Freitag, 30. September 2016

Real Sociedad - Real Betis

Donostia-San Sebastian, Estadio Anoeta
Primera División, 18.000 Zuschauer, 1:0


Einen Tag nach dem Erfolg von Athletic über Rapid besuchen wir deren baskischen Rivalen Real Sociedad. Über mangelndes Glück bezüglich der Ansetzungen der spanischen Liga können wir uns wahrlich nicht beschweren. Wiederholt kommen wir in den Genuß eines der seltenen Freitags-Duelle der Primera División.

An diesem Wochenende wurde das Match zwischen Real Sociedad und Real Betis für den heutigen Freitag fixiert. Die Heimat von Real Sociedad ist Donostia (baskisch) - San Sebastián (spanisch). Die Entfernung von Bilbao beträgt lediglich 100 Kilometer! Jackpot!

Der Auftakt unseres heutigen Kulturprogramms ist zugleich der Höhepunkt: Die Aussicht vom Monte Iguelda auf Bucht und Stadt. Dieses Panorama ist atemberaubend, wie auch die Fotos in der Fotostrecke eindrucksvoll beweisen.

Nach diesen spektakulären Ausblicken geht es mit dem Auto in die Nähe des Stadions Anoeta. Von dort machen wir uns auf den Weg ins Zentrum. Wir besuchen unter anderem das Rathaus, die Plaza de la Constitución und auch diverse Brücken.

Nach dem Abendessen (Bierpunkt Cruzcampo) geht es zurück zum Estadio Anoeta, der Heimstätte von Real Sociedad. Es wurde 1993 eröffnet und fasst 32.000 Besucher. Neben Fußball wird hier auch Leichtathletik betrieben, aus diesem Grund trennt eine Laufbahn das Spielfeld von den Tribünen. Real Sociedad konnte Anfang der 80er Jahre 2mal die spanische Meisterchaft gewinnen, Ende der 90er spielte Didi Kühbauer 3 Jahre für die Basken.

Dei heutigen Kontrahenten liegen im Mittelfeld der Tabelle. Die Gastgeber sind in einer mässigen Partie vor 18.000 Besuchern die bessere Mannschaft. Es tut sich wahrlich nicht viel auf den Platz, die Teams gehen folgerichtig mit einem 0:0 in die Kabinen. Sociedad hat eine kleine Fanszene, die dafür 90 Minuten Betrieb macht.

Die Entscheidung fällt in der 63. Minute durch den Mexikaner Carlos Vela, der in seiner 6. Saison für Real Sociedad das 58. Tor für seine Mannschaft erzielt (!).  Der Gast aus Sevilla kommt viel zu selten gefährlich vor das gegnerische Tor. So bleibt es bei dem knappen Heimerfolg.

Auch Zimmerkollege ist vom Niveau des Spiels wenig angetan: "Prickelnd wors ned, eher a stilles Wossa!"




















































Donnerstag, 29. September 2016

Athletic Bilbao - SK Rapid

Bilbao, San Mames
Europa-League, 35.000 Zuschauer, 1:0


Rapid hat in der 1. Runde der heurigen Europa-League-Gruppenphasen Genk mit 3:2 besiegt. Heute folgt das schwierige Auswärtsspiel gegen den Gruppenfavoriten Athletic Bilbao, die ihrerseits das 1. Spiel bei Sassuolo verloren haben...

Für unsere 4er Gruppe beginnt der Tag mit einer morgendlichen Besichtigung des Stadion San Mames, des Fanshops und des Cafés, welches sich im Stadion befindet. Dort werden mit Blick auf das Spielfeld Tapas und ein Espresso konsumiert.

Im Anschluss folgt das Bruck'sche Kulturprogramm, welches sämtliche Sehenswürdigktion Bilbaos beinhaltet. Natürlich darf auch das Guggenheim-Museum nicht fehlen. Mein persönliches Highlight unserer Tour befindet sich jedoch ein paar U-Bahn-Stationen entfernt:

Es ist die Bizkaya-Brücke, welche die Stadtteile Getxo und Portugalete verbindet. Wie überqueren diese Brücke in schwindelerregender Höhe zu Fuß und später knapp über dem Wasser mit der Schwebebahn. Die Aussicht von der Brücke ist mehr als beeindruckend!

Zur Belohnung für die zurückgelegten Kilometer gönnen wir uns im Zentrum eine hervorragende Paella und ein ebenso hervorraendes Bier. Gemeinsam mit Michi geht es nun in die Altstadt, wo wir den Dom besichtigen. Von dort marschieren wir via Stierkampfarena zum San Mames, wo um 21.05 Uhr das Match zwischen Athletic Bilbao und dem SK Rapid angepfiffen wird.

Der 8fache spanische Meister und 28(!)fache spanische Cupsieger hat eine besondere Eigenheit: Das Team besteht ausschließlich aus Basken! Unfassbar, dass man mit dieser Politik so erfolgreich sein kann.

Das San Mames wurde 2013 auf dem Grund des alten Stadions eröffnet. Da sind also durchaus eine Ähnlichkeit mit dem Weststadion vorhanden. Es fasst insgesamt 53.289 Zuschauer. Zum heutigen Match kommen 35.000, 800 sind aus Österreich angereist.

Die bekannt heimstarken Basken sind von Beginn an überlegen. Man taucht immer wieder gefährlich vor dem Tor von Richard Strebinger auf. Der ist heute jedoch in guter Form und kann sich wiederholt auszeichnen. Bei einem Stangenkopfball hat er das nötige Glück. Zu einer kuriosen Szene kommt es unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff: Zuerst entscheidet der schwache Schiri auf Tor für Bilbao, nach langer Besprechung mit seinen Assistenten gibt es plötzlich Elfmeter. Nach einer neuerlichen Verhandlung wird auf einmal Abseits gegeben. Das Schiedschrichtergespann wird mit einem gellenden Pfeifkonzert des baskischen Publikums in die Halbzeit verabschiedet.

In der 2. Halbzeit ändert sich nichts am Spielgeschehen. Rapid hat enorme Probleme beim Spielaufbau. Das Tor scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein - und so sollte es auch kommen: In der 59. Minute erzielt Etxebarria das 1:0. Ein älterer Fan ist mit Rapid unzufrieden und gibt offensichtlich dem Trainer die Schuld, wie seine Antwort auf diese Aussage zeigt: "Wenn des so weiter geht is der Trainer im Winter weg!" "Wos hast im Winter? Heit, noch dem Spü !". Später schreit er Richtung des Spielfeldes: "Ausse gherns de Mameladinger! Olle 3!"

Rapid kommt erst kurz vor Abpfiff zu einigen Halbchancen, Bilbao hätte hingegen höher gewinnen können. Der Endstand von 1:0 ist schmeichelhaft. Aber hier durfte man ohnehin nicht mit Punkten rechnen... Gemeinsam mit den Rebläusen Andy und Ewald analysieren wir das Spiel in einem gemütlichen Pub neben dem Stadion bei einem Estrealla Galicia, bevor es zu Fuß retour ins Hostel geht. Morgen geht die Reise weiter zum baskischen Rivalen Real Sociedad.