Sonntag, 30. Oktober 2016

SV Wienerberg - FavAC

Wien, Wienerberg-Platz
Wr. Stadtliga, 266 Zuschauer, 3:1


Als Vorjahresmeister der Wiener Stadtliga sollte der SV Wienerberg in dieser Saison eigentlich in der Regionalliga Ost spielen, man verzichtete jedoch auf den Aufstieg und bleibt lieber der Wiener Stadtliga treu. Die genauen Hintergründe für den Verzicht sind mir nicht bekannt. Vielleicht wollte man einfach nicht in den Süden des Burgenlands oder in das westliche NÖ reisen...

Heute kommt es am Wienerberg-Platz zum Bezirksderby gegen den FavAC. Das ist also wohl das beste Match, das man hier besuchen kann. 266 Fans liegen auch deutlich über dem Heimspielschnitt des SV Wienerberg. Viele der heute Anwesenden drücken dem Gast die Daumen, darunter auch ein kleiner, aber singfreudiger Fanclub, der mit Fahnen und Transparenten ausgestattet ist.

Wie so oft werden auch heute die Teams von den Nachwuchsspielern aufs Feld begleitet. Einer der U8-Kicker sorgt für Lacher beim Publikum, da dieser beim Sprint vom Feld den Schuh verliert. Der Bursche macht das einzig richtige: Er nimmt den Schuh in die Hand uns sprintet weiter (Foto 10). Ein kurioser Beginn...

Nach dem enttäuschenden Saisonstart - Wienerberg liegt nach 10 Runden nur auf Rang 10 - kommt man heute von Beginn an gut ins Spiel und kann bereits in der 7. Minute für die früher Führung sorgen. Nach einer halben Stunde steht es schon 2:0. Das sieht gut aus.

In der Pause, die dank der einzigartigen Wienerberg-Anstoßzeit um 11.11 Uhr, pünktlich zu High Noon stattfindet, werden unter anderem Schnitzelsemmerl angeboten. Natürlich wird da nicht lange überlegt und zugeschlagen. Ein nettes Gespräch gibt es zwischen der Ausschankdame und einem Besucher: "Bitte schön?" "Sog net Bitte zu mir!" "No guad, wos wüst'n?" "A Bier, wos sunst?" Ja, so stellt man sich das vor, hier in Favoriten.

2 Minuten nach Wiederanpfiff fällt mit dem 3:0 die Vorentscheidung. Der FavAC, der übrigens an der 8. Stelle rangiert, kann durch einen Strafstoß nur mehr Ergebniskosmetik betreiben. Mehr ist heute für die Gäste einfach nicht drinnen.

Dafür ist hier am Wienerberg-Platz eine Umrundung ohne gröbere Probleme möglich. Möglichkeiten für Fotos gibt es hier an jeder Ecke! Ein sehr hopperfreundlich Platz also....

Kurios: Trotz des freien Eintritts für Abonenten lt. Anschlagtafel (Foto 5), wurde von mir kein Federvieh im Bereich des Sporptlatzes gesichtet ;-)







































  

Samstag, 29. Oktober 2016

ASK Voitsberg - TSU Bad Gleichenberg

Voitsberg, Hans-Blümel-Stadion
Landesliga (Steiermark), 1.100 Zuschauer, 1:2


Tabellenführer Voitsberg gegen Verfolger Bad Gleichenberg heißt die Partie der Runde in der steirischen Landesliga. Die beiden Mannschaften trennt vor dieser Runde gerade mal 1Punkt. 1.100 Zuschauer sorgen heute für eine großartige Kulisse im Voitsberger Stadion.

Das Spiel beginnt zerfahren, die Ausgangslage scheint beide Teams zu lähmen. Mitte der 1. Halbzeit erreichen wir bei unserer Umrundung den Voitsberger Fanclub, der genau zwischen den Ersatzbänken platziert ist. Dort sind die Emotionen zu Hause. Zitate werden wie am Fließband produziert. Nach einer vergebenen Voitsberger Torchance: "So ana muaß 100 moi drin sein!". Sein "Nachbar" meint: "Hoi ma glei a Zweites Bier? Mit an kumm i heit ned aus!". 

In der 32. Minute folgt eine kuriose Szene. Nach dem umjubelten Führungstreffer der Heimischen sieht ein Voitsberg-Kicker noch vor der Fortsetzung des Spiels die Gelb-Rote Karte wegen unsportlichem Verhalten. Offensichtlich wurde vom Linienrichter dieses Vergehen an den Schiri weitergegeben. Somit war ein neuer Feind geboren: "Du bist die größte Kuah, die umadumrennt" ist einer der wenigen Aussagen, die man hier posten kann. Nachdem die Anfeindungen kein Ende nehmen, nimmt einer der Betreuer von Bad Gleichenberg sein Herz in die Hand und schreit zu einem der Voitsberger: "Sog, host leicht daham nix zredn?"

Aufgrund dieser Aufregung ist die Pause im Nu da. In dieser ordern wir das Braunschweiger Spezialsemmerl mit Knoblauch und Zwiebel. Alex hat bei den Fragen des Grillmeisters enorme Schwierigkeiten: "Wos hot der jetzt gsogt? I hob nix vastonden außer Senf. I nimma afoch des wos du nimmst!"

Hahaha, dieser Alex! Voitsberg spielt mit einem Mann weniger weiter ausgezeichnet mit. Ab Minute 62 ist man wieder gleichwertig, da ein Gästespieler ebenfalls vorzeitig unter die Dusche geschickt wird. Doch ausgerechnet ab diesem Zeitpunkt schwächelt der Tabellenführer. Bad Gleichenberg kommt jetzt immer besser ins Spiel und erzielt in Minute 72 den Ausgleich.

Nach einem Lattenpendler auf Seiten der Heimischen drehen die Gäste im direkten Gegenstoß das Spiel endgültig: 1:2 (77.). Voitsberg verfällt in einen kollektiven Schock und kann sich bis zum Abpfiff nicht mehr davon erholen. Es gibt somit einen neuen Tabellenführer - und der heißt TUS Bad Gleichenberg. Man darf gespannt sein, wie sich der Kampf um den Meistertitel weiterentwickelt.