediener der Anzeigetafel wird glücklich sein, denn mit einem 2stelligem Ergebnis hätte er ein gröberes Problem gehabt.

Trotz des klaren Spielverlaufs war eine gewisse Aggressivität mit im Spiel. Vor allem die Maissauer konnten sich desöfteren nur mit (Not-)fouls helfen. Sogar das Urgestein an der Kassa meint dazu "De kennan nur üba D'Schuach haun" ...  (Zu sehen am vorletzten Bild)

Der Linienrichter war unglaublich ... Kein Elan, kaum Bewegung, ausser wenn ihm die Fahne aus der Hand fällt ... Jeder Zuschauer macht mehr Bewegung, weil der holt sich zumindest ein Bier oder eine Wurstsemmel. Da fragt man sich schon, für was so einer an der Seite umadumsteht.

Der Schiri ist dafür fehlerlos... als es ihm mit den Protesten der Heimischen wegen der vielen Fouls zu bunt wird, schreit er den Felser Spiele an: "Damma ned imma ois kommentiern und gscheid redn do" ...  haha, wie genial.

Ebenso genial finde ich, dass es in Fels - in der 2. Klasse - an der Kassa eine Gratis-Spielvorschau aufliegt. Respekt!

Für mich war es ein netter Abschluß eines bunten Hopper-Wochenendes.

Wacker Burghausen - Stuttgarter Kickers

Burghausen, Wacker-Arena
Deutschland, 3. Liga, 2.200 Zuschauer, 1:4

Der 13.4. sollte der erste richtige Hopper-Tag des Jahres werden. Gegen 9.00 verlasse ich meine Heimat und mach mich auf den Weg in das 2 Autostunden entfernte Burghausen. Während der Fahrt erlebe ich typisches April-Wetter. Zuerst strahlender Sonnenschein, bei Wels starker Regen, dafür ist es in Burghausen wieder sonnig.

Wie es sich gehört, wird zuerst die schöne Altstadt, und dann der Burgkomplex besichtigt. Als Mittagessen wähle ich das klassische Bayern-Menü: Weißwurst mit Brez'l und Bier. Bayerische Lebensqualität!
Zum Schmunzeln bringt mich die blonde Kellnerin, die tapfer gegen den Wind ankämpft, aber chancenlos ist und alle paar Minuten die Tischdecken neuerlich auflegen muss :)

Rechtzeitig zu Spielbeginn schaff ich es in die Wacker-Arena. Ich kauf mir eine Stehplatz-Karte für den West-Sektor ...Die Vorzeichen für das Spiel sind schlecht: Burghausen hat die letzten 3 Spiele 0:0 gespielt, die abstiegsgefährdeten Kickers haben vor diesem Spiel Ihren 4. (!!) Trainer der Saison 12/13 installiert.

Das Spiel beginnt dementsprechend mies. Erst als ich von der Gegentribüne in meinen West-Sektor wechsle, werden die Hausherren stärker und gehen verdient mit 1:0 in Führung. Ich bin jetzt mitten in den Fans, die mich überraschen, weil sie die ganze Zeit durchsingen... Hab ich mir von Burghausen wirklich nicht erwartet.

Die Stuttgarter schaffen mit einem Elfer direkt vor dem Pausenpfiff den Ausgleich. Ich schummle mich während der Pause verbotenerweise auf die Sitzplatz-Haupttribühne, die ich eigentlich nicht betreten dürfte, da der Preis dort um einige Euro höher ist. Auf dieser Tribüne hat man eine tolle Sicht, außerdem unterhält mich mein Sitznachbar perfekt. Dank meines Wacker-Schals bin ich sofort integriert.

Bei Wacker geht jetzt nix mehr, die Kickers schaffen schlußendlich einen unerwarteten, aber wichtigen 4:1 Auswärstssieg. Der Abschlußsatz meines Nebenmanns fasst das Spiel aus sicht der Hausherren perfekt zusammen: "Schlimma gehts nimmer"  :-)

Ich bin mit dem Besuch dieses Spiels sehr zufrieden. Stadion ok, Stimmung besser als erwartet und 5 Tore. Direkt nach dem Schlußpfiff geht die Fahrt weiter in die Stadt Altheim nach Oberösterreich, wo heute noch ein Spiel der 2. Landesliga West stattfindet.