Sonntag, 12. Dezember 2021

RFC Seraing - RSC Anderlecht

Seraing, Stade du Paray
Division 1A (Belgien), 2.000 Zuschauer, 0:5


Zum Abschluss unseres Ausfluges nach Belgien geht es in die Industriestadt Seraing, wo heute mit dem RSC Anderlecht ein attraktiver Gast erscheint. So weit so gut. Die schlechte Nachricht ist die, dass aufgrund diverser Fanausschreitungen in der vergangenen Woche in dieser Runde keine Auswärtsfans zugelassen sind. 

Nachdem wir von den Ordnern zweimal im Kreis geschickt werden ("droit, droit et droit"), parken wir unseren Citroën am Straßenrand und nicht am uns zugewiesenen, aber offensichtlich imaginären Parkplatz 4. Nach einem kurzen Fußmarsch nehmen Andi & ich auf der Nebentribüne Platz, direkt unter dem kleinen Fanklub des Aufsteigers RFC Seraing, die sich derzeit am 15. Rang befinden - und gegen Anderlecht natürlich Außenseiter ist.

Beim Auflaufen der Teams herrscht noch gute Stimmung unter den Fans, doch da sollte sich spätestens nach dem Doppelschlag von Anderlecht in der 16. und 18. Minute ändern. Anderlecht kontrolliert das Spiel, Andi gefällt besonders das Talent mit der Nummer 23, der kurz vor der Pause das 3. Mal für die Gäste trifft. Das Talent entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Bayern-Leihspieler Joshua Zirkzee.

Das Spiel ist längst entschieden, Seraing ist heute absolut chancenlos und fängt sich in der 2. Halbzeit noch 2 weitere Tore ein. Dem Aufsteiger steht ein hartes Frühjahr bevor. Die Gäste liegen derzeit am 5. Tabellenrang, da sollte also auch noch Luft nach oben sein. 

Somit beende ich mein Fußballjahr 2021, welches mir trotz Pandemie 72 neue Grounds bescherte. Damit bin ich mehr aus zufrieden.




















 

Samstag, 11. Dezember 2021

ASE Chastre Fem. – KV Mechelen Dames

Chastre, Complex de Chastre
Div. 1 féminin (Belgien), 45 Zuschauer, 0:6


Der für heute geplante Doppler in Seraing fällt ins Wasser, da die Standard Lüttich - Damen ihr Spiel ins Stade Maurice Dufrasne verlegen. In einem 30.000er Stadion möchte man dann doch lieber irgendwann die Herren der Schöpfung sehen. Ersatz finden wir in Chastre in der 2. Leistungsstufe des belgischen Frauenfußballs. Dort trifft das Tabellenschlusslicht auf den Spitzenreiter Mechelen. Ein spannendes Spiel ist also nicht zu erwarten.

Umso spannender ist dafür die Anreise, bei der unser Miet-Citroën beim Durchqueren zweier Wassergräben rallyetaugliche Fahreigenschaften aufweist. Das dritte Wasserloch erscheint dann selbst mir zu gefährlich, sodass wir umdrehen und einen kleinen Umweg zum Complex de Chastre in Kauf nehmen. Besser eine Punktlandung zum Anpfiff als eine Punktlandung im Wasserloch.

Die Mädls vom Schlusslicht halten das Spiel immerhin eine Zeit lang offen, ehe Chiara Wielocx in der 18. Minute die Führung für die Gäste erzielt. Bei diesem Treffer befinde ich mich in unmittelbarer Nähe zweier Deutschhopper, die diskutieren, wie man am besten die Übersicht bei den Grounds behält: "Bei Europlan kannste auch toll die Grounds toll abarbeiten!" Damit habe ich genug gehört. Nichts wie weg! Mechelen führt zur Pause mit 3:0.

Die tapferen Gastgeberinnen wehren sich auch nach der Pause nach Kräften, das hindert Mechelen jedoch nicht, 3 weitere Eier ins Nest zu legen. Der Endstand lautet damit 0:6. Konnte man so erwarten. Es riecht nach Ab- bzw. Aufstieg für die beiden Mannschaften.

Vor dem Spiel wurde ein Fotostopp beim Château de Sombreffe sowie eine kulinarische Pause beim Grill du Docq gemacht, wo man neben einer weiteren Portion Pommes auch noch einen regionalen Bierpunkt ergattern konnte. Das Abendspiel geht dann wie geplant in Seraing über die Bühne.


























Freitag, 10. Dezember 2021

Sporting Charleroi – KV Oostende

Charleroi, Stade du Pays de Charleroi
Division 1A (Belgien), 4.315 Zuschauer, 1:0

Einen Tag nach dem erfolgreichem Rapid-Auftritt in Genk geht es weiter nach Charleroi, der drittgrößten Stadt Belgiens. Die zeigt sich heute nicht von ihrer besten Seite, da es den ganzen Tag über schüttet. Das hindert uns nicht daran, unmittelbar nach unserem Eintreffen eine Kulturrunde zu drehen, die uns nicht nur zu den Sehenswürdigkeiten, sondern zwecks Tageslichtfotos auch zum Stadion führt. In Charleroi findet man außerdem quasi in jeder Ecke eine Comic-Figur, die Stadt gilt nicht zu Unrecht als belgische Comic-Hauptstadt. 

Nach der Kulturrunde kosten wir uns erfolgreich durch die Welt der belgischen Starkbiere. Vor allem das 9%ige Cuvée de Noel aus der Brasserie St. Feuillien möchte ich an dieser Stelle hervorheben. Neben Bier und Erdnüssen bekommt man bei dieser Spezialität nämlich auch eine Christbaumkugel feierlich überreicht.

Dass man sich nach 3 Starkbieren bei Starkregen nur schwer loseisen kann, kann jeder Freund des Gerstensafts verstehen. Da man aber doch wegen des Fußballs in der Stadt ist, geht es abermals zum Stade de Pays. Dort empfängt heute der Tabellenvierte Sporting Charleroi den Nachzügler aus Oostende. Der Regen geht pünktlich zu Spielbeginn in Schnee über.

Die Fankurve von Charleroi versucht mit lautem Support das Team nach vorne zu peitsche, was in der 1. Halbzeit allerdings nur mäßig gelingt. Die Bedingungen bei immer dichter werdendem Schneefall sind allerdings auch alles andere als leicht. Beim Stand von 0:0 geht es in die Pause, in welcher die Linien mit einem Laubsauger vom Schnee befreit werden.

Das Spiel steuert auf ein torloses Remis zu, ehe Loïc Besille in der 80. Minute unter dem Jubel der Fans und des Zebras doch noch das Goldtor für die Gastgeber erzielt. Damit bleibt Charleroi auf Kurs Richtung Europacup, während Oostende ohne Punkte ans östliche Ende Belgiens zurückkehrt.













a